Abhängigkeit eines seltenen Ereignisses Medizin

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Abhängigkeit eines seltenen Ereignisses Medizin

Beitragvon jockel1975 » Di 21. Feb 2012, 21:38

Hallo, ich bin Mediziner und möchte wissenschaftlich prüfen,
ob das Eintreten eines bestimmten Ereignisses von äußeren Gegebenheiten abhängt.

Das ganze sieht so aus:
Ich habe eine sehr große Datenbank. An 7000 aufeinanderfolgenden Tagen tritt das unerwünschte Ereignis an ca. 300 Tagen auf. Von meinem Gefühl her würde ich sagen, dass dies absolut zufällig ist. Nun gibt es in der medizinischen Literatur aber Arbeiten, die besagen, dass diese Ereignisse (es handelt sich um eine geplatzte Bauchschlagader) abhängig davon ist, wie hoch der atmosphärische Druck an den jeweiligen Tagen ist. Natürlich habe ich zu den Ereignissen (wie gesagt ca. 300) auch die entsprechenden Wetterdaten der 7000 aufeinander folgenden Tage.
Die bereits vorliegenden Wissenschaftlichen Arbeiten der anderen Autoren wenden den T-Test an (Luftdruck an Tagen mit dem Ereignis vs. Luftdruck an den Tagen ohne Ereignis). Hier finden manche Autoren signifikante Unterschiede zwischen dem Luftdruck an Tagen mit und an Tagen ohne Ereignis. Mir leuchtet das nicht ein. Ich glaube nämlich, dass man das ganze umgekehrt betrachten muss. Die Frage die sich stellt ist nämlich, inwieweit der Luftdruck das Eintreten des Ereignisses (ca. 300 mal innerhalb von 7000 Tagen) wirklich beeinflusst.

Hat jemand einen Tip. Insgesamt handelt es sich ja um ein sehr selten eintretendes Ereignis. Ich hoffe, dass ich mich statistisch nicht zu doof ausgedrückt habe. Normalerweise arbeite ich mit SPSS auf einem für Mediziner hohen Niveau. Zeitreihen habe ich noch nie analysiert. Die Fragestellung interessiert mich.

Danke für Ihre Antwort.
jockel1975
Einmal-Poster
Einmal-Poster
 
Beiträge: 1
Registriert: Di 21. Feb 2012, 21:24
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Abhängigkeit eines seltenen Ereignisses Medizin

Beitragvon strukturmarionette » Mi 22. Feb 2012, 00:58

Hi,

wissenschaftlich prüfen,
ob das Eintreten eines bestimmten Ereignisses von äußeren Gegebenheiten abhängt


Wenn ein sehr große Datenbank mit Patienten vorliegt, dann wäre doch die erste Überlegung, fachlich -begründet- eher wahrscheinlichere Prädiktoren für das Auftreten dieses (aufgrund Deiner Beschreibung gar nicht so selten auftretendenden) Ereignisses zu untersuchen. Also andere Ursachen gleichzeitig neben der Druckvariabeln miteinzubeziehen. Dabei würde der genannte ´Druckeffekt´ dann wahrscheinlich wegfallen.

S.
strukturmarionette
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 4354
Registriert: Fr 17. Jun 2011, 22:15
Danke gegeben: 32
Danke bekommen: 587 mal in 584 Posts

Re: Abhängigkeit eines seltenen Ereignisses Medizin

Beitragvon PonderStibbons » Mi 22. Feb 2012, 11:01

Die Frage die sich stellt ist nämlich, inwieweit der Luftdruck das Eintreten des Ereignisses (ca. 300 mal innerhalb von 7000 Tagen) wirklich beeinflusst.

Das verstehe ich nicht so ganz, das mit dem "wirklich". Dass das eine
Scheinkorrelation ist, die verschwindet, wenn andere Variablen mit
in Betracht gezogen werden?

Was das "selten" angeht, zwar ist das unter 5%, aber die schiere Anzahl
Ereignisse ist schon ganz ordentlich, so dass man eine logistische Regression
denken könnte, durchaus mit bis zu einem Dutzend Prädiktoren außer
Luftdruck.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11368
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts


Zurück zu Allgemeine Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste

cron