ich habe mich schon seit einigen Tagen durch das Internet und zwei Bücher über die mathematische Behandlung der Naturwissenschaften geplagt aber leider bin ich mir sehr unsicher, ob meine Ansätze schon von vornherein richtig bzw. falsch sind.
Zur Fallbeschreibung. Ich breche es ganz simpel auf das einfachste herunter:
Ich untersuche u.a. das Wachstumsverhalten von einigen genetisch manipulierten Mikroorganismen.
Diese nenne ich mal hier der einfachheit halber WT, B, C, D, E. (WT steht für Wildtyp)
Dazu werden einzelne Gefäße die die MO enthalten geschüttelt. Das macht man bei verschiedenen Geschwindigkeiten. Also schüttelt man alle bei z.B. 150 RPM, 200 RPM und 250 RPM.
Von jedem Stamm (also jedem MO) wurden mindestens 3 Gefäße zur gleichen Zeit geschüttelt.
Also z.B. bei 150 RPM 3xWT, 3xB, 3xC etc.. Aus den 3 Kolben wurden die Wachstumsgeschwindigkeiten berechnet. Dabei habe ich Zeit gegen Zellkonzentration aufgetragen und alles über eine e-Funktion geplottet. Dann habe ich aus den drei Kolben jeweils die Wachstumgeschwindigkeit berechnet und dann aus den 3 Werten (für 3 Gefäße) den Mittelwert berechnet.
Jetzt würde ich gern folgendes wissen (obwohl man es schon ungefähr aus den Grapen ablesen könnte):
1. Sind die Unterschiede zwischen den Wachstumsgeschwindigkeiten bei der Messung bei 150 RPM nur zufällig und nicht wesentlich unterschiedlich zu der Abweichung die ich eventuell sogar bei der Messung von 3 Gefäßen des selben Stammes habe. Könnte man also sagen, dass die Unterschiede zwischen WT, A, B etc. genauso zufällig sind wie die Unterschiede zwischen WT1, WT2, WT3 etc.?
2. Wenn ich die Wachstumsgeschwindigkeit von z.B. WT bei 150 RPM mit der Wachstumsgeschwindigkeit von WT bei 200 RPM und dann nochmal bei 250 RPM vergleiche, ist der Unterschied Signifikant oder wieder gleich dem Unterschied, den ich auf der kleinsten "Ebene" hätte - also dem Unterschied, den ich zwischen Einzelmessungen der Gefäße eines Stammes bei der gleichen Geschwindigkeit habe.
Ich habe mir jetzt folgendes Überlegt:
Ich habe sehr viele Messungen, von jeweils drei Gefäßen eines jeden Stammes bei unterschiedlichen Temperaturen und Geschwindigkeiten. Im Idealfall sollten natürlich bei der Zählung immer der Gleiche Wert heruaskommen, denn es wurde versucht alle Kolben mit der gleichen Zellzahl anzuimpfen. Natürlich ist das in der Praxis nicht möglich.
Ich hätte nurn zu erst für alle die StabW zwischen den 3 Messungen ausgerechnet (wissend das StabW bei nur drei Werten ja eigentlich nicht sinnvoll ist oder?). Dann hätte ich die relative Standardabweichung berechnet und aus allen rel. StabW den Mittelwert berechnet. Dann wüsste ich, wie hoch mein Fehler auf der kleinsten Ebene im Mittel ist.
Jetzt könnte ich die StabW von allen Stämmen bei z.B. 150 RPM berechnen und schauen ob die höher ist als der Mittelwert der rel. StabW der einzelnen Kolben.
Das ganze scheint mir aber sehr amateurhaft.
Dann habe ich gedacht, dass ich es mit einem t-test probiere.
Ja, und da fängt mein Problem nun schon beim Urschleim an. in Bezug auf 2. handelt es sich da doch dann um eine unverbundene Stichprobe oder?
Kann ich in Bezug auf 1. überhaupt den t-Test nehmen?
Oder reicht meine Datenmenge überhaupt nicht für eine statistische Auswertung?
Dankbar für Anregungen und Hilfe.
Gruß
Sven
5 Stämme bei 150 RPM, nicht-log-Auftragung
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3 Gefäße vom WT AX2, rechts sieht man die Grafik aller Mittelwerte (kann ignoriert werden)
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