Hi kleineSchnecke,
eigentlich hat Daniel die Grundproblematik standardisierter Koeffizienten bereits in seiner ersten Antwort geschildert.
Stell dir vor du hast zwei Prädiktoren A und B, die den selben Effekt haben, aber A kommt in der Population (und damit Stichprobe) mit einer geringeren
Varianz vor (d.h. die Leute sind sich ähnlicher). Folglich werden sich die beiden standardisierten Koeffizienten für A und B unterscheiden. Wozu willst du das?
Es ist ein weit verbreiteter Mythos, dass Standardisierung die Effekte von Prädiktoren mit unterschiedlicher Metrik vergleichbar macht. Was die Standardisierung macht,
ist beiden Variablen (A/Y bzw. B/Y) eine gleiche Metrik zu geben (Beta bedeutet dann, dass wenn X um eine 1SD steigt, Y um Beta-Einheiten steigt). ABER: Was eine SD
inhaltlich bedeutet, ist eben was völlig Unteschiedliches.
Du kannst die unstandardiserten Effekte zweier Prädiktoren vergleichen und auf Unterschiedlichkeit testen, wenn beide die selbe Metrik aufweisen. Ob das INHALTLICH Sinn macht,
ist was anderes. Was sagt es dir wenn "Anzahl der Äpfel, die man isst" einen geringeren Effekt auf die Gesundheit hat, als "Anzahl der Liegestütz"? Da kommen wir schnell in philosophisch
tiefe Gewässer...Ich weiß selbst nicht ob das Sinn macht....
Grüße
Holger