parametrisch oder nonparametrisch?

parametrisch oder nonparametrisch?

Beitragvon Elsa17 » Sa 5. Apr 2014, 23:17

Hallo liebe Statistiker!

Ich habe Daten von 2 Gruppen mit einem n=80, jeweils n=40 (ohne Messwiederholung).

Eigentlich wollte ich einen T-Test rechnen, aber nun bin ich unsicher geworden bezüglich der Voraussetzungen: mind. intervallskaliert und normalverteilt...
Soll ich doch besser ein nonparametrisches Verfahren zur Analyse verwenden?

1. Die abhängigen Variablen wurden aus einer Fragebogenstudie (likert-abstufungen) ermittelt, woraus ich den jeweiligen Skalenmittelwert für die SPSS-Analyse berechnet habe, d.h. die einzelnen Items gehen nicht in die Analyse ein, nur der berechnete Skalenmittelwert pro Person. Kann ich damit davon ausgehen, dass meine Daten mindestens intervallskaliert sind?

2. Bezüglich der Normalverteilung habe ich einen Kolmogorov-Smirnov-Test gerechnet: dieser wurde für die Gruppen nicht signifikant, jedoch für einzelne AVs signifikant. Wenn man die Diagramme betrachtet, dann liegt für die AVs keine Normalverteilung vor.
Macht die Berechnung überhaupt Sinn, denn der K-S-T bezieht sich ja auf meine Rohwerte?

3. dritter und letzter Punkt: Varianzhomogenität --> diese ist bei mir für ein Signifikanzniveau von .05 erfüllt, dennoch wurde mir gesagt, dass 0.05 nicht streng genug sei und ich es besser ein höheres Niveau, bspw. von .20 annehme, da somit der Beta-Fehler verringert wird...aber würde ich damit nicht die "Strenge" des Tests verringern? ...I don't get it. Könnt ihr mir weiterhelfen?

Parametrisch oder nonparametrisch?


Vielen Dank schon einmal im Voraus!
Beste Grüße,
Elsa
Elsa17
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Re: parametrisch oder nonparametrisch?

Beitragvon strukturmarionette » So 6. Apr 2014, 12:14

Hi,

ob du Intervallskalenniveau annehmen willst oder kannst, musst Du selber entscheiden.
Die NV-Voraussetzung spielt bei Deinen Stichprobenumfängen (nahezu) keine Rolle mehr. Falls die
Varianzhomogenität problematisch ist, wird meistens eine diesbezüglich robuste Variante des T-Tests
(Welch-Test) verwendet. (SPSS beispielsweise gibt den Befund daraus automatisch mit aus.)

Gruß
S.
strukturmarionette
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Re: parametrisch oder nonparametrisch?

Beitragvon Elsa17 » So 6. Apr 2014, 19:37

Vielen Dank für die Antwort! ;)

Für die Interpretation meiner Daten wäre es wohl korrekter Ordinalskalenniveau anzunehmen.

Ich hab noch nicht verstanden, warum die NV-Voraussetzung bei meiner Stichprobengröße nahezu keine Rolle mehr spielt. In einigen Statistik-Büchern steht zwar, dass bei einem N>30 eine NV angenommen werden kann. Aber wenn die Verteilungen der AVs meist eher schief ausfallen, ist es dann noch sinnvoll davon auszugehen?

Freundliche Grüße und danke für die schnelle Hilfe
Elsa17
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Re: parametrisch oder nonparametrisch?

Beitragvon PonderStibbons » So 6. Apr 2014, 23:15

Wenn Stichproben ausreichend groß sind, dann verteilen sich die Stichproben-
Mittelwertunterschiede entsprechend der zugrundeliegenden Annahmen des
t-Tests. Sind Stichproben klein (n < 30 als Idee), dann verteilen sich die Stichproben-
Mittelwertunterschiede nur dann entsprechend der Annahmen des t-Tests,
wenn die die Stichproben aus normalverteilten Grundgesamtheiten stammen.
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