EKG Pinguine

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

EKG Pinguine

Beitragvon Dimitri » Mi 7. Sep 2016, 16:22

Hallo,

vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich habe eine Frage zur Beschreibung von EKGs (Elektrokardiogrammen, Darstellung der elektrischen Herzaktivität in Form einer Kurve) bei einer Reihe Pinguine.

Ich habe n = 20 Pinguine in Narkose untersucht. Das Ziel der Studie ist unter anderem die Beschreibung einer "normalen" EKG-Kurve von Humboldtpinguinen. Dazu habe ich entsprechend von jedem Tier in Narkose für ca. 30 Sekunden ein EKG abgeleitet und aufgezeichnet. Das bedeutet je nach Herzfrequenz eine unterschiedliche Anzahl an EKG-Komplexen, sprich einzelnen aufgezeichneten Herzaktivitäten. Diese bestehen ihrerseits aus Wellen, Zacken und Intervallen, die evtl. für die Tierart, aber auch individuell charakteristische Dauer bzw. Amplitude haben. Von diesen Komplexen habe ich pro Aufzeichnung/Tier je 20 Stück ausgemessen. Für die einzelnen Tiere ließen sich also nun Mittelwert, Standardabweichung, Median, Min und Max der gemessenen Amplituden und Dauern angeben und somit das für das Individuum typische EKG beschreiben.

Nun möchte ich dies aber nicht nur für ein einzelnes Tier sondern für die Tiergruppe übergreifend beschreiben (20 Datensätze mit jeweils 20 ausgemessenen EKG-Kurven).

Meine Frage ist nun, ob es sinnvoller ist, alle Messungen der Tiere, also 20 x 20 zu einer Datenreihe zusammenzufassen und daraus oben beschriebene Streumaße zu berechnen ODER ob dies zunächst für die individuen einzeln erfolgen sollte und anschließend bspw.mit den jeweiligen Mittelwerten weitergerechnet wird - oder ob ein ganz anderer Ansatz gewählt werden sollte.
Die Werte innerhalb eines Individuums gehen nicht weit auseinander sondern sind recht konstant. Zwischen den Tieren gibt es aber teils deutliche Unterschiede, die vermutlich jedoch eine Bandbreite normaler Ausprägungen wiederspiegeln.

Es gibt zwar zahlreiche ähnliche Studien bei anderen Tierarten, jedoch wird die Vorgehensweise der Individuenübergreifenden Beschreibung nicht weiter erörtert.


In einem weiteren Schritt möchte ich dann gerne Einflüsse von Alter und Geschlecht auf die Parameter des EKG untersuchen, was aufgrund der geringen Anzahl Tiere möglicherweise aber nicht sehr aussagekräftig ist.
In erster Linie geht es hier aber um die erste Fragestellung der reinen Deskription der Messwerte.

Ich würde mich über ein paar Tipps sehr freuen - ich schätze, dass es eine eher leichte Frage sein sollte und hoffe, ich habe es ausreichend genau erklärt.

Danke,
Dimitri.
Dimitri
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Re: EKG Pinguine

Beitragvon bele » Mi 7. Sep 2016, 17:15

Hallo Dimitri,

Du kannst nicht von Tieren mit hoher Herzfrequenz viele QRS-Komplexe und von solchen mit niedriger Herzfrequenz wenige in eine Gruppe schmeißen und davon einen Mittelwert bilden. Ich glaube, dass Du zunächst jedes Tier einzeln quantifizieren und in die Auswertung ganze Tiere einbringen solltest. Meines Erachtens sollte dies aber immer auch mit Blick auf die Herzfrequenz geschehen. Also nicht: Alle Mittelwerte in einen Topf, sondern vielleicht eine lineare Regression aller Zeitmaße in Abhängigkeit von der Herzfrequenz (und von möglichen anderen Einflussgrößen wie dem Gewicht).

LG,
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Re: EKG Pinguine

Beitragvon Dimitri » Mi 7. Sep 2016, 20:05

Hallo Bernhard,
danke für die schnelle Rückmeldung! Du hast sicher Recht, das hört sich sinnvoll an.
Die Herzfrequenz ist selbstverständlich eine wichtige Größe, die Einfluss auf die Zeitmaße hat und berücksichtigt werden muss. Ich habe das bei meiner Frage ganz außer Acht gelassen, obwohl dies in der Literatur auch beschrieben ist.

Danke und beste Grüße!
Dimitri
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