Hallo liebe Forenmitglieder,
ich würde mich sehr über eure Hilfe bei einem statistischen Problem meinerseits freuen.
Über 1-2 Jahre haben Probanden jede Woche 2 verschiedene (!) Messinstrumente zum gleichen psychologischen Konstrukt (bspw. Extraversion, Agressivität...) ausgefüllt. Die Frage ist nun, ob diese Messinstrumente auch das Gleiche messen, bzw. ob es unterschiedliche Responsivitäten / Verzerrungen gibt. Beide Messinstrumente (Fragebögen) sind intervallskaliert, haben jedoch unterschiedliche Skalierungen.
Meine Überlegungen waren nun:
- Berechnung der Korrelationen für jeden Probanden einzeln
- Fisher-Z-Transformation (eventuell: stattdessen eine Korrektur nach Olkin & Pratt (1958))
- Arithmetisches Mittel der transformierten Korrelationen
- Inverse Transformation --> durchschnittlicher Pearson-Korrelationskoeffizient
Jetzt stellen sich bei mir allerdings folgende Fragen ein:
1. Inwiefern ist es sinnvoll eine Minderungskorrektur einzufügen, um die Reliabilitätsmängel (Messfehler) zu berücksichtigen?
2. Eine Korrelation gibt mir ja nur Ausschluss über die relative Ähnlichkeit des Verlaufs. Wie teste ich aber, ob der Verlauf identisch ist, aber auf unterschiedlichen Niveaus stattfindet. Sprich: Wie teste ich, ob sich die absolute Größe unterscheidet (ob ein Messinstrument tendenziell eher unterschätzt oder überschätzt)?
3. Wie kann ich die Ausreißer bei den individuellen Korrelationen (jeder Proband einzeln) identifizieren? Bei 50 Probanden hätte ich ja 50 verschiedene Korrelationen. Die kann ich ja nicht alle auf Signifikanz testen, da dann der Alphafehler kummuliert, oder? Eine ANOVA bringt mich aber auch nicht weiter, weil da ja nur über alle Korrelationen getestet wird und ich die spezifischen Korrelationen identifizieren möchte.
4. Wie kann ich vermittelnde Faktoren berücksichtigen? Es ist ja bspw. denkbar, dass bei manchen Personen die Korrelation relativ niedrig sind. Wie kann ich nun schauen, ob dies vllt mit weiteren Merkmalen (Ehrlichkeit, Impulsivität, Labilität...) zusammenhängt?
5. Ein Freund von mir meinte, dass ich das auch mit Intraklassenkorrelationen berechnen könnte. Welche Vorteile hätte das gegenüber meiner durchschnittlichen Korrelation (s.o.)?
Vielen, vielen Dank für eure Hilfe.
Ich freue mich sehr über jede Anregung