Gruppierung von Mittelwerten

Univariate Statistik.

Gruppierung von Mittelwerten

Beitragvon christallklar » Fr 7. Aug 2015, 11:23

Hallo,

ich habe eine Umfrage mit einer 7-stufigen Skala durchgeführt und möchte nun die Ausprägung einer Eigenschaft ermitteln. Die Teilnehmer haben anhand der 7-stufigen Skala (1=trifft nicht zu bis 7=trifft voll zu) die Auspärgung eines Merkmals bewertet.

Frage: Kann ich die Teilnehmer nach ihren Mittelwerten gruppieren?
Also Mittelwert 1-2,99 // 3-4,99 // 5-7 und anhand dieser Gruppierung dann die Auspärgung darstellen? Und wenn das geht, nach welchem Kriterium kann ich die Abstufung der Gruppierung vornehmen?
Vielen Dank vorab
Christallklar
christallklar
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 9
Registriert: Mo 29. Jun 2015, 19:00
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Gruppierung von Mittelwerten

Beitragvon PonderStibbons » Fr 7. Aug 2015, 16:51

Frage: Kann ich die Teilnehmer nach ihren Mittelwerten gruppieren?

Was meinst Du damit, wo kommen da MIttelwerte her? Laut Deiner Beschreibung
hast Du doch nur 1 Messung vorgenommen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11372
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts

Re: Gruppierung von Mittelwerten

Beitragvon christallklar » Fr 7. Aug 2015, 17:08

Jeder Teilnehmer hat 14 Items mit einer Skalierung zwischen 1 - 7 beantwortet und daraus habe ich je Teilnehmer den Mittelwert ermittelt. Diese reichen von 1,07 bis 6,86.
christallklar
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 9
Registriert: Mo 29. Jun 2015, 19:00
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Gruppierung von Mittelwerten

Beitragvon PonderStibbons » Fr 7. Aug 2015, 17:54

Und welchen Zweck soll eine solche Gruppierung/Einteilung erfüllen, was willst Du weiter damit anstellen?

Worum geht es bei den Items inhaltlich, und wie groß ist die Stichpobe?

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11372
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts

Re: Gruppierung von Mittelwerten

Beitragvon christallklar » Fr 7. Aug 2015, 18:02

sorry, ich sollte mir nicht alles aus der nase ziehen lassen
ich möchte die daten übersichtlicher darstellen.
es geht um erlebtes führungsverhalten durch die mitarbeiter. jeder MA hat seine führungskraft anhand der 14 items bewertet - also lobt mich etc. von 1-7.
dann soll aufgezeigt werden, inwiefern die MA an psychsomarischen beschwerden leiden - nominalskaliert (mehrfachauswahl möglich)
das alles möchte ich zu kreuztabellen verarbeiten. und jetzt müsste ich ja theoretisch 14 kreuztabellen für jede führungseigenschaft pinseln. um dem zu entgehen, dachte ich mir, ich gruppiere nach mittelwerten und kann damit in drei gruppen die auspärgung von stark - mittel - schwach o.ä aufzeigen. und mit diesen drei gruppen hätte ich auch nur drei kreuztabellen.
vielen dank und gruß
c.
christallklar
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 9
Registriert: Mo 29. Jun 2015, 19:00
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Gruppierung von Mittelwerten

Beitragvon PonderStibbons » Fr 7. Aug 2015, 18:49

Ja, das muss man tatsächlich von Anfang an ausreichend ausführlich beschreiben,
das ist nämlich nicht einfach. Je nach Fragestellung würde ich eher dazu raten, die
Skalen so zu belassen wie sie sind und keine Kreuztabellen zu verfertigen - z.B. für
"Beschwerde X ja/nein" jeweils Minimum, Maximum, Median, Mittelwert, SD, und vor
allem (!) Boxplots, um die Überlappung zu veranschaulichen.

Kategorisierungen musst Du entweder nach inhatlichen Überlegungen vornehmen
(e.g. ">5,5 = summa summarum hohe Ausprägung des Merkmals"), oder nach statistischen
(z.B. Mittlerer Bereich = Mittelwert +/- 1SD). Aber das Problem, dass Kategorisierung
vergröbert und hinsichtlich ihrer Werte "benachbarte" Leute in verschiedene und
gleichzeitig weit voneinander entfernte Leute in dieselbe Kategorie einordnet (in Deinem
eigenen Vorschlag: 2,99 kommt mit 1,00 in eine Gruppe, aber 3,00 ist in einer anderen
Gruppe, obwohl der 2,99 extrem ähnlich) lässt sich auf keinen Fall umgehen.

Just my 2pence

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11372
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts

Re: Gruppierung von Mittelwerten

Beitragvon christallklar » Fr 7. Aug 2015, 19:41

da hast du recht, deshalb war ich mir auch absolut unsicher, zumal die aussagekraft der daten durch eine gruppierung wie o.g. vermindert würde.
wenn ich nun aber keine kreuztabellen male, wie kann ich dann die merkmalsauspärgung in verbindung mit psychosomatischen beschwerden darstellen. also z.b. wenn chef mir auf den kopf haut, ist bei den teilnehmern ein vermehrtes auftreten von migräne zu verzeichnen. ich muss halt wissen / zeigen, bei welcher verhaltensform vom chef sich die mitarbeiter ganz besonders mies fühlen.
noch eine bonusfrage: die merkmalsauspärgung "führungsverhalten" habe ich ja von 1-7 gemessen, da trifft man sich bei 3,5 in der Mitte. zu jedem item des führungsverhaltens habe ich einen mittelwert gebildet. wie kann ich es am besten darstellen, ab wann der bzw. ab welchem wert der chef kein guter chef ist? ab 3,5 M und aufwärts?
ich bin echt eine funzel in sachen schtatistik :-\
ßänk you vorab
christallklar
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 9
Registriert: Mo 29. Jun 2015, 19:00
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Gruppierung von Mittelwerten

Beitragvon PonderStibbons » Fr 7. Aug 2015, 21:15

wenn ich nun aber keine kreuztabellen male, wie kann ich dann die merkmalsauspärgung in verbindung mit psychosomatischen beschwerden darstellen. also z.b. wenn chef mir auf den kopf haut, ist bei den teilnehmern ein vermehrtes auftreten von migräne zu verzeichnen. ich muss halt wissen / zeigen, bei welcher verhaltensform vom chef sich die mitarbeiter ganz besonders mies fühlen.

Psychosomatische Beschwerden werden durch 14 wichtige Faktoren außerhalb des Arbeitsplatzes und 13 wichtige Faktoren innerhalb des Arbeitsplatzes beeinflusst (Zahlen erfunden, aber irgendwas in der Größenordnung nehme ich schon an). Ich halte es für unplausibel, dass Du derart klare Zusammenhänge zwischen 1 dieser 27 (oder welche Zahl auch immer) Faktoren und psychosomatischen Beschwerden wirst darstellen können. Man muss schon froh sein, wenn man überhaupt nachweisen kann, *ob* ein Zusammenhang besteht (und das hängt wiederum weitgehend von der mir hier weiter unbekannten Stichprobengröße ab). Eher interessant könnte es sein zu zeigen, ob eine Form psychosomatischer Beschwerden mit Vorgesetztenverhalten in (geringem, aber nachweisbarem) Zusammenhang steht, eine andere nicht.

wie kann ich es am besten darstellen, ab wann der bzw. ab welchem wert der chef kein guter chef ist?

Das kannst Du willkürlich festlegen, anhand von Normdaten (falls vorhanden), anhand plausibler inhaltlicher Überlegungen, anhand statistischer Kriterien ("1 SD unter Mittelwert = schlecht").
ich bin echt eine funzel in sachen schtatistik

Das kannst Du echt jetzt nicht nur auf die Statistik schieben. Wenn Du noch keine ausgereifte Vorstellung davon hast, was einen guten von einem schlechten Chef unterscheidet, sondern annimmst, dass Dir eine statistische Formel diese inhaltlichen Überlegungen abnimmt; oder wenn Du annimmst, es gäbe eine extrem ausgeprägte Beziehung z.B. zwischen "Vorgesetzenverhalten Stufe 5&6" und "hoher Migränewahrscheinlichkeit" (obwohl solche extrem markante Beziehungen doch schon längst bekannt wären), dann besteht das Defizit noch eher in den substanzwissenschaftlichen Kenntnissen.

Was nicht als böser Vorwurf gemeint ist, schließlich scheinst Du Dich ja erst noch mitten in dem Prozess zu befinden, Dir inhaltliche, wissenschaftliche und methodische Kenntnisse und Fertigkeiten anzueignen.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11372
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts

Re: Gruppierung von Mittelwerten

Beitragvon christallklar » Sa 8. Aug 2015, 11:40

hallo p.,
nee, dass dieser zusammenhang von psychsom beschwerden und führungsverhalten ohne weiteres nicht nachweisbar ist, ist mir schon klar. das wird auch ganz klar aus meiner arbeit hervorgehen, dass ich diesen zusammenhang in diesem rahmen gar nicht werde liefern können - stichwort: moderatoren, persönlcihkeitsmerkmale, umwelteinflüsse, kausalität, wechselbeziehung etc. etc....
was einen guten von einem schlechten chef ausmacht, werde ich auch nicht innerhalb dieses eng gesteckten rahmens belegen können. es soll wirklich ganz einfach gehalten werden und ich untersuche nur, ob es zwischen der beantwortung eines Führungs-Items in richtung negativer führung und dem auftreten von verschiedenen psychosomatischen symptomen einen überzufälligen zusammenhang gibt.
ich schiebe nix auf die statistik, im grunde ist das ein spannendes thema, nur tue ich mich schwer in der - seltenen - anwendung.
grüße und danke für deine ausführungen, werde mal sehen, ob ich heute endlich einen schritt weiterkomme.
C.
christallklar
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 9
Registriert: Mo 29. Jun 2015, 19:00
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post


Zurück zu Mittelwert, Standardabweichung & Co.

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron