Systemisches Konsensieren ist ein bestimmter Weg der gemeinsamen Entscheidungsfindung. Konsensieren bezeichnet dabei den Vorgang der Konsensfindung, also das Finden der größtmöglichen Übereinstimmung unter Menschen. Systemisches Konsensieren nennen wir unseren Entscheidungsweg deshalb, weil er systembedingt zu einem konstruktiven Verhalten aller Beteiligten führt, ohne von ihrem guten Willen oder sonstigen Eigenschaften abhängig zu sein.
Wie es angewendet wird:
Das Grundprinzip des Systemischen Konsensierens besteht darin, dass jeder Wahlberechtigte zu jedem zur Wahl stehenden Vorschlag eine Stimme abgibt, welche jedoch immer eine Gewichtung trägt. Man stimmt hierbei also nicht mit „ja“ oder „nein“, sondern vergibt Stimmen auf einer Skala von 0 bis 10. Dabei steht die Null für „Ich habe überhaupt nichts dagegen“ und die Zehn für „Ich bin völlig dagegen“. Diese Stimmen beinhalten somit den individuellen Widerstand (man nennt sie W-Stimmen). Nachdem jeder Teilnehmer alle Vorschläge seinem Interesse entsprechend bewertet hat, werden die W-Stimmen bei jedem Vorschlag zusammengezählt und jener von ihnen gilt als konsensiert, welcher den niedrigsten Gesamtwiderstand besitzt.
Siehe auch
Derzeitige Hauptseite des SK-Teams: http://www.sk-prinzip.eu/
Online-Konsensierungsplattform: http://www.konsensieren.eu
Einführungstext: http://systemischeskonsensieren.wikispaces.com/Was+zeichnet+diese+Methode+aus%3F
Systemisches Konsensieren ist eine Methode, deren Anwendung in Seminaren unterschiedlich tiefgehend unterrichtet wird. Immer mehr Menschen erkennen ihren Nutzen, er nimmt Einzug in die Mediation und langsam auch die Politik.
Die Entscheidungsmethode wird auf dem oben angegebenen Link auf einer Online-Entscheidungsplattform angeboten, auf der Gruppen dezentral über das Internet konsensieren können.
Gewichtungsproblem
Eines der größeren Probleme, welche sich beim Online-Konsensieren stellen, ist das sog. Gewichtungsproblem.
Da beim Konsensieren Widerstände gemessen werden, ergibt sich aus ihnen die Akzeptanz:
Akzeptanz in Prozent = 10 - (Durchschnittswiderstand eines Vorschlages) x 10%
Siehe auch http://systemischeskonsensieren.wikispa ... #Akzeptanz
Je mehr Akzeptanz ein Vorschlag hat, desto eher ist er für die jeweilige Gruppe geeingnet. Beim Online-Konsensieren ist überwiegend der Fall, dass bei einer Konsensierung nicht jeder Vorschlag gleich oft bewertet wird (ungleiche Bewerterzahlen). Ungleiche Bewerterzahlen können jedoch leicht ein Dilemma auslösen, siehe folgendes Beispiel:
Bei Konsensierung XY beim Online-Konsensieren kam heraus, dass Vorschlag A die höchste Akzeptanz von 85% hat. Ihn haben 10.000 Teilnehmer bewertet. Dabei hat jedoch gleichzeitig Vorschlag B eine Akzeptanz von 82%, ihn haben dafür 12.000 Teilnehmer bewertet. Vorschlag A hat eine leicht höhere Akzeptanz als B, er repräsentiert jedoch eine geringere Stichprobe der Gesamtgruppe. Die Frage ist: Welcher Vorschlag ist eher für die Gruppe geeignet?
Die bisherige Idee bestand darin, einen Algorithmus zu finden, welcher eine neue Zielvariable definiert (ihr könnt sie z. B. als "gewogene Akzeptanz" bezeichnen"). Diese sollte sich evt. durch eine Verrechnung der oben genannten, herkömmlichen Akzeptanz und der "Bewerterzahl" (Anzahl der Bewertungen) eines Vorschlages ergeben - so unsere bisherige Denkrichtung. Ein Algorithmus sollte im Idealfall herleitbar sein.
Ideen von professionellen Statistikern / Mathematikern sind dringend nötig. Es muss eine Lösung für das obige Beispiel gefunden werden. Der soeben genannte, bisherige Gedankenweg von uns kann unbeachtet bleiben.
Vielen Dank im Vorraus.
Vladimir Hilgenberg