von bele » Mi 28. Okt 2015, 12:37
Hallo Leute,
um die Ethik mache ich mir nicht besonders viel Sorgen: Wir haben in Deutschland ordentliche Gesetze und Strukturen, die das wilde Ausprobieren von Medikamenten an Gesunden mit einem Prüfplan aus dem Internet ausreichend sicher verhindern. Wenn ich an mein Medizinstudium zurück denke, da hatten die Biomathematiker mit guter Begründung einen schlechten Ruf wegen ihrer Arroganz, ihrer schlechten Verfügbarkeit und ihrer praktischen Nutzlosigkeit. Dabei hätten sie es viel leichter mit den Doktoranden haben können, wenn sie eine bessere Vorlesung und vielleicht freiwillige Seminare angeboten hätten.
Ich weiß persönlich aus drei verschiedenen Medizin-Unis, dass die offiziell für solche Dinge zuständigen Beratungseinrichtungen erhebliche Hörden aufbauen, bevor man sie einbeziehen kann. Für kleinere Studien die nicht das Arzneimittelgesetz tangieren wird dann gerne mal der Psychologe aus der Nachbar-Einrichtung gefragt, weil der eine viel bessere Basis in Statistik hat und schnell und gerne und verständnisvoll hilft.
Wahrscheinlich ist es doch so, dass sich irgendwer erste Vorgedanken macht, ob man so eine Studie mal ernsthaft angehen sollte. In einem Stadium, in dem man noch keine Biomathematiker belästigen will. Warum das dann im Eingangspost so falsch dargestellt wird, weiß ich auch nicht.
@zimma: Ich schlage vor, Du beliest Dich mal zu den Begriffen "lineares Modell", "lineare Regression", "Dummy-Variable" und "Interaktionsterm" bzw. "Wechselwirkung".
Viele Grüße,
Bernhard
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`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)