Frage zur Wahl des richtigen Tests

Frage zur Wahl des richtigen Tests

Beitragvon mc4735 » Mi 14. Aug 2013, 15:24

Hallo,

ich habe folgendes Problem und bin bei der Suche nach Lösungen auf dieses Forum gestoßen.

Ich habe eine Stichprobe von 19 Probanden die einen Fragebogen mit 10 Items beantwortet haben. Zusätzlich gab es eine Angabe zum Geschlecht (m/w) und zur Vorerfahrung (j/n) mit dem Thema.

Meine Stichprobe teilt sich dadurch in Bezug auf die beiden Unterscheidungen in folgende Gruppen auf.

1. Geschlecht
17 x Frau
2 x Mann

2. Vorerfahrung
6 x ja
13 x nein

Ich habe jetzt für alle Probanden bzw. Gruppen die mittlere Zustimmung zum Fragebogen berechnet. Ich würde gerne mit einem Test überprüfen, ob es bei der Zustimmung zum Fragebogen einen signifikanten Unterschied zwischen Männern und Frauen bzw. zwischen Probanden mit bzw. ohne Vorerfahrung gibt.

Ich vermute mal dass ich beim Geschlecht zu wenig Männer habe um da sinnvolle Ergebnisse zu erhalten?

Welche Test wäre jetzt hierfür der richtige?
Mein erster Gedanke wäre eine T-Test für unabhängige Stichproben gewesen, aber da meine Daten nicht wirklich normalverteilt sind ist das wohl nicht das richtige.

Ich würde jetzt zu einem Wilcoxon-Mann-Whitney-Test tendieren. Kann ich das damit machen? Oder ist hier ein anderer Test richtig?

Viele Grüße und Vielen Dank im Voraus

Malte
mc4735
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 6
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 15:13
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Frage zur Wahl des richtigen Tests

Beitragvon bele » Mi 14. Aug 2013, 15:46

Zwei Männer sind in der Tat recht wenig, um etwas über Männer generell zu sagen. Man müsste prüfen, ob man ein lineares Modell aufstellt nach dem Muster



Die Statistiksoftware würde Dir dann sagen, ob IstMann und IstVorerfahren statistisch signifikant im linearen Modell sind. Das ändert aber natürlich nichts an der sehr dünnen Datenlage.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5925
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 16
Danke bekommen: 1403 mal in 1389 Posts

Re: Frage zur Wahl des richtigen Tests

Beitragvon mc4735 » Mi 14. Aug 2013, 21:24

Ich glaube das ist ein Missverstädniss. Ich will das mit der Erfahrung und den Mänenern nich zusammen untersuchen. Ich möchte zwei voneinander unabhängige Tests machen.

1) Test der Hypothese Frauen haben eine größere Zustimmung zum Fragebogen als Männer
2) Test der Hypothese Probanden ohne Erfahrung haben eine höhere Zustimmung zum Fragebogen als Probaden mit Erfahrung.

Den Test 1) würde ich dann wohl weglassen, mit dem Argument, dass die Datenlage nicht ausreicht um ein vernüftiges Argument zu erzielen. Den zweiten Test müsste ich doch machen können, auch wenn es knapp ist, oder?

Ich habe irgendwo gelesen, dass der U-Test pro Stichprobe mindestens n=4 braucht und eine gesamtes n= 20. n=4 habe ich in Fall zwei und n = 19 ist ja fast 20.

Die Ergebnisse die ich kriege müssen auch nicht total belastbar sein. Das ist für eine Hausarbeit und mein Ziel ist es eigentlich am Ende zu sagen, nach meinem Test haben probanden mit Erfahrung eine geringe Erfahrung zum Fragebogen als welche ohne, dass sollte man noch mal näher untersuchen. Ich habe das mit dem T-Test schon mal berechnet und da kommt eine signifikanter Unterschied raus, den darf ich nur leider aufgrund meiner Dateneigenschaften eigentlich nicht benutzen.
Gruß Malte
mc4735
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 6
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 15:13
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Frage zur Wahl des richtigen Tests

Beitragvon bele » Do 15. Aug 2013, 07:03

Hallo Malte,

das Untersuchen in zwei Teilgruppen kann zu Fehleinschätzungen führen, wenn Männer und Frauen verschiedene Erfahrungen haben. Da nur 2 Männer zur Verfügung stehen, geht das aber wohl in Ordnung.

Die beiden heißen Kandidaten sind Wilcoxon Test und t-Test. Ich an Deiner Stelle würde beide rechnen. Ist der Wilcoxon signifikant, dann hast Du ein signifikantes Ergebnis und musst trotzdem einschränken, dass die Datenbasis sehr klein ist. Ist der Wilcoxon nicht signifikant, der t-Test aber schon, musst Du es in der Hausarbeit so machen wie hier im Forum: Du musst erklären, dass die Datenbasis zu klein ist um Aussagen über die Normalverteilung zu machen, du musst erklären, dass die Fallzahl zu gering ist, so dass der t-Test noch nicht robust wird, Du musst erklären, dass der t-Test nicht mehr, aber auch nicht weniger, als ein Indiz ist, dass hier ein Zusammenhang besteht.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5925
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 16
Danke bekommen: 1403 mal in 1389 Posts

Re: Frage zur Wahl des richtigen Tests

Beitragvon mc4735 » Do 15. Aug 2013, 20:28

Hallo,

ich werde es jetzt so machen wie du es vorschlägst. Mir ist jetzt allerdings aufgefallen, dass der Wilcoxon-Test stetige Werte verlangt. Bei mir ergeben sich maximal 3 Stellen nach dem Komma. Kann man das irgendwie als näherungsweise stetig interpretieren? Ist das ein großen Problem. Außerdem treten bei mir Bindungen in den Daten auf. Das kann einen ja schon in wenig in den Wahnsinn treiben.

Gruß Malte
mc4735
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 6
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 15:13
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post


Zurück zu Nichtparametrische Tests

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 4 Gäste

cron