Bei meiner Analyse liegt das Cramers V bei 0,7, was einen großen Effekt vorhersagt, nicht wahr?
Nö. Lediglich einen hohen Koeffizienten in der Stichprobe. Der ist (wegen der winzigen Stichprobe) auch
durchaus durch den Stichprobenzufall erklärbar (nicht-signifikantes Testergebnis).
Ich bin ein wenig perplex, wie so eine große Effektstärke, trotz keinem statistischen signifikanten Ergebnis entstehen kann.
In Stichproben gibt es keine Effektstärken. Die gibt es nur in Grundgesamtheiten. In Stichproben
sind die Effektstärkemaße aufgrund des Stichprobenzufalls größer oder kleiner als die "echten"
Effektstärken (die in der Grundgesamtheit). Diese Zufallsabweichungen können sehr groß sein,
wenn die Stichprobe sehr klein ist. Wäre das Stichproben-Cramers V eine echte Effektstärke,
wieso sollte man dann noch einen statistischen Signifikanztest durchführen. Der Test prüft, ob
der Stichprobenzusammenhang nicht auch mit der Null-Hypothese "Kein Effekt, alles nur
Stichprobezufall" vereinbar wäre.
Mit freundlichen Grüßen
PonderStibbons