Interpretation Schiefe und Kurtosis

Univariate Statistik.

Interpretation Schiefe und Kurtosis

Beitragvon duplex_ » Mo 18. Jul 2011, 08:26

hallo,
ich habe eine kurze Frage zur Schiefe und zum Exzess der Verteilung. ich habe einen homogenen Powertest (ohne Zeitbeschränkung) mit dichotomen Items (richtig/falsch), welche auf 3 Skalen laden. nun möchte ich mir die Punkteverteilung der 3 Skalen anschauen. der kolmogorov smirnov-test ist in allen 3 fällen bei einem Test auf Normalverteilung signifikant. Die schiefe beträgt jeweils -1.517, -.577 und -1.125. Das heißt, dass alle drei Verteilungen linkssteil sind. nun meine Frage: Was bedeutet das genau? ich habe wenig Probanden mit niedrigen Punktwerten und noch weniger Probanden mit sehr hohen Punktwerten? Ist der Test zu einfach? und muss eine Skala überhaupt immer normalverteilt sein? Was kann man tun, um die Verteilung zu verbessern?

Vielen Dank für eure Antworten im voraus!
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Re: Interpretation Schiefe und Kurtosis

Beitragvon PonderStibbons » Mo 18. Jul 2011, 09:12

Die schiefe beträgt jeweils -1.517, -.577 und -1.125. Das heißt, dass alle drei Verteilungen linkssteil sind.

Linksschief (= rechtssteil).
Was bedeutet das genau? ich habe wenig Probanden mit niedrigen Punktwerten und noch weniger Probanden mit sehr hohen Punktwerten?

Schau Dir doch erst einmal die primäre Häufigkeitsverteilung an (Histogramm, Boxplot oder dergleichen). Z.B. hast Du vielleicht Ausreisser.
muss eine Skala überhaupt immer normalverteilt sein?

Nein, wieso auch.

Gruß

P.

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Re: Interpretation Schiefe und Kurtosis

Beitragvon duplex_ » Mo 18. Jul 2011, 10:44

naja, ich möchte einen test zur diagnose von sprachstörungen entwickeln und ich dachte, dass ein merkmal wie sprachverstädnis in der gg normalverteilt sein muss. da ich 88 vps getestet habe, weiß ich eben nicht genau, wie ich die abweichung von der nv interpretieren soll. ein histogramm kann ich hochladen, wenn es hilft. es haben anscheinend wenige vps wenig punkte und so gut wie gar keine richtig viele punkte. wahrscheinlich haben die meisten einen wert knapp über dem arithmetischen mittel. der median ist so gut wie gleich groß wie das mittel, in 2 fällen größer, in einem kleiner.
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Re: Interpretation Schiefe und Kurtosis

Beitragvon PonderStibbons » Mo 18. Jul 2011, 11:37

ich dachte, dass ein merkmal wie sprachverstädnis in der gg normalverteilt sein muss.

Das mag sein. Wenn es aus theoretisch wohlfundierten und/oder empirisch gestützten Überlegungen heraus so sein soll, dann könnte man den Test entsprechend konstruieren.

Allerdings willst Du einen Test zu einer Störung entwickeln, und klinische Skalen sind häufig schief verteilt. Bei einem Merkmal wie z.B. Depression liegt dem der Gedanke zugrunde, dass man es nicht einfach mit extremen Werten auf einer ca. normalverteilten Dimension "Depressivität" zu tun hat, sondern es sich um ein qualitativ vom "normalen" unterschiedenes Phänomen handelt. Personen mit einer Depression stellen dabei eine andere Population dar als solche ohne Depression (wobei die Werte in den Grenzbereichen mehr oder minder überlappen können). Man muss das nicht so sehen, aber so konstruieren sich halt die entsprechenden Skalen.

Die Masse der Leute interessiert denn wohl auch bei der Sprachverständnisstörung nicht, sondern speziell die Gruppe mit niedrigen Leistungen.

Kurz und gut, Du brauchst ein Konzept, eine theoretische Basis, die über "ich dachte..." hinausgeht. Falls Du einen Betreuer hast, wäre das doch ein guter Diskussionspunkt.

Gruß

P.
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Re: Interpretation Schiefe und Kurtosis

Beitragvon PonderStibbons » Mo 18. Jul 2011, 13:08

Nachsatz: was waren denn das eigentlich für Leute, die da getestet wurden? Wenn das eine Stichprobe aus der Allgemeinbevölkerung war, dann dürfte sich die Zahl der darin enthaltenen Leute mit einer zu diagnostizierenden Störung bei n=88 doch recht in Grenzen halten.
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Re: Interpretation Schiefe und Kurtosis

Beitragvon duplex_ » Mo 18. Jul 2011, 14:36

puh also ich habe 88 Kinder aus Kindergärten getestet, ohne dass ich vorher irgendwie ausgewählt hätte. 20% davon sind nach jetzigem Stand auffällig. ich weiß echt nicht genau, wie ich das nun berichten soll. es gibt keine leute mit sehr hohen werten, dafür einige mit niedrigen. und es gibt eine häufung knapp über dem arithmetischen mittel. richtig? aber warum das so ist, kann ich mir ehrlich gesagt nicht erklären.
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Re: Interpretation Schiefe und Kurtosis

Beitragvon PonderStibbons » Mo 18. Jul 2011, 15:13

So ganz kann ich nicht nachvollziehen, wo jetzt das Problem ist. Es wurde bei 20% der Kinder eine mögliche Störung festgestellt (durch wen?), und Du hast die Testergebnisse. Normalverteilt muss da nicht unbedingt was sein, aber wenn es denn sein soll, dann musst Du halt den test verändern. Oder Du willst ihn lassen wie er ist, dann kannst Du Testgütekrietrien, Sensitivität, Spezifität etc. ermitteln.

Gruß

P.
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