Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Beitragvon Schiesti » Di 3. Jul 2012, 22:18

hallo. schreibe an einer arbeit und brauche dringend hilfe. Ich habe hypothesen, wo sich keine gruppen vergleichen lassen, sondern ich sie eigentlich mit einer einfachen häufigkeitsauszählung und anschließendem vergleich der mittelwerte beantworten könnte. kann man damit eine hypothese annehmen oder verwerfen oder bedarf es da immer eines signifikanztests??

als beispiel:
H3: Wenn informell (persönlich, spontan) kommuniziert wird, dann stehen berufsbedingte Inhalte im Vordergrund.

und die frage die ich gestellt habe, war eben welche inhalte bei informellen gesprächen im vordergrund stehen --> also wäre da ja eine häufigkeitszählung ausreichend?!

ich weiß, ist eine lächerlicche frage aber ich brauche dringend hilfe! mich macht das irr!!!
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Re: Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Beitragvon PonderStibbons » Di 3. Jul 2012, 22:32

und die frage die ich gestellt habe, war eben welche inhalte bei informellen gesprächen im vordergrund stehen --> also wäre da ja eine häufigkeitszählung ausreichend?!

Wie wurde denn geantwortet? Nur 1 Antwort war zulässig? Mehrere?

Du müsstest "im Vordergrund stehen" definieren? "Mindestens 50% der Befragten
nannten berufsbedingte Inhalte"? "Berufsbedingte Inhalte wurden häufiger
genannt als andere Inhalte"? Oder noch anders?

Ob Du einen Signifikanztest brauchst, kann ich nicht beurteilen, es fehlt
der Kontext.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Beitragvon Schiesti » Di 3. Jul 2012, 22:55

Die Frage, die ich zur Analyse genommen habe, war jene:

"In den persönlichen, spontanten Gesprächen mit meinen KollegInnen unterhalte ich mich über...: aktuelle projekte sehr oft-oft-manchmal-selten-nie, neue ideen bzgl arbeit, privates, generelle arbeitssituation, anderes"

beantwortet hätte ich es dann so:


H3: Wenn informell (persönlich, spontan) kommuniziert wird, dann stehen berufs-bedingte Inhalte im Vordergrund.

54,1% gaben an, sich „sehr oft“ oder „oft“ (42,9%) in den persönlichen, spontanen Ge-sprächen über aktuelle Projekte (Mittelwert = 4,51) zu unterhalten. Auch neue Ideen be-züglich Arbeit (Mw = 4,05) werden häufig, 31,6% „sehr oft“ und 42,1% „oft“, im persön-lichen Gespräch ausgetauscht. Über die „generelle Arbeitssituation“ (Mw = 3,46) unter-halten sich 36,8% „oft“ und 13,5% „sehr oft“. Dahingegen gaben nur 13 der befragten Personen (9,8%) an, über private Themen „sehr oft“ zu kommunizieren. Allerdings im-merhin 51 Personen (39,1%) „oft“ (Mw = 3,38) .

Betrachtet man diese Häufigkeitsausprägungen und die dazugehörigen Mittelwerte, so lässt sich feststellen, dass berufsbedingte Inhalte bei persönlicher, spontaner, also infor-meller Kommunikation deutlich im Vordergrund stehen und private Themen oder andere Themen seltener zum Gespräch kommen als Themen mit berufsbedingten Inhalten.
Die Hypothese kann somit verifiziert werden.

Kann man das so machen?? Weil Signifikanztest geht da ja nicht?
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Re: Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Beitragvon Schiesti » Di 3. Jul 2012, 22:56

oder muss ich dann eben einfach festlegen, ab wieviel prozent es zutrifft und ab wieviel nicht?!
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Re: Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 4. Jul 2012, 08:41

Du musst definieren, was Du mit "im Vordergrund stehen" meinst.
Anscheinend willst Du sichtbar machen, dass bei Themen a, b, c
häufiger "oft/sehr" oft angegeben wird als bei Themen d, e, f ?

Oder Du willst angeben, dass der Median (Mittelwert halte ich bei
Deiner Skala für fragwürdig) der Bewertungen von a, b, c höher
ist als der Median bei d, e, f ?

Wenn es da um schlichte Analysen geht der Art "die zentrale Tendenz
bei a ist in der Grundgesamtheit nicht gleich dem bei d" (mehr sagt
"signifikant" leider nicht als dass die Differenz in der Population
zumindest nicht gleich 0,0000... ist; inferenzstatistisch signifikant heißt
nicht, dass etwas wichtig ist, groß, oder im Vordergrund stehend),
dann könnte man an paarweise Vergleiche mit dem Wilcoxon-
Vorzeichenrangtest denken.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Beitragvon Schiesti » Mi 4. Jul 2012, 10:19

okay und wenn ich statt "im vordergrund" "am häufigsten" schreibe? ist es dann genauer definiert? oder wie müsste es dann lauten?!

und warum median statt mittelwert?

sorry bin leider ziemliche beginnerin ;)
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Re: Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 4. Jul 2012, 11:20

okay und wenn ich statt "im vordergrund" "am häufigsten" schreibe? ist es dann genauer definiert? oder wie müsste es dann lauten?!

Tut mir Leid, ein drittes Mal schreibe ich es Dir nicht hin.
und warum median statt mittelwert?

Weil Deine Skala ordinal ist.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Beitragvon Schiesti » Mi 4. Jul 2012, 11:43

okok sorry. also "abc häufiger als cdf"? naja egal check das sowieso nicht
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Re: Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Beitragvon bele » Mi 4. Jul 2012, 11:49

Hallo Schiesti,

die Frage, ob Du eine Signifikanztestung brauchst oder nicht hängt immer ein wenig davon ab, was Du machst und warum. Wenn Du z. B. eine Vollerhebung durchgeführt hast, also alle Mitarbeiter eines Unternehmens befragt hast, dann gibt es keine größere Grundgesamtheit in dem Unternehmen, auf die Du im signifikanten Fall schließen könntest. Die Frage Nummer 1 lautet also, was soll mir die Signifikanz aussagen.

Wenn Du dann testen willst, ist es methodisch sauberer Mediane als Mittelwerte zu untersuchen. (Du hast dann aber aufgrund der vielen Bindungen in Deinem Datensatz möglicherweise Probleme mit den genauen p-Werten Deiner Rangsummentests). Es ist bei Fragebögen dieser Art durchaus üblich, wenn auch theoretisch nicht sauber, Mittelwerte zu verwenden.
Also: Wenn Du Dich für eine Signifikanztestung entscheidest, kannst Du bei all denen, die informell kommunizieren, die Mittelwerte der dienstlichen und der privaten Items in einem Rangsummentest miteinander vergleichen. Dann aber bitte in einem Test für verbundene Stichproben (oder wie PS geschrieben hat "paarweise").

Gruß,
Bernhard
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Re: Hypothese mittels Häufigkeitsauszählung?

Beitragvon Schiesti » Do 5. Jul 2012, 08:03

ok, aber für einen rangsummentest bräucht ich doch 2 variablen, oder? kann ich die eine aufsplitten und in zwei umbauen (also dienstlich und privat) oder wie würd das gehen?
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