Hallo zusammen,
sorry, wenn ich das noch mal aufgreife, aber so ganz sicher bin ich mir da halt auch immer noch nicht (wohl Level Studierender und nicht Diplomat
):
@Bernhard: Natürlich lassen sich Beispiele finden. Genau genommen müsste das ja auch in jedem 20sten Fall so ein! Schließlich ist ein korrekt berechnetes Konfidenzintervall immer noch ein Konfidenzintervall und keine Wahrheit. Vertrauen heißt nicht Wissen. Ich
weiss natürlich nicht, ob der gesuchte Wert tatsächlich im Intervall liegt, aber ich
vertraue darauf - bin mir aber immer im klaren, dass mein Vertrauen in 5% der Fälle auch enttäuscht wird. (Die Frage Mathematik und Sprache lasse ich mal weg, damit wir uns nicht verheddern
)
@all:
Wenn ich auf die Literatur zurückgreife, dann bekomme ich außer bei Bortz auch entsprechende Aussagen:
Field, Discovering Statistics using R: "The basic idea behind confidence intervals is to construct a range of values within which we think the population value falls" ... "...in particular, they tell us the likelihood that they contain the true value of the thing we're trying to estimate"
Fahrmeir u.a., Statistik: "Intervallschätzung berücksichtigt die Unsicherheit der Schätzung dadurch, daß ein Intervall konstruiert wird, das mit vorgegebener Sicherheitswahrscheinlichkeit den wahren Parameter überdeckt."
Etwas mehr in die Richtung gehen Mosler, Schmidt in Wahrscheinlichkeitsrechnung und schließende Statistik: "Für jede Realisation der Stichprobe erhält man ein konkretes Konfidenzintervall. Entweder enthält dieses den wahren Parameter, oder es enthält ihn nicht. Dafür, dass das konkrete Intervall den Parameter überdeckt, lässt sich keine Wahrscheinlichkeit angeben. Die Wahrscheinlichkeit 1-
haftet nicht dem konkret aus den Daten bestimmten Intervall, sondern dem Schätzverfahren an. Sie lässt sich als relative Häufigkeit interpretieren: Verwendet man für eine große Anzahl von Konfidenzschätzungen Intervalle, die jeweils das Niveau 1 -
besitzen, so nähert sich die relative Häufigkeit, mit denen die konkreten Intervalle den Parameter überdecken, dem Wert 1 -
.
Ok, aber ist das nicht genau die Definition für eine empirische Wahrscheinlichkeit? Wenn die relative Häufigkeit des Parameters im Intervall approximativ 0,95 ist, ist dann nicht die Wahrscheinlichkeit für den Parameter in einem Intervall eben 0,95?
Naja, vielleicht ist da auch die Grenze meines abstrakten Denkvermögens einfach erreicht.
Nichts für ungut, Gruß,
Thomas