Nutzen mir Prozentränge in der Stichprobe irgendetwas?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Nutzen mir Prozentränge in der Stichprobe irgendetwas?

Beitragvon Meeloufo » Mo 8. Jul 2019, 00:58

Hallo an alle,

Ich sitze gerade an meiner Examensarbeit und bin ein absoluter Statistikneuling und werde nach dieser Arbeit auch ein Ex-Statistiker sein :roll:

Ich untersuche die Rechtschreibleistung von Schülern in Brandenburg (N=260). Mein Erhebungsinstrument ist ein normierter Rechtschreibtest, auf dessen Basis ich Daten der Rohwerte, Prozentränge und T-Werte erhalte. Jetzt wollte ich eigentlich unter anderem die These untersuchen, dass Schüler in Brandenburg über dem Durchschnitt deutscher Schüler liegen. Zuerst dachte ich, ich könnte dies über die Prozentränge machen, nun musste ich aber in Erfahrung bringen, dass man von Prozenträngen keine Mittelwerte berechnen darf. Könnte ich die Mittelwerte der Rohwerte berechnen und diese manuell in Prozentränge übersetzen oder ist das statistischer Nonsens? :roll:

Falls ja, habe ich anhand dieser Daten überhaupt die Möglichkeit diese Hypothese zu prüfen oder sollte ich sie lieber verwerfen?

(Zur Erklärung: Ich habe die Daten nicht selbst erhoben und somit auf meine Hypothesen zugeschnitten, sondern einen fertigen Datensatz bekommen, der einer größeren Stichprobe eines anderen Projekts entnommen wurde)

Ich hoffe auf Hilfe, Grüße Meeloufo
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Re: Nutzen mir Prozentränge in der Stichprobe irgendetwas?

Beitragvon PonderStibbons » Mo 8. Jul 2019, 08:32

Ich untersuche die Rechtschreibleistung von Schülern in Brandenburg (N=260). Mein Erhebungsinstrument ist ein normierter Rechtschreibtest, auf dessen Basis ich Daten der Rohwerte, Prozentränge und T-Werte erhalte. Jetzt wollte ich eigentlich unter anderem die These untersuchen, dass Schüler in Brandenburg über dem Durchschnitt deutscher Schüler liegen.

Da könntest Du in der Handanweisung des verwendeten Verfahrens nachschauen,
welchen Mittelwert die Rohwerteverteilung der Normstichprobe hatte (davon
ausgehend, dass die Normstichprobe repräsentativ für die deutschen Schüler
ist).

Zuerst dachte ich, ich könnte dies über die Prozentränge machen, nun musste ich aber in Erfahrung bringen, dass man von Prozenträngen keine Mittelwerte berechnen darf.

Ja, das ergibt keinen Sinn. Aber Du kannst den mittleren (medianen) Prozentrang Deiner Stichprobe ermitteln.
Wenn der bei 50 liegt, dann hat Deine Stichprobe denselben Median wie die Normstichprobe. Wenn er
über 50 läge, z.B. PR 55, dann würde das heißen, der mittlere (mediane) Angehörige Deiner Stichprobe
hat im Vergleich zur bundesweiten Norm eine bessere Leistung erzielt.

Wenn Du da ganze testen willst, kannst Du einen Einstichproben-Mediantest mit dem Erwartungswert 50
durchführen. Damit kannst Du ermitteln, ob der Median Deiner Stichprobe inferenzstatistisch signifikant
von dem Normwert 50 abweicht.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Nutzen mir Prozentränge in der Stichprobe irgendetwas?

Beitragvon Meeloufo » Mo 8. Jul 2019, 10:40

Vielen vielen Dank, das macht rettet mir gerade den A**** :D
Meeloufo
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