von Holgonaut » So 3. Mai 2020, 12:20
Hi Alice,
ich hab die Punkte nicht verstanden, weil nicht klar wurde, wie du das machst.
Kennst du diese Aritikel hier? Die beschreiben die Schritte genau
Beaujean, A. A. (2014). Sample size determination for regression models using Monte Carlo methods in R. Practical Assessment, Research & Evaluation, 19(12), 1-16.
Thoemmes, F., MacKinnon, D. P., & Reiser, M. R. (2010). Power analysis for complex mediational designs using Monte Carlo methods. Structural Equation Modeling, 17(3), 510-534.
Zhang, Z. (2014). Monte Carlo based statistical power analysis for mediation models: methods and software. Behavior Research Methods, 46(4), 1184-1198. doi:10.3758/s13428-013-0424-0
Ja, du muss jeden Parameter (auch die inter-Korrelationen der Prädiktoren) spezifizieren. Gerade bei letzten kannst du auf empirische Werte (z.B. Meta-analysen) zurückgreifen. Du solltest aber einen range von Werten durchprobieren. Dies beantwortet auch Deine letzte Frage, denn du kannst / solltest sogar Annahmen einfließen lassen und schauen ob sie sich auf das nötige N auswirken.
Wenn du noch keine Daten hast, würde ich mir auch mal Gedanken machen um mögliche Instrumentalvariablen für die Mediatoren. Klassische Mediator-analysen (v.a. da man meist partielle Mediation hat) sind relativ "uninformativ", weil es über 40 äquivalente Modelle gibt (z.B. confounding-Modelle) die du von Deinem Mediatormodell nicht unterscheiden kannst. Instrumentalvariablen können hier sehr hilfreich sein. D.h. du müsstest mal etwas brainstormen über Variablen, die NUR auf einen Mediator einen Effekt haben und nicht auf die AV. Auch für UVn wäre sowas extrem nützlich.
Wenn du mir den Werbeblock gestattest: ich hab in einem entsprechenden Kapitel in meinem SEM-Buch das erläutert und illustriert. Ok, es war auch wirklich ne Menge Glück, dass dies genauso funktioniert hat, aber man kann ja ein paar Kandidaten für Instrumente mal in die Befragung einschließen. In der Psychologie dreht sich alles immer nur um Statistik und Signifikanz, dabei sind Maßnahmen zur Erhöhung der chance für eine kausale Identifikation zentraler.
Grüße
Holger