Ordinal oder metrisch?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Ordinal oder metrisch?

Beitragvon AntoWo » Di 15. Sep 2020, 13:32

Hallo,

ich habe Schwierigkeiten 6 von meinen Variablen einem Skalenniveau zuzuordnen. Hierbei finde ich in der Literatur unterschiedliche Hinweise, ob die Variablen als ordinal oder metrisch gelten. Meine Vermutung ist, dass alle (quasi)metrisch sind, da sie alle eine 5-stufige Skala haben. Liege ich da richtig?
Am Ende möchte ich die Daten deskriptiv darstellen (Häufigkeiten & kreuztabellieren).

1. sehr schelcht - schlecht - teils/teils - gut - sehr gut | trifft nicht zu

2. viel weniger - etwas weniger - gleich geblieben - etwas mehr - viel mehr | trifft nicht zu

3. viel kleiner - etwas kleiner - gleich geblieben - etwas größer - viel größer

4. sehr hoch - hoch - gleich geblieben - klein - sehr klein | keine Angabe

5. gar nicht hilfreich - nicht hilfreich - teils/teils - sehr hilfreich | das Angebot kenne ich nicht | das Angebot kenne ich, aber nicht genutzt

6. stark verschlechtert - verschlechtert - nicht verändert - verbessert - stark verbessert | keine Angabe

Viele Grüße
Antonia
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Re: Ordinal oder metrisch?

Beitragvon PonderStibbons » Di 15. Sep 2020, 13:36

Die sind nicht quasimetrisch, sondern ordinal. Aber viele verwenden sie, als wären sie intervallskaliert.

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Ordinal oder metrisch?

Beitragvon bele » Di 15. Sep 2020, 16:06

Hey PonderStibbons,

bist Du müde/willst Du einen Kaffee?

@Antonia:

Ordinal sind die Skalen nur unter Vorbehalt. Nehmen wir Die Hilfreichigkeit in Frage 5. Wann ist das Angebot hilfreicher? Wenn man das Angebot gar nicht nicht kennt oder wenn man es teils/teils findet?
Man muss schon dazu sagen, dass "trifft nicht zu" oder "keine Angabe" oder "das Angebot habe ich nicht genutzt" als missing codiert werden sollen. Dann sind die Skalen ordinal. Aber die Unterscheidung in "Das Angebot kenne ich nicht" und "das Angebot kenne ich, aber nicht genutzt" weist ja deutlich darauf hin, dass das keine missings sind, sondern differenziert ausgewertet werden soll. Mit diesen beiden Antwortoptionen kannst Du auch nicht mehr behaupten, das Antwortschema sei 5 stufig. Mit diesen Antwortoptionen ist das nominal.

"Quasimetrisch" ist schwer abzugrenzen. Wenn der Mittelwert aus "nicht verändert" und "verbessert" gleich "nicht verändert und einhalb" ist, dann ist es quasimetrisch. Wenn Deine Lehrer behaupten, alles fünfstufige sei quasimetrisch, dann ist das für die Klausur so. Heißt aber nicht, dass das für den externen Gutachter Deiner Dissertation oder für den Reviewer Deines Papers auch so ist.

LG,
Bernhard
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Re: Ordinal oder metrisch?

Beitragvon AntoWo » Di 15. Sep 2020, 16:24

Alles klar, vielen Dank für eure Antworten!

Eine kleine andere Frage hätte ich noch: Wie stelle ich denn metrische Variablen deskriptiv dar?
Ich würde mir jeweils die Häufigkeiten ausspucken lassen, den Mittelwert und dann als Histogramm?
Da dies eine Matrixfrage ist, müsste ich dann die Häufigkeiten eine Tabelle bringen und nur für einzelne interessante Antwortoptionen das Histogramm und den Mittelwert anzeigen lassen?

Viele Grüße
Antonia
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Re: Ordinal oder metrisch?

Beitragvon bele » Di 15. Sep 2020, 17:46

Wenn Deine "metrischen" nur fünf diskrete Werte annehmen können, dann würde ich eher Balkendiagramme als Histogramme nehmen. Falls das kontinuierliche metrische sind gibt es Histogrmme, Kerndichteschätzer, Boxplots, Dotplots mit Fehlerbalken, Dynamitstangen, etcpp nach Geschmack. Ansonsten geht nichts über eine riesige Tabelle mit Mittelwerten, Standardabweichung, Standardfehlern, Schiefe, Wölbung, Quartilen und Dezilen. Das liest jeder gern.
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