Welches Verfahren passt?

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Welches Verfahren passt?

Beitragvon Anna4 » Mo 5. Sep 2016, 14:25

Hallo,

ich hänge gerade bei der Auswertung meiner Bachelorarbeit fest. Es geht um folgende zwei Hypothesen:

1.Je höher die Hilfsmotivation, desto höher ist die moralische Verantwortung.

2. Je religiöser die Menschen sind, desto höher ist ihre moralische Verantwortung.

Die Variablen sind dabei so:
Hilfsmotivation= Abhängige Variable mit 2 Gruppen (Hilfsmotivation für x und Hilfsmotivation für y), intervallskaliert
Religiosität= Unabhängige Variablen mit 2 Gruppen (Religiös und Nicht-Religiös)
Moralische Verantwortung= Intervallskaliert --> Allerdings besteht bei dieser Variable ein Problem: In dem Manual steht lediglich drin, dass man das arithmetische Mittel der Itemantworten bilden soll. Wie kann ich die erzielten Werte der ProbandInnen nun kategorisieren, da in dem Manual keine Grenzen festgelegt sind ab wann jemand z.B. eine hohe oder besonders niedrige moralische Verantwortung hat? Falls ich dies willkürlich machen kann, würde ich für diese Variable einfach zwei Gruppen festlegen (hohe und niedrige moral.Verantwortung) (falls das geht, wie begründe ich diese Festlegung?)

Und nun mein Hauptproblem: Ich bin mir nicht ganz sicher, welche Verfahren ich zur Berechnung der beiden Hypothesen anwenden muss. Kann mir bitte jemand weiterhelfen? Ich bin für jede Hilfe dankbar! :)
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Re: Welches Verfahren passt?

Beitragvon Miiira » Mo 5. Sep 2016, 14:43

Hello,

warum willst du die Moralische Verantwortung überhaupt kategorisieren? Es gibt doch auch statistische Verfahren für numerische Daten. Z.B. Hier ein schneller Überblick: https://www.google.at/imgres?imgurl=htt ... mrc&uact=8
Grundsätzlich sind numerische Daten ohnehin immer aussagekräftiger, da eine kategorisierung einer numerischen Variable gleichzeitig auch ein Informationsverlust ist. Dieser kommt zustande weil du eben die genauen Werte in eine kleinere Anzahl an Gruppen einteilst und somit den "genauen Wert" auf einen "ungefähren" änderst.
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Re: Welches Verfahren passt?

Beitragvon Anna4 » Mo 5. Sep 2016, 15:24

Erstmal danke für die Antwort! :)

Wollte Kategorien bilden, um die ProbandInnen besser vergleichen zu können, aber das stimmt natürlich mit dem Informationsverlust! Aber wie kann ich nun aussagen, ob die ProbandInnen nun eine hohe oder niedrige moralische Verantwortung haben, wenn ich keine Grenzen dafür festgelegt habe?

Und verstehe ich das richtig, dass ich dann für beide Hypothesen jeweils einen unabhängigen t-Test rechnen muss?
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Re: Welches Verfahren passt?

Beitragvon PonderStibbons » Mo 5. Sep 2016, 16:16

Aber wie kann ich nun aussagen, ob die ProbandInnen nun eine hohe oder niedrige moralische Verantwortung haben, wenn ich keine Grenzen dafür festgelegt habe?

Wenn Du willkürliche Kategorien dafür bildest, ist das doch de facto Schwindel.
Leute im Mittewbereich werden auf einmal "hoch" oder "niedrig" kategorisiert
und mit extemen Werten in einen Topf geworfen.

Wenn es einen Zusammenhang gibt, lässt der sich anhand der nicht-kategorisierten
Ausgansvariable zeigen, und die Schlußfolgerung liegt dann meist auch auf der
Hand ("es gibt einen monotonen Zusammenhang zwischen Hilfsbereitschaft und
Moral. Daraus folgt, dass besonders Moralische auch vergleichsweise besonders
hilfbereit sind." o.s.ä.).

Mit freundlichen Grüßen

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Re: Welches Verfahren passt?

Beitragvon Anna4 » Mo 5. Sep 2016, 16:44

Vielen Dank für die Antwort! :)

Da gebe ich dir vollkommen Recht- jetzt habe ich es verstanden. Dann verzichte ich auf das Kategorisieren bei moralischer Verantwortung.

Nur bei den Verfahren habe ich noch weiter nachgedacht, und bin nur noch verwirrter :oops:

Müsste ich für Hypothese 1 ( Zusammenhang Hilfsmotivation/moralische Verantwortung) nicht besser eine Pearson- Korrelation rechnen? (Da die AV Hilfsmotivation intervallskaliert ist)?
Und für Hypothese 2 (Zusammenhang Religiosität/moralische Verantwortung) eine Spearman- Korrelation?
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