STATISTIK-FORUM.de

[vincington]

Hallo zusammen,

Ich habe für die Analyse meiner Daten ein linear gemischtes Model aufgestellt (lmer Funktion lme4 package, R). In der Statistikberatung meiner Universaität wurde mir gesagt, dass manche meiner Datensätze transformiert werden müssen (nach dem Check von Residuen und QQ-plots). Ich habe also log-transformiert und dann sah es gut aus. Nach der backward elimination habe ich am finalen Modell einen Mittewertvergleich mit emmeans gemacht.

Jetzt bin ich verwirrt. emmeans gibt mir die jeweiligen Mittelwerte der log-transformierten Daten. Wenn ich diese rücktransformiere (exp) dann erhalte ich den jeweiligen Median oder?

In Publikationen meines Fachbereiches gibt man in Grafiken den Mittelwert + Standardabweichung an. Bei einem log-transformierten datensatz würde ich nun den Median angeben und wie verfahre ich mit der Standardabweichung?

Ich freue mich über Hilfe.

Danke.

[PonderStibbons]

Jetzt bin ich verwirrt. emmeans gibt mir die jeweiligen Mittelwerte der log-transformierten Daten. Wenn ich diese rücktransformiere (exp) dann erhalte ich den jeweiligen Median oder?

Wieso solltest Du? Du erhälst den exp des Mittelwerts.

Aber wieso und wozu rücktransformieren? Du hast ein Modell mit logarithmierten Werten, da kannst Du hernach nicht so tun,
als hättest Du mit den Originalwerten gerechnet. Wenn die transformierten Werte inhaltlich keinen Sinn ergeben, dann war die
Transformierung meines Erachtens von vornherein unsinnig. Nur um Modellannahmen zu erfüllen, ändert man nicht seine Daten.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[vincington]

Verstehe ich dich richtig, dass dann das einzig sinnvolle ist, die Daten mit den log-Werte darzustellen?

[PonderStibbons]

Ich weiß nicht, was das einzig sinnvolle ist. Ich kenne Deine Studie nicht. Ich stelle in Frage, Daten darzustellen, mit denen Du gar nicht gerechnet hast.

Mit freundlichen Grüßen

PomnderStibbons

[vincington]

Die transformierten Daten machen Sinn, aber die Darstellung auf einer log-Skala eher nicht. Kann sein, dass ich da total auf dem Schlauch stehe bzw. habe ich keine Ahnung von Statistik.

Wenn ich Rücktransformiere für eine Darstellung sind die Werte die ich erhalte ja andere, als die Mittelwerte des nicht transformierten Datensatzes.

Ich weiß schlicht nicht, wie ich da korrekt vorgehen soll.

Danke für deine Hilfe

[PonderStibbons]

Die transformierten Daten machen Sinn, aber die Darstellung auf einer log-Skala eher nicht.

Das ist ein Widerspruch in sich.

Nachdem Du mit logarithmierten Daten Dein Modell gerechnet hast (wobei backwards elimination, so wie alle schrittweisen
Variablenselektionsmechanismen, eigentlich ein no-go ist; sie führen zu überangepassten Modellen mit falschen p-Werten,
s.z.B. https://towardsdatascience.com/stopping ... 818b3f52df )
wären die beschreibenden Statistiken und Ergebnisdarstellungen ebenfalls mit diesen transformierten Daten zu verfertigen,
zumindest fällt mir kein Argument für etwas anderes ein.

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons