Wilcoxon-Test richtig?

Wilcoxon-Test richtig?

Beitragvon BliBlaBlub » Sa 15. Sep 2012, 09:48

Hallo,
folgende Situation: Ich habe 114 Anglizismen in 4 verschiedenen Datenbanken auf Häufigkeiten überprüft, d.h. jedes Wort hat vier verschiedene Werte. Diese habe ich aufgrund der unterschiedlichen Größe der Datenbanken normalisiert, um sie vergleichbar zu machen. Nun möchte ich beispielsweise herausfinden, ob Deutschschweizer Anglizismen häufiger verwenden als Deutsche. Dafür muss ich also die Werte aus den Korpora DWDS und CHTK miteinander vergleichen bzw. auf Signifikanz testen. Ich habe mich jetzt für den Wilcoxon-Test entschieden, weil ich denke, dass die Stichprobe weder abhängig noch unabhängig und nicht normalverteilt ist.
Bin ich damit auf dem richtigen Weg?
Vielen Dank für eure Hilfe!
BliBlaBlub
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Re: Wilcoxon-Test richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Sa 15. Sep 2012, 12:40

Ich habe mich jetzt für den Wilcoxon-Test entschieden,

Welchen der beiden denn?
weil ich denke, dass die Stichprobe weder abhängig noch unabhängig und nicht normalverteilt ist.

Weder abhängig noch unabhängig gibt es nicht. Wenn hier n=114 (Wörter)
ist, dann liegen je Beobachtungsobjekt (Wort) 2 Werte vor.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Wilcoxon-Test richtig?

Beitragvon BliBlaBlub » Sa 15. Sep 2012, 13:09

Hallo,
danke für deine Antwort!
Insgesamt habe ich ja 4 Werte pro Wort, aber ich möchte immer nur 2 miteinander vergleichen. Also ist die Stichprobe abhängig?
Mir ist nicht klar, dass es zwei Wilcoxon-Tests gibt. Folgendes kam bei SPSS raus beim Vergleich von DWDS und CHTK:

Ränge
N Mittlerer Rang Rangsumme
NormDWDS - NormCHTK Negative Ränge 49a 63,62 3117,50
Positive Ränge 55b 42,59 2342,50
Bindungen 10c
Gesamt 114
a. NormDWDS < NormCHTK
b. NormDWDS > NormCHTK
c. NormDWDS = NormCHTK

Statistik für Testb
NormDWDS - NormCHTK
Z -1,257a
Asymptotische Signifikanz (2-seitig) ,209
a. Basiert auf positiven Rängen.
b. Wilcoxon-Test

Damit kann ich doch zeigen, dass Deutsche (DWDS) nicht signifikant häufiger Anglizismen verwenden als Schweizer (CHTK) bzw., dass der Unterschied nicht signifikant ist. Kann man das so sagen?
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Re: Wilcoxon-Test richtig?

Beitragvon BliBlaBlub » Sa 15. Sep 2012, 13:38

Es müsste sich dann dabei um den Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test handeln?
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Re: Wilcoxon-Test richtig?

Beitragvon Schneewittchen » Mi 24. Apr 2013, 09:19

Da diese Anfrage nun schon einige Monate her ist, hänge ich meine Frage einfach mal an dieses Thema an.

Ich habe zwei unabhängigen Stichproben 4 Aufgaben gestellt und stelle mir nun zwei Fragen:

1. Gibt es Unterschiede in der Anzahl verwendeter Lösungsstrategien zwischen den beiden Gruppen?

Ich habe eine Tabelle, in der pro Aufgabe die Anzahl verwendeter Strategien aufgelistet steht - für beide Gruppen.
Das sind doch dann Nominaldaten, oder? Ich bin mir nicht sicher, ob ich einen U-Test oder einen 2x4-Chi-Quadrat-Test machen muss/sollte darf. Ich denke, dass es letzterer sein muss, würde mich aber gerne hier noch einmal absichern.
Ich habe beides zwar schon gemacht und es ist beides nicht signifikant, aber wenn ich berichten muss, sollte ich nicht so unsicher sein.

2. Gibt es Unterschiede in der durchschnittlichen Anzahl der Lösungsschritte zwischen den beiden Gruppen? Das heißt, ich frage mich ob Gruppe A dazu tendiert längere Lösungswege zu produzieren als Gruppe B.

Dafür habe ich eine Tabelle, in der für die beiden Gruppen abgetragen ist wie viele Schritte sie im Durchschnitt pro Aufgabe gemacht haben, d.h. ich habe pro Aufgabe den Mittelwert für beide Gruppen bestimmt. Diese Tabelle ist 2x4 Zellen groß.

Jetzt bin ich sehr verunsichert, welchen Test ich hier anlegen muss und ob mein Vorgehen überhaupt das richtig ist, um meine Fragestellung zu beantworten.

Es wäre mir sehr geholfen, wenn sich jemand dazu äußern würde.
Vielen Dank.
Schneewittchen
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Re: Wilcoxon-Test richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 24. Apr 2013, 11:14

Ich habe eine Tabelle, in der pro Aufgabe die Anzahl verwendeter Strategien aufgelistet steht - für beide Gruppen.
Das sind doch dann Nominaldaten, oder?

Anzahl soll eine kategoriale Variable sein, so wie blond-braun-rothaarig?
2. Gibt es Unterschiede in der durchschnittlichen Anzahl der Lösungsschritte zwischen den beiden Gruppen? Das heißt, ich frage mich ob Gruppe A dazu tendiert längere Lösungswege zu produzieren als Gruppe B.
Dafür habe ich eine Tabelle, in der für die beiden Gruppen abgetragen ist wie viele Schritte sie im Durchschnitt pro Aufgabe gemacht haben, d.h. ich habe pro Aufgabe den Mittelwert für beide Gruppen bestimmt. Diese Tabelle ist 2x4 Zellen groß.
Jetzt bin ich sehr verunsichert, welchen Test ich hier anlegen muss und ob mein Vorgehen überhaupt das richtig ist, um meine Fragestellung zu beantworten.

Ob Du eine Tabelle angefertigt hast oder nicht, ist für die Auswahl des s
tatistischen Tests nicht so sehr relevant.

Jede Person hat entweder 4 Werte (Anzahhl Lösungsschritte je Aufgabe)
oder 1 Wert (Gesamtzahl Lösungsschritte summiert über alle Aufgaben).
Je nachdem, ob auch eine Differenzierung nach den 4 Aufgaben wichtig
oder nur die Gesamtzahl über alle 4 Aufgaben hinweg von Interesse
ist, sind unterschiedliche Verfahren verwendbar.

Mit feundlichen Grüßen

P.
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Re: Wilcoxon-Test richtig?

Beitragvon Schneewittchen » Mi 24. Apr 2013, 11:25

PonderStibbons hat geschrieben:Anzahl soll eine kategoriale Variable sein, so wie blond-braun-rothaarig?

Genau.

Das wäre Verschwendung. Eine Zahl sollte man als Zahl behandeln.
Wenn ich das nun täte und pro Person einen Wert hätte, dürfte ich dann theoretisch nicht einfach einen t-Test rechnen, um die Gruppen zu vergleichen?

Entweder den, oder alternativ den Mann-Whitney U-Test.

Mit freundlichen Grüßen

P.
Schneewittchen
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Re: Wilcoxon-Test richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 24. Apr 2013, 11:32

Na, heute ist aber der Wurm drin. Schon wieder überschrieben.
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Re: Wilcoxon-Test richtig?

Beitragvon Schneewittchen » Mi 24. Apr 2013, 11:43

Schneewittchen hat geschrieben:Das wäre Verschwendung. Eine Zahl sollte man als Zahl behandeln.

Ich bin mir nicht sicher, ob es da nun ein Missverständnis gibt:

Es sieht so aus:
In den Spalten stehen verschiedene Lösungsswege: Lösungsweg1, Lösungsweg2 usw.
Und die Häufigkeiten für die verschiedenen Spalten sind für beide Gruppen ausgezählt.

Entweder den, oder alternativ den Mann-Whitney U-Test.


Dankeschön!
Schneewittchen
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Re: Wilcoxon-Test richtig?

Beitragvon PonderStibbons » Mi 24. Apr 2013, 12:48

In den Spalten stehen verschiedene Lösungswege: Lösungsweg1, Lösungsweg2 usw.
Und die Häufigkeiten für die verschiedenen Spalten sind für beide Gruppen ausgezählt.

Wenn jede Spalte immer ein- und denselben Lösungsweg behandelt (mit der Information
"Lösungsweg 2 wurde gewählt ja/nein"), dann kann das mit Vierfeldertafeln und
Chi² Tests analysiert werden.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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