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[Marcus_rr]

Hallo zusammen,

ich möchte für meine Master Thesis ein kombiniertes "Maß für psychische Beeinträchtigungen" berechnen.

Aus folgenden Skalen:

1) GHQ-12 -> ein Fragebogen, der allgemeine psychische Probleme erfragt. Antwortskala 1 (keine psych. Probleme) bis 4 (viele psych. Probleme)

2) WHO-5 -> Ein Wohlbefindens-Fragebogen. Antwortskala 1 (schlechtes Wohlbefinden) bis 6 (viel Wohlbefinden)

Ich möchte aus den beiden Skalenwerten ein Maß bilden, das Befindensbeeinträchtigungen ausdrückt: 1 (keine Probleme) bis X (viele Probleme)

Ein erster Schritt ist es, die Items des WHO-5 zu invertieren, sodass 1 für hohes Wohlbefinden und 6 für niedriges Wohlbefinden steht.
Dann bleibt aber noch das Problem, dass der GHQ-12 4-stufig ist und der WHO-5 6-stufig.

Hat jemand einen Tipp, wie ich vorgehen kann, um ein sauberes Maß zb von 1 bis 5 daraus zu basteln?

Ich bin überaus dankbar für jeden Tipp!

Viele Grüße
Marcus

[PonderStibbons]

Du hast 12 ordinalskalierte Angaben zu Problemen und 5 ordinalskalierte Angaben zu Wohlbefinden und willst daraus direkt
1 ordinale Variable "keine ... viele Probleme" bilden. Warum und wozu wird das angestrebt?

Mit freundlichen Grüßen

PonderStibbons

[Marcus_rr]

Ich habe wöchentlich folgendes abgefragt:
- Die beiden oben genannten Skalen zu Problemen bzw Wohlbefinden
- Eine Skala zu täglichen kleinen Stressoren, die man innerhalb der letzten 6 Tage (also zwischen den Erhebungszeitpunkten) erlebt hat
- 3 weitere Skalen für andere Hypothesen

Meine erste Annahme ist, dass Stressoren zu Befindensbeeinträchtigungen führen. Inhaltlich würde ich als "Befindensbeeinträchtigungen" gerne neben psychopathologischen Symptomen auch 'mildere' Aspekte wie ein beeinträchtigtes Wohlbefinden abbilden.
Und so hatte ich die Idee, aus den beiden genannten Fragebögen einen Score zu bilden.

Eine Idee wäre beide so zu transformieren, dass sie von 1 bis 30 gehen und dann den Mittelwert der beiden Skalenwerte zu bilden.

Methodisch ist das vielleicht nicht ganz sauber, deshalb stelle ich meine Frage nach geeigneten Ansätzen für soetwas (wenn es diese denn gibt..)

Liebe Grüße
Marcus

[Marcus_rr]

Ergänzend:

Es geht mir um die Erfassung von Resilienz mittels Residualisierung. Zu diesem Prinzip gibt es auch etwas Literatur, aber diese verwenden einen einzigen "Problem-Score".

1) Probleme zu t2 minus Probleme zu t1 ergibt einen positiven Wert (Zunahme Probleme) oder negativen Wert (Abnahme von Problemen).
2) In einer Regression mit dem "erlebter Stress Score" (UV) die "Problemdifferenz" (AV) vorhersagen
3) Die Residuen vorhergesagter vs. tatsächlicher Problemscore t2-t1 spiegeln dann wieder, ob Personen eher resilient (negative Residuen - weniger Probleme bei gleicher Stress Exposition) oder eher weniger resilient (positive Residuen) sind

Im nächsten Schritt möchte ich in einer multiplen Regression den Einfluss 3 verschiedener Resilienzfaktoren auf diese Residuen testen und somit herausfinden, ob diese 3 Variablen Personen resilienter machen können.

[PonderStibbons]

Du hast 2 etablierte Messverfahren, anzunehmenderweise jeweils mit einem Gesamtscore
und anzunehmnderweise Referenzwerten bzw. Normwerten. Wie man psychometriisch
betrachtet daraus seriös einen Gesamtscore bilden kann, sehe ich leider nicht, da muss
ich passen. Ich verstehe auch nicht die Veranlassung. Du kannst doch Deine Analysen auch
mit den 2 getrennten Gesamtscores durchführen, bzw. beide in geeigneten Analyseverfahren
verwenden (wie in MANOVAS oder Mehrebenenmodellen).

Mit freundlichen Grüßen

PinderStibbons

[Marcus_rr]

Guten Morgen PinderStibbons,

danke für Deine Rückmeldung.
Du hast Recht, es gibt eigentlich nur Gründe die dagegen sprechen aus den beiden Verfahren einen Score zu pfuschen.
Ich werde die zwei Scores getrennt verwenden.

Viele Grüße
Marcus