von PonderStibbons » Fr 18. Aug 2017, 11:53
Das sind 2 unterschiedliche Paar Schuhe.
Statistische Signifikanz ist eine Aussage darüber, ob das Datenmuster in einer Stichprobe mit der Nullhypothese (in der Regel sowas wie: "Der Korrelationskoeffizient in der Grundgesamtheit beträgt r=0,00000000"; oder: "der Mittelwertunterschied in der Grundgesamtheit ist = 0,0000000) vereinbar ist.
Effektstärken sind keine Aussagen zu Stichproben, sondern über die Verhältnisse in Grundgesamtheiten.
Zur Verwirrung mag es führen, dass man ein Effektstärkemaß auch in einer Stichprobe berechnen kann (z.B. einen standardisierten Mittelwertunterschied wie Cohens d). Aber das ist nicht die tatsächliche, sondern eine verzerrte Effektstärke, weil in einer Stichprobe der tatsächliche Effekt aufgrund des Stichproben-Zufalls stets mehr oder minder stark vom "wahren" Effekt abweicht.
Wenn man mehrere Studien hat, kann man sich ansehen, welches Muster die aus den Stichproben berechneten Effektstärkemaße über die Studien hinweg ergeben. Z.B. ob die Stichproben-Effektstärkemaße um Null schwanken. Oder ob sie alle über 0 liegen. Oder auch andere Muster (wobei größere Stichproben zuverlässigere Schätzungen ergeben). Das kann dabei helfen, die tatsächliche Effektstärke (in der Grundgesamtheit) abzuschätzen.
Mit freundlichen Grüßen
PonderStibbons