von jobu » Mo 18. Jul 2011, 10:26
Liebe(r) mrsknebworth,
Vor der Verwendung irgend einer Methode sind zuerst einige grundsätzliche Überlegungen zu Deinem Setting anzustellen.
Du willst ja eigentlich den Effekt Deines Telefongesprächs auf die Durchfürungshäufigkeit testen, richtig? (und nicht etwa die Wirksamkeit der betrieblichen Massnahme zur Förderung der RG). Wurde die Durchführungshäufigkeit nach Ablauf der 6 Monate sowieso nochmals erhoben (per Fragebogen, also anonym und zur Erfassung der gesamten Stichprobe. Wäre wichtig um Störfaktoren möglichst auszuschalten und eine grosse Datengrundlage zu erhalten)?
Zu einem Unterschied der Durchführungshäufigkeit zwischen den Gruppen soll es (vorausgesetzt das Telefonat wirkt sich aus) erst ab Zeitpunkt 2 kommen (bei Zeitpunkt 1 war ja das erste Telefonat --> darf noch kein Unterschied erscheinen), Zeitpunkt 3 sollte dann noch stärker differenzieren zwischen den Gruppen (hinsichtlich Durchführungshäufigkeiten). Was Du also suchst ist ein Interaktionseffekt zwischen der Gruppe (1,2,3 Telefongespräche) und dem Zeitpunkt (t1, t2, t3). Das würdest Du also mit einer Varianzanalyse mit den Faktoren Gruppe und Zeitpunkt untersuchen (Diese Aufstellung ist sowieso sehr informativ. Mach hierzu eine Grafik; x-Achse Zeitpunke, y-Achse Durchführungsh., Datenbasis getrennt nach den 3 Gruppen). Ich denke allerdings, dass Du mit Deinen 88 Personen nicht genug Personen zu jedem Zeitpunkt und zu jeder Gruppe hast...
Alternativ bleibt Dir noch die Möglichkeit bei Zeitpunkt 3 (6 Monate) die Gruppen (3, 2, 1 Telefongespräch) mittels Varianzanalyse resp. t-Tests zu untersuchen (wenn Du auch da zuwenig Daten hast halt nur Gruppe 3 vs 2&1).
Zuletzt (und hier hast Du vielleicht die besten Chancen etwas zu finden) kannst Du auch ein t-Test mit abhängigen Stichproben durchführen (hier musst Du allerdings alle Personen die Du nur einmal erreicht hast ausschliessen, die haben nur prä-Treatment Daten). Als prä-Treatment nimmst Du die Daten des ersten Telefongesprächs, als post-Treatment die des zweiten resp. dritten Gesprächs derselben Personen.
Das mitteln der Zeitpunkte und der reine Vergleich der drei Gruppen ist dagegen nicht zulässig (da würdest Du auch gegen Deine eigene Hypothese arbeiten). Damit würdest Du quasi prä- und post-Treatment Daten miteinander vermischen.
Gruss,