Hallo,
ja, Daten anschauen ist doch was schönes und gibt einem ein gutes Gefühl, dass man weiß, worüber man redet. Für Deine endgültige Ergebnisdarstellung empfehle ich Dir, Dich mit dem Problem des Overplottings zu beschäftigen und eine Grafik zu erstellen, an der man erkennt, welche Punkte tatsächlich zwei übereinanderliegende Punkte sind. Das hat erstmal nichts mit Deiner Frage zu tun, wäre mir hier aber wichtig.
Was ich sehe, sind zwei Punktwolken die sehr ähnlich streuen und die auch sehr ähnliche Korrelationskoeffizienten haben. Beide Punktwolken zusammen in einem Plot sehen genauso aus: Etwa gleiche Streuung und etwa gleicher Korrelationskoeffizient: Letztlich haben alle drei Punktwolken ein r von ungefähr 0,3. Die Annahme, dass die Korrelation größer wird, bloß weil man mehr Teilnehmer hat, ist falsch. Beim p-Wert ist sie oft richtig. Wenn Du also einen Signifikanztest für den Korrelationskoeffizienten rechnest, dann wird der in der doppelt so großen Stichprobe
kleiner sein als in
oder in
. Auch wenn Du ein 95%-Konfidenzintervall für den Korrelationskoeffizienten bestimmen würdest, wäre es sehr viel enger, würde aber weiter um 0,3 liegen.
Ich weiß nicht, wie kompliziert es in Excel ist, p-Werte für Korrelationen zu rechnen. Du kannst gerne die Werte aus dem Bild hier als einfachen Text (oder besser: einfachen Text in code-Tags) posten, dann rechne ich Dir das vor. Die Daten vom Bild abzutippen habe ich heute keine Lust oder Zeit.
Deine ursprüngliche Frage zum Vergleich der Korrelationen zweier Punktmengen und der Korrelation der Vereinigungsmenge dieser Punktmengen wird gerne unter dem Namen "Simpsons Paradoxon" gelehrt. Kann es sein, dass ein Medikament für Frauen und für Männer schlecht, für alle Menschen hingegen gut ist? Ich kopiere mal die Grafik von einer anderen Webseite hier hinein:
(Bildquelle:
https://www.clinfo.eu/wp-content/upload ... adoxon.png )
Du siehst an den roten Punkten eine negative Korrelation zwischen Dosis und Wirkung für Frauen, an den blauen Punkten eine negative Korrelation zwischen Dosis und Wirkung für Männer aber an der schwarzen eine positive Korrelation über alle Gruppen hinweg. Die Korrelation kann also nicht nur kleiner und größer werden, sie kann sogar das Vorzeichen wechseln, wenn es unglücklich kommt.
Viele Grüße,
Bernhard