Hallo,
daniela92 hat geschrieben:Wenn ich erfrage, ob oder was einem gut gefällt und ob oder was er viel macht, kann ich daraus doch nicht leiten, dass jemand etwas viel macht, weil ihm etwas anderes gut gefällt. Oder doch?
Im Einzelfall nicht. Wenn aber in der Masse der Befragten entweder hohe Werte bei Gefallen und Machen haben oder niedrige Werte bei Gefallen und Machen haben, aber wenige im einen hohe und im anderen niedrige Werte, dann liegt ein Zusammenhang zwischen Gefallen und Machen vor.
Ist es hier auch möglich eine Mehrfachauswahl auszuwerten?
Mehrfachauswahlen sind meistens schwierig auszuwerten. Wenn Du denkst, dass Du Mehrfachauswahlen brauchst, dann denke gut über die dazu passende Hypothese nach.
Wenn ich eine Frage stelle wie "Wie häufig kaufst du ein? - Sehr häufig, häufig, manchmal, selten, sehr selten"
und diese vergleiche mit "Verleitet dich das Schaufenster einen Laden zu betreten? - Ja, eher ja, vielleicht, eher nein, nein" kann ich dann feststellen, ob sich das Schaufenster auf das Kaufverhalten auswirkt oder muss ich die Fragen anders stellen?
Du kannst dann feststellen, of Häufigkeit des Einkaufens mit dem Gefühl, dass das Schaufenster einladend ist, korreliert. In welcher Richtung so ein Zusammenhang besteht, ob also häufiges einkaufen dazu führt, dass einem das Schaufenster gefällt oder das Gefallen des Schaufensters zu häufigem Einkaufen führt, dass kannst Du so nicht beurteilen.
Bei Chi-Quadrat:
Ein Beispiel wäre: "Welches Tier magst Du am liebsten: Katze, Hund, Kreuzotter?" und "Wann gehst Du meistens einkaufen? Morgens, Mittags, Abends?"
Dann könnte ein Chi-Quadrat-Test sagen, dass Katze-/Hund-Mensch sein etwas damit zu tun hat, wann man einkaufen geht. Wiederum ohne die Richtung eines möglichen Zusammenhangs anzugeben, sondern nur als Beschreibung.
Muss bei dem Chi-Test mind. eine Ja/Nein-Frage sein oder können beide eine Auswahlfrage sein?
Auswahlfrage ja, Mehrfachauswahl nein. Vermeide Mehrfachauswahlen!
Hierbei müsste es wahrscheinlich möglich sein eine Mehrfachauswahl auszuwerten, indem ich die einzelnen Komponenten als Ja/Nein-Anwort stelle, richtig!?
Ja.
Ist es denn auch möglich eine ordinale Variable mit einer nominalen Variable auf eine Korrelation zu prüfen?
Jein. Da kommt es jetzt darauf an, ob die nominale 2 oder mehr Antwortmöglichkeiten hat.
Generell frage ich mich, ob ich alle meine Fragen so konzipiert haben muss (wie viele Antwortmöglichkeiten ich gebe oder ob ich ordinale oder nominale Fragen stelle), dass ich sie statistisch auswerten kann oder kann ich im Prinzip jede Frage mit einer anderen verknüpfen und auswerten ohne sie vorher aufeinander abgestimmt zu haben?
Jede mit jeder zu verknüpfen deutet darauf hin, dass man sich vorher keine Gedanken über sinnvolle Zusammenhänge gemacht hat und führt mit schöner Regelmäßigkeit zu Datenmüll. Sowas kann man machen, aber meist kommt Mist dabei heraus. Stelle vorher sinnvolle Theorien auf und definieren von denen eine oder sehr wenige als Hauptfragestellung. Einschränkung: Wenn Du extrem viele Befragte hast und wenige Fragen, dann kann "alles mit allem" funktionieren.
LG,
Bernhard