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[Venni]

Hallo,
ich untersuche in meiner Diplomarbeit die Stabilität von sexueller Zufriedenheit.
Dafür habe ich Daten von zwei Messzeitpunkten (T0 und T1). Es liegen 6 Monate dazwischen.
Die Probanden mussten zweimal den gleichen Fragebogen ausfüllen.
Jetzt möchte ich mir anschauen, ob es Veränderungen in der sexuellen Zufriedenheit gibt
und ob diese von weiteren Variablen beeinflusst wird.
Die weiteren Variablen sind chronischer Stress, sexuelle Aktivität und sexuelle Beeinträchtigungen.
Welche statistische Analsyse bietet sich hier am besten an, um zu schauen wie sich sexuelle Zufriedenheit als AV von
T0 zu T1 verändert hat und welchen Einfluss dabei die drei anderen Variablen haben, die ich ja auch zu beiden Messzeitpunkten erhoben habe?

Und: kann man die Veränderung sexueller Zufriedenheit mit einer indirekten Veränderungsmessung überprüfen: ich hab den Probanden beim 2. MZP
die Frage gestellt, ob ihre Zufriedenheit in den letzten 6 Monaten gestiegen, gesunken oder gleich geblieben ist. Jetzt würde ich diese subjektive Meinung
gerne mit der objektiveren des Fragebogens vergleichen....geht das statistisch irgendwie?

Danke für eure Hilfe!

[PonderStibbons]

Welche statistische Analsyse bietet sich hier am besten an, um zu schauen wie sich sexuelle Zufriedenheit als AV von
T0 zu T1 verändert hat und welchen Einfluss dabei die drei anderen Variablen haben, die ich ja auch zu beiden Messzeitpunkten erhoben habe?

Das hängt davon ab, auf welchem Skalenniveau sexuelle Zufriedenheit
und die anderen Variablen gemessen wurden, wie groß die Stichprobe
ist, und ob die drei anderen Variablen einmal oder zweimal erhoben
wurden.


Mit feundlichen Grüßen

P.

[Venni]

also: Alle Variablen sind intervallskaliert.
Die Stichprobe hat ein N von ungefähr 200. Ist noch nicht bereinigt...

Ich habe alle 4 Variablen zweimal erhoben außer die zusätzliche Frage
zur sexuellen Zufriedenheit.

Vielen Dank schon mal!

[strukturmarionette]

Hi,

du könntest über die Anwendung eines Cross-Lagged-Panel Designs nachdenken.

Gruß
S.

[Venni]

Das hört sich ziemlich aufwändig an und eigentlich wollte
ich auch keine Kausalanalyse machen...

mit welcher Methode kann man denn die Größe der Effekte der drei Variablen auf sex.
Zufriedenheit bestimmen???
Ich dachte eigentlich mit einer Regression, aber da es 2 Messzeitpunkte sind und
nur kontinuierliche Variablen, bin ich etwas verwirrt...

[PonderStibbons]

mit welcher Methode kann man denn die Größe der Effekte der drei Variablen auf sex.
Zufriedenheit bestimmen???

Auf sexuelle Zufriedenheit (was die vorgeschlagene Analyse leisten würde)
oder auf die Veränderung/den Verlauf der sexuellen Zufriedenheit?

Allerdings schreibst Du wiederum

eigentlich wollte ich auch keine Kausalanalyse machen...

- aber wenn Du "Effekte der Variablen auf sex. Zufriedenheit bestimmen" willst,
dann willst Du eine Kausalanalyse?

Während wir nun also wissen, dass Aufwand wohl nicht in Frage kommt (SCNR),
ist die Fragestellung weiter etwas unklar.

Die erste Frage zumindest war die nach Veränderung der sexuellen Zufriedenheit
von t1 zu t2, das nun leistet ein schlichter t-Test für abhängige Messungen bzw. eine
Messwiederholungs-ANOVA.

Dann aber: sogenannte time-variant Kovariaten wie in Deiner Untersuchung (d.h. mit
der Veränderung der abhängigen Variable womöglich assozierte Variablen, die
sich über die Zeit ebenfalls ändern) lassen sich nur mit eher aufwendigen
Verfahren modellieren. http://www-01.ibm.com/support/docview.w ... wg21479177

Alternativ machst Du was eher krudes und teilst die Gruppe entsprechend ihrer
beiden Messungen auf (so in etwa "erhöhte Stressbelastung zu beiden Zeitpunkten",
"t1 erhöhter Stress / t2 kein erhöhter Streß", "t1 kein erhöhter Streß / t2 erhöhter
Streß" etc.) und baust das als Gruppierungsfaktor in die Mw-ANOVA ein.
Hängt aber auch wieder u.a. von den Vorannahmen und der Fragestellung ab.

Ganz einfach schließlich wäre es, die Differenzen (Zufriedenheit t2-t1 und
Stress t2-t1) zu bilden und zu korrelieren, aber da lauern vermutlich wohl einige
Fallstricke.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Venni]

ok, danke schon mal für die Infos!
Meine Fragestellung ist in der Tat noch nicht ganz klar
Ich habe eine Studie übernommen, die schon fertig geplant war...daher muss ich jetzt
nachträglich etwas zurecht basteln.
Gibt es so etwas wie eine dreifache Moderation?
Also eine moderierte Regression mit drei Moderatorvariablen? Also sex. Aktivität, Beeinträchtigungen und chronischer Stress.
So hatte ich nämlich ursprünglich mal gedacht...

[PonderStibbons]

Du kannst 3 Wechselwirkungen ohne weiteres einbauen. Ob das hinterher
leicht interpretierbar ist, müsste man abwarten. Ist unter anderem wiederum
eine Angelegenheit der Fragestellung(en).

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Venni]

ok, vielen Dank!