STATISTIK-FORUM.de

[frankde]

Hallo liebes Forum,

Nach Durchsuchen der Weiten des Internets und dem Nichtfunden einer Lösung meines Problems hoffe ich durch euch vielleicht etwas schlauer zu werden....
ich habe eine Frage bezüglich dem Vergleich von Mittelwerten in meiner Bachelorarbeit. Alle Personen sollten verschiedene Stimuli auf einer Skala bewerten (Onlinestudie). Mithilfe einer Faktorenanalyse habe ich die Stimuli nun zu 3 Faktoren zusammengefasst. Pro Teilnehmer habe ich jetzt dann 3 Mittelwerte, die ich gerne vergleichen möchte. Wie kann ich diese 3 vergleichen über alle Personen? Ich kann ja 3 einzelne t-tests machen, aber das ist dann inhaltlich schwer zu interpretieren. Was ich noch überlegt habe, ist eine Messwiederholungsanova, aber das ist ja eigentlich keine Messwiederholung, die ich dort durchgeführt habe... aber da könnte man wenigstens die 3 mittelwerte vergleichen, ohne einen festen Faktor angeben zu müssen.....

bitte, wenn ihr könnt, helft mir, das wäre phänomenal! Viele Grüße!

[strukturmarionette]

Hi,

Ich kann ja 3 einzelne t-tests machen, aber das ist dann inhaltlich schwer zu interpretieren.

- Warum sind Deine T-Tests inhaltlich nicht zu interpretieren?

Gruß
S.

[frankde]

na weil ich dann nur einzeln sagen kann, welche von a b c sich unterscheiden, aber nicht ob es insgesamt einen sign unterschied gäbe... zB wenn nur einer der drei tests sign ist, wäre das ja darüber hinaus wenig sagend... dachte ich

[bele]

Wenn nur einer der Tests signifikant ist bedeutet das, dass nicht alle Gruppen gleich sind. Das entspricht dann ungefähr der Aussage einer positiven Irgendwas-ANOVA.

LG,
Bernhard

[frankde]

Ok, danke!
Es sind tatsächlich alle 3 Tests signifikant, also alle Werte unterschiedlich. sie korrelieren aber sehr hoch (.6) ... das ergibt inhaltlich allerdings auch sinn.... es ging um die Bewertung von verschiedenen witzen (60), die in 3 Witz-Kategorien kategorisiert werden konnten (Faktorenanalyse).... wer also Witze der einen Art sehr lustig fand, schien scheinbar auch die anderen eher sehr lustig zu finden

sollte dennoch ein wilcoxon test gemacht werden? (N=130)...?

[bele]

Für die Frage t-Test vs Wilcoxon würde ich es interessant finden, was für eine Skala das war, auf der beurteilt wurde. Wenn das nur drei oder fünf Stufen waren, würde ich den Wilcoxon-Test angemessener finden. Generell bist Du m it dem Wilcoxon-Test weniger angreifbar. Dafür kannst Du aber nicht mehr behaupten, dass Du Mittelwerte verglichen hättest. Da spielen viele Dinge mit rein. Die Art der Bewertungsskala aber unbedingt.

LG,
Bernhard

[frankde]

Es sind 5 stufige Skalen ...was habe ich denn dann verglichen? ob sich die Verteilungen der Grundgesamtheiten zweier Stichproben bezüglich ihrer Lage unterscheiden? dann kann ich bei sign trotzdem sagen, dass die Bewertungen unterschiedlich sind?


edit: da N aber so groß ist (130), sollten parametrische tests doch aber ok sein, oder?

[bele]

... ob sich die Verteilungen der Grundgesamtheiten zweier Stichproben bezüglich ihrer Lage unterscheiden

Ja, wenn zwei Verteilungen unterschiedliche Rangsummen haben, dann unterscheiden sie sich bezüglich ihrer Lage. Das Konzept der Rangsumme ist halt nicht so geläufig wie das des Mittelwerts. Es ist aber nicht schlechter.

dann kann ich bei sign trotzdem sagen, dass die Bewertungen unterschiedlich sind?

Ja.

da N aber so groß ist (130), sollten parametrische tests doch aber ok sein, oder?

Der t-Test ist geschaffen für intervallskalierte Daten und das ist bei Deiner Skala nur mäßig plausibel. Wenn beim Wilcoxon-(Vorzeichen-Rang)-Test auch alles signifikant wird, dann ist alles fein. Wenn bei n=130 der t-Test signifikant wird, der Wilcoxon-Test aber nicht, dann darf man sich schon fragen, welcher Test falsch liegt. Da Du beim t-Test von windigen Voraussetzungen ausgehst und beim Wilcoxon nicht, hätte ich da schon so einen Verdacht.

Ist aber -wie gesagt- Geschmackssache. Manche Leute testen einfach alles mit dem t-Test.

LG,
Bernhard

[Lennox]

Hallo zusammen,

ich bin mir auch unsicher welche Tests ich benutzen muss und bräuchte diesbezüglich eure Hilfe.
Im ersten Fall ist die unabhängige Variable nominal skaliert und hat 3 Ausprägungen. Die abhängige Größe ist quasi-metrisch skaliert. Nun soll herausgefunden werden, ob ein Zusammenhang zwischen den Variablen besteht und ob gegebenenfalls Unterschiede zwischen dem Einfluss der Ausprägungen auftreten.
Ich hatte überlegt, ob man hier einen Kruskal-Wallis-Test durchführen kann? Oder gibt es eine bessere Alternative?

In einem zweiten Fall habe ich eine ordinal skalierte, unabhängige Variable und eine nominal skalierte abhängige Variable. Welchen Test könnte ich hier anwenden, um den Einfluss zwischen den beiden zu testen?

Habt ihr einen Rat?

Viele Grüße

[bele]

Hallo Lennox,

bitte mach für neue Fragen zukünftig einen neuen Thread auf. Deine erste Frage lässt sich nicht beantworten bis Du uns sagst, ob es sich um abhängige oder unabhängige Werte Quasi-Messungen handelt. Als schnellen Hüftschuss würde ich denken, dass für beide Fragestellungen eine ANOVA oder ein Kruskall-Wallis Test geeignet sein könnten. Bei zweiten Fall müsstest Du gedanklich die unabhängige und die abhängige Variable gegeneinander tauschen.

LG,
Bernhard