nominale und ordinale Variablen "zusammenfassen"? - Indexbil

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

nominale und ordinale Variablen "zusammenfassen"? - Indexbil

Beitragvon OeMRR » Sa 5. Jan 2013, 15:22

Hallo Statistikfreunde,

also es geht um folgendes: Ich hab eine ordinalskalierte Variable, die ich in Beziehung mit einer nominalskalierten Variable setzen möchte (Ja/Nein-Frage). Möchte im Grunde einen Index aus diesen beiden Variablen bilden, um ein Konstrukt messbar zu machen. Wie kann ich hier vorgehen?
also wir möchten gerne aus zwei fragen "Soziales Kapital" ableiten. Eine Frage lautet, ob die Person über "Vitamin B" verfügt, das ihm den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert (Ja oder Nein) und die andere Frage bezieht sich auf das Umfeld des Befragten (Wie hoch ist der Anteil der Akademiker in Ihrem Umfeld? Keine, Kaum, Weniger als die Hälfte, Teils Teils, Mehr als die Hälfte oder nur Akademiker).

Ich weiß dass das Konstrukt unterkomplex ist, aber es geht hier nur um Tendenzen, da diese Forschungsarbeit deutlich mehr erfasst als nur soziales Kapital. Ziel ist es hier nur Tendenzen festzustellen.

Lieben Gruß und schonmal besten Dank!
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Re: nominale und ordinale Variablen "zusammenfassen"? - Inde

Beitragvon daniel » Sa 5. Jan 2013, 15:29

Wozu wollt Ihr die beiden Variablen zusammenfassen? Die erste Frage bezieht sich auf die Verfügbarkeit (evtl. sogar die Mobilisierbarkeit sozialen Kapitals), der zweite Indikator beschäfttigt sich mit der Qualität des sozialen Kapitals. Unabhängig von statistisch/methodischen Problemen, würde ich sagen eine zusammenfassung dieser Dimensionen in ein Konstrukt ist theoretisch nicht unbedingt klug.
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Re: nominale und ordinale Variablen "zusammenfassen"? - Inde

Beitragvon OeMRR » Sa 5. Jan 2013, 15:53

naja irgendwie sollten wir ja testen wie diese variablen zusammen auf ein konstrukt wirken (was in diesem fall die zukunftsangst ist).. welches verfahren empfiehlt sich da? multivariate regressionsanalyse?
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Re: nominale und ordinale Variablen "zusammenfassen"? - Inde

Beitragvon daniel » Sa 5. Jan 2013, 16:18

naja irgendwie sollten wir ja testen wie diese variablen zusammen auf ein konstrukt wirken (was in diesem fall die zukunftsangst ist).. welches verfahren empfiehlt sich da? multivariate regressionsanalyse?


"Zukunftsangst" ist natürlich relativ unspezifisch, sodass ich, obgleich ich mit verschieden Theorien sozialen Kapitals vertraut bin, nicht so recht weiß, welchen Mechanismus Ihr bei einem Test im Sinn habt. Mit mehr Informatioen zum Forschungsvorhaben (und mehr Zeit meinerseits) könnte ich sicher mehr dazu beitragen.

Was außer einer multipler [falsch:multivariaten] Regression hattet Ihr denn im Sinn?
Zuletzt geändert von daniel am Sa 5. Jan 2013, 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: nominale und ordinale Variablen "zusammenfassen"? - Inde

Beitragvon OeMRR » Sa 5. Jan 2013, 18:20

Also das Konstrukt der Zukunftsangst umfasst 5 ordinalskalierte Variablen aus denen ein Index gebildet wird. Wir möchten halt die Wirkung bestimmter Kapitalarten nach Bourdieu auf dieses Konstrukt erfassen. Im Grunde geht es um einen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang. Im Grunde bleibt hier ja nur eine Regressionsanalyse oder? Und multivariat deswegen, weil es scheinbar nicht möglich ist, bestimmte Variablen "zusammenzufassen".

lg
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Re: nominale und ordinale Variablen "zusammenfassen"? - Inde

Beitragvon daniel » Sa 5. Jan 2013, 19:05

Ob Bourdieu tatsächlich einen Effekt von sozialem Kapital auf "Zukunftsangst" (das in Deinen Ausführungen im Übrigen inhaltllich noch immer völlig unspezifisch bleibt) postulieren würde, sei dahingestellt. In diesem Forum liegt der Fokus ja auch auf ökonometirschen Methoden, nicht auf Theorie.

Und multivariat deswegen, weil es scheinbar nicht möglich ist, bestimmte Variablen "zusammenzufassen".


Nein. Multivariate Anlysen (bsp. multiple Regression) deshalb, weil Ihr möglichst viele weitere Faktoren, die sowohl auf die "Zukunftsangst", als auch auf die Ausstattung und Qualität des sozialen Kapitals wirken, statistisch kontrolieren müsst, um auch nur annhäernd einen kausalen Zusammenhang unterstellen zu können. Findet Ihr, dass Personen mit einem hohen Anteil an Akkademikern im Bekanntenkreis weniger "Zukunftsängste" haben, könnte dies alleine auf deren höhere Bildung (i.e. Humankapital) zurückzuführen sein. Personen mit höherer Bildung kennen tendenziell auch mehr Personen mit ebenfalls hoher Bildung (i.e. Akkademiker Anteil an Bekannten). Dieses Phänomen ist uns als Bildungshomogamie in sozialen Netzwerken bekannt. Gleichzeitig bringt hohe Bildung aber auch bessere Arbeitsmarktchancen und ein hohes Einkommen völlig unabhängig davon wieviele Akkademiker man kennt. Gute Arbeitsmarktchancen und ein hohes Einkommen bedingen weniger "Zukunftsängste". Eine hohe Bildung führt also sowohl zu weniger "Zukunftsängsten" als auch zu einem höheren Anteil an Akkademikern im Bekanntenkreis. Kurz: wenn Ihr die Bildung (und viele weitere denkbare Eigenschaften) der Untersuchten Personen nicht in multivariaten Modellen statistisch kontrolliert, schließt Ihr auf kausale Zusammenhänge, die keine sind.
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