Frage zur Auswertung - Gruppenunterschiede oder Zusammenhäng

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Frage zur Auswertung - Gruppenunterschiede oder Zusammenhäng

Beitragvon MarkH » Sa 16. Mär 2013, 12:11

Hi!
Ein freundliches Hallo erstmal in Forumsrunde. ;)

Folgende Ausgangssituation: Ich habe Studenten gefragt nach ihrem Lernverhalten. Aus dem Lernverhalten ergeben sich zwei Lerntypen (sagen wir Lerntyp A und Lerntyp B; also nomiales Skalenniveau; standisiertes Instrument). Daneben habe ich bestimmte weitere Merkmale abgefragt (sagen wir Merkmal X, Merkmal Y, Merkmal Z usw.), z.B. die Lernmotivation (X), die wahrgenommene Arbeitsbelastung (Y) usw. Hierzu hab ich standardisierte Instrumente verwendet, die jeweils mehrere Items abfragen (Likert-Skalierung) und am Ende aufsummiert werden. Merkmal A hat also dann bei Individuum 1 einen Wert von z.B. 23. Das Skalenniveau sollte somit metrisch/intervallskaliert sein.

Meine Forschungsfrage lautet insbesondere, ob es Zusammenhang zwischen den einzelnen Merkmalen und den Lerntypen gibt. Jetzt das Problem: Von Statistik habe ich sehr wenig Ahnung :oops: :lol: und nach einem kurzen Studium der Literatur sowohl in dem Forschungsbereich als auch der Statistik-Literatur bin ich verunsichert, wie allgemein vorzugehen ist:

Prinzipiell möchte ich ja auf Zusammenhänge testen, was für eine Art der Korrelationsanalyse (Regression, Chi-Quadrat-Test o,ä.) spricht. Die Hypothesen könnte also ganz allgemein so lauten: Es besteht ein (ggf. positiver/negativer) Zusammenhang zwischen Merkmal X (Lernmotivation) und dem Lerntyp. Auf der anderen Seite habe ich ich ja hier zwei Gruppen (Lerntyp A und B) und ich sehe häufig die Verwendung von t-Tests/U-Tests (bzw. ggf. Varianzanalysen/ANOVA), die ja (so wie ich es verstanden habe ;) ) prüfen, ob ein Unterschied zwischen zwei Gruppen besteht. Würde hier die Hypothese also lauten: Zwischen Lerntyp A und Lerntyp B besteht ein Unterschied bezüglich der Lernmotivation X? Und wenn sich hier die ein signifikanter Unterschied ergibt, kann man dann den Schluss ziehen, dass es einen Zusammenhang(!) zwischen Lernmotivation und Lerntyp gibt oder ist dieser Schluss unzulässig bei z.B. Verwendung von t-Test/U-Test?

Kurz um: Ich würde mich freuen, wenn ihr mir Tipps geben könntet, wie man an die Sache am besten rangeht. Welche Methode würde man bevorzugt verwenden und wie müsste man in Abhängigkeit zum eingesetzten Verfahren die konkrete Hypothese formulieren?
Es sollte - im Rahmen des Möglichen - relativ einfach sein (also nicht zwingend der "letzte Schrei" der statistischen Methoden, wenn es auch eine einfachere Variante gibt). Ich habe eigentlich das Gefühl, dass Mein Vorhaben statistisch eigentlich nicht so aufwendig ist, aber mir fehlt hier irgendwie der Ansatzpunkt.

Über alle Hinweise und Tipps freue ich mich riesig ;)
Viele Grüße
MarkH
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Re: Frage zur Auswertung - Gruppenunterschiede oder Zusammen

Beitragvon PonderStibbons » Sa 16. Mär 2013, 14:55

Würde hier die Hypothese also lauten: Zwischen Lerntyp A und Lerntyp B besteht ein Unterschied bezüglich der Lernmotivation X? Und wenn sich hier die ein signifikanter Unterschied ergibt, kann man dann den Schluss ziehen, dass es einen Zusammenhang(!) zwischen Lernmotivation und Lerntyp gibt oder ist dieser Schluss unzulässig bei z.B. Verwendung von t-Test/U-Test?

Sicher. Wenn sich Männer und Frauen unterscheiden hinsichtlich der Anzahl
Schuhe in ihren Schränken, dann besteht ein Zusammenhang zwischen
Geschlecht und Schuhbesitz.
Kurz um: Ich würde mich freuen, wenn ihr mir Tipps geben könntet, wie man an die Sache am besten rangeht.

Da wäre die wesentliche Frage, ob es lediglich um bivariate Zusammenhänge geht
(zwischen Lerntyp und jeweils 1 anderen Variable), oder auch multiple/multivariate
Betrachtungen beabsichtigt sind (z.B. wie mehrere Merkmale simultan mit Lerntyp
zusammenhängen).

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Frage zur Auswertung - Gruppenunterschiede oder Zusammen

Beitragvon MarkH » Mo 18. Mär 2013, 01:11

Super, danke für die Info schon mal!

PonderStibbons hat geschrieben:
Da wäre die wesentliche Frage, ob es lediglich um bivariate Zusammenhänge geht
(zwischen Lerntyp und jeweils 1 anderen Variable), oder auch multiple/multivariate
Betrachtungen beabsichtigt sind (z.B. wie mehrere Merkmale simultan mit Lerntyp
zusammenhängen).


Das ist eine gute Frage. ;) In meinen Modell gibt es offensichtlich mehrere potentielle Einflussfaktoren (Mermale A, B, C, D...), die mit dem Lerntyp in Zusammehang stehen könnten.

Wenn ich die Hypothesen als Zusammenhang zwischen jeweils Lerntyp und nur einer weiteren Variable aufstelle, kann ich dann bivariat testen oder bekomme ich dann falsche Ergebnisse? Ich würde dann ja beispielsweise 4 Hypothesen im Stil von "Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Lerntyp und Mermal X (wobei X=Mermal A, B, C, D)" aufstellen und 4x einzeln testen. Wenn das möglich ist, welche Tests würden sich hier anbieten? t-/U-Test? Was ist da eigentlich der Unterschied zu einer ANOVA? Bekomme ich evtl. ggf. statistisch gesehen "falsche" Zusammenhänge, wenn ich bivariat teste, aber eigentlich ja davon ausgehe, dass ja mehrere Mermale auf den Lerntyp wirken?

Liegt der Erkenntnisgewinn einer multivarianten Analyse im Vergleich zu einer bivariaten Analyse in der Darstellung von ggf. vorhandenen Interaktionwirkungen sowie der Möglichkeit, über Effektstärken einzener Merkmale Aussagen zu treffen?

Ich danke dir/euch vielmals!!!
Grüße
MarkH
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Re: Frage zur Auswertung - Gruppenunterschiede oder Zusammen

Beitragvon PonderStibbons » Mo 18. Mär 2013, 12:19

Bekomme ich evtl. ggf. statistisch gesehen "falsche" Zusammenhänge, wenn ich bivariat teste, aber eigentlich ja davon ausgehe, dass ja mehrere Mermale auf den Lerntyp wirken?

"statistisch gesehen" bekommst Du keine falschen Ergebnsse. Es ist eine Frage der
Theorie bzw. der genauen Fragestellung bzw. der Ergebnisinterpretation. Wenn die
Studie so konzipiert ist, dass sonstige Merkmale gemeinsam den Lerntyp "vorhersagen"/
"erklären" sollen, und die Merkmale miteinander substanziell korreliert sind, dann
wirken sie eben nicht mehr rein additiv auf "Lerntyp". Vielleicht wäre eine einführende
Lektüre zur multiplen Regression (ob lineare oder wie hier gegebenenfals angebracht
logistische) angebracht.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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