Erste Schritte: Likert-Skala & vier Messzeitpunkte

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Erste Schritte: Likert-Skala & vier Messzeitpunkte

Beitragvon Dampfer » Fr 8. Apr 2016, 14:33

Guten Tag,

ich habe nur Grundkenntnisse und bitte um einen Rat für das folgende Szenario:

Es gibt einen Beobachtungsbogen mit insgesamt 60 Fragen (zu 5 Themenkomplexen).

Das Antwortformat aller Fragen ist eine 5-stufige Likert-Skala
1=trifft gar nicht zu | 2=trifft eher nicht zu | 3=trifft teilweise zu | 4 trifft eher zu | 5= trifft genau zu

Der selbe Fragebogen wurde zu vier Messzeitpunkten ausgefüllt.
1. Prä 1 (N=78)
2. Post 1 (N=78)
3. Prä 2 (N=57)
4. Post 2 (N=57)

Es geht um die Auswertung eines Projektes, welches von Prä 1 bis Post 2 stattfand. Zwischen Prä und Post lag jeweils eine Intensivmaßnahme.

Die beobachteten Personen sind durchweg dieselben (Prä und Post enthalten dieselben Personen; die 57 Personen aus Prä2/Post2 sind Teilmenge von Prä1/Post1). Es gibt keine Vergleichsgruppe.

Ich möchte nun im ersten Schritt auswerten, inwieweit die Maßnahmen zu einer Verbesserung geführt haben (also Prä1 & Post1 bzw. Prä1 & Post1 vergleichen).
Ich erwarte von Prä 1 nach Post 1 und von Prä 2 nach Post 2 eine Erhöhung der Werte.
Im zweiten Schritt möchte ich zeigen, wie das Projekt gewirkt hat, also für die N=57 Prä 1 nach Post 2 vergleichen.

Für die Auswertung steht mir SPSS zur Verfügung. Ich bitte ich um Tipps:

Wie stelle ich am besten die Ergebnisse dar?
Welche Werte soll ich überhaupt darstellen?
Welcher Diagrammtyp eignen sich gut?
Womit vergleiche ich die Gruppen? Passt ein t-test für abhängige Stichproben?

Ich bräuchte mal eine Richtung, in die ich forschen kann. Vielen Dank vorab!
Dampfer
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Re: Erste Schritte: Likert-Skala & vier Messzeitpunkte

Beitragvon strukturmarionette » Sa 9. Apr 2016, 01:35

Hi,

Es gibt einen Beobachtungsbogen mit insgesamt 60 Fragen (zu 5 Themenkomplexen).
Das Antwortformat aller Fragen ist eine 5-stufige Likert-Skala
1=trifft gar nicht zu | 2=trifft eher nicht zu | 3=trifft teilweise zu | 4 trifft eher zu | 5= trifft genau zu

- Wie weit sind den hierbei die Datenanalysen fortgeschritten?
- Wie ist hierbei die Vorgehensweise gewesen und wie lauten die Befunde daraus?
- Worum handelt es sich (12 Items je 'Komplex')?

Gruß
S.
strukturmarionette
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Re: Erste Schritte: Likert-Skala & vier Messzeitpunkte

Beitragvon Dampfer » So 10. Apr 2016, 00:52

Hallo,

erst einmal vielen Danke fürs Lesen und Reindenken.

- Wie weit sind den hierbei die Datenanalysen fortgeschritten?
- Wie ist hierbei die Vorgehensweise gewesen und wie lauten die Befunde daraus?


Die Messungen sind erhoben und in SPSS eingegeben. Wobei ich hier etwas unsicher bin. Ich hatte erst 4 Dateien angelegt (Prä1, Post1, Prä2 & Post2). Das scheint nicht clever, daher habe ich weitere Varianten getestet (alles in eine Datei und "Daten aufteilen" nach Variable "Messzeitpunkt" sowie eine Datei die sowohl Prä- und Postwerte in einer Zeile enthält um mit den t-test für verbundenen Daten zu spielen).

=> Analyse habe ich noch keine gemacht, nur in SPSS mal die Häufigkeiten angeschaut. t-test durchgespielt etc.
Ich tendiere dazu einfache Balkendiagramme mit dem Häufigkeiten zu machen und dazu den Mittelwert zu nennen. Wäre das was?

=> Zu den Befunden kann ich erst mal nur nach Sicht etwas sagen. Die Ergebnisse sind sehr gut (t-test sagt für viele Werte signifikant o. sehr signifikant). Mit anderen Worten: Die Häufigkeiten "trifft gar nicht zu" (1), "trifft eher nicht zu" (2) und auch "trifft teilweise zu" nehmen ab, während "trifft eher zu" (4) und "trifft genau zu" (5) nehmen zu, was auf erfolgreiche Maßnahmen bzw. ein erfolgreiches Projekt schließen lässt. (Einfach kann man sagen: Höhere Werte/ Mittelwerte sind das gewünschte/ erwartete Ergebnis)

- Worum handelt es sich (12 Items je 'Komplex')?


Es geht um die Messung einer Kompetenz der Zielpersonen die durch das Projekt entwickelt und gefördert werden soll. Eingeschätzt werden durch BeobachterInnen 3 Teilaspekte dieser Kompetenz sowie das Selbstkonzept der Zielpersonen bzgl. der Kompetenz, hinzu kommt ein Komplex Beobachtung von Handeln und Verhalten; sprich:

A - 1. Dimension der Kompetenz: 23 Fragen
B - 2. Dimension der Kompetenz: 6 Fragen
C - 3. Dimension der Kompetenz: 6 Fragen
D - Selbstkonzept: 8 Fragen
E - Handeln und Verhalten: 17 Fragen

Ich hoffe das beantwortet die Fragen?
Dampfer
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Re: Erste Schritte: Likert-Skala & vier Messzeitpunkte

Beitragvon strukturmarionette » So 10. Apr 2016, 01:39

Hi,

A - 1. Dimension der Kompetenz: 23 Fragen
B - 2. Dimension der Kompetenz: 6 Fragen
C - 3. Dimension der Kompetenz: 6 Fragen
D - Selbstkonzept: 8 Fragen
E - Handeln und Verhalten: 17 Fragen

Ich hoffe das beantwortet die Fragen?

- Nee. Sorry. Aber es lesen ja andere mit.

Gruß
S.
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Re: Erste Schritte: Likert-Skala & vier Messzeitpunkte

Beitragvon Dampfer » So 10. Apr 2016, 12:48

Hallo,

schade. Worauf zielt denn die Frage?

Im Grunde spielt die Gliederung der Fragen keine große Rolle. Die ist fast eher optisch, damit man beim Ausfüllen der 55 (nicht 60) Fragen nicht die Krise bekommt. Die Unterscheidungen in die Dimensionen der Kompetenz ist eher theoretisch; spielt also aus meiner Sicht keine große Rolle.

Viele Grüße
Dampfer
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Re: Erste Schritte: Likert-Skala & vier Messzeitpunkte

Beitragvon Dampfer » Mo 11. Apr 2016, 21:11

Hallo Heinz,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich versuche da durch zu steigen... es gelingt mir aber noch nicht so ganz.

Mal angenommen es handelt sich um die Beobachtung: "Der Proband experimentiert mit Dingen."

Meine Hypothese wäre (im Grunde bei allen Fragen): "Die Maßnahme führt zu keiner Veränderung." Richtig?

Mit signifikantem Ergebnis des Wilcoxon-Test kann ich die Hypothese verwerfen und aus den positiven Rängen, bzw. den Rangsummen zeige sich, dass die Maßnahme erfolgreich war?

Zusätzlich würde ich eine Effektstärkenmessung nach Cohnen angeben:
d = (Mittelwert Post - Mittelwert Prä) / Standardabweichung Prä
d= 0,2 -> kleiner Effekt; d= 0,5 -> mittlerer Effekt; d= 0,8 -> starker Effekt; d> 1 -> sehr starker Effekt

Passt das so?

x-Achse: Jeder Proband ist ein x-Wert.


Was genau meinst Du mit "Jeder Proband ist ein x-Wert?

Die Anzahl der Nennungen ist doch eigentlich ganz anschaulich, oder?

Bild

Alternativ der Boxplot:

Bild

Vielen Dank für Deine Mühe!

PS: .....Edith hat die Formel (Cohnen d) berichtigt ;-)
Dampfer
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