Wilcoxon Test mit gepaarter Stichprobe

Wilcoxon Test mit gepaarter Stichprobe

Beitragvon dawenzi » So 8. Sep 2013, 09:17

Guten Tag miteinander,

Ich hätte eine Frage:
Ich frage semantische Differentiale (Ausprägung 1-7) ab, einmal vor dem Zeigen einer Filmsequenz, einmal danach. Ich möchte hier einen Unterschied zwischen den Messzeitpunkten nachweisen.
Da das ganze ja nicht interveallskalliert ist, nehme ich den Wilcoxon Test. In der Literatur steht jedoch, man nehme diesen test nur für nicht-normalverteilte Variablen. Bei der explorativen Sichtung ist mir jedoch aufgefallen, dass die Ergebnisse durchaus normalverteilungskurvenverläufe zeigen. Das ist aber kein Ausschlusskriterium für den Wilcoxon Test oder?

Weiss jemand, was generell die Voraussetzungen für den Wilcoxon Test sind? Muss ich hier ggf. auf bestimmte Kriterien erstmal testen, dass ich den anwenden darf? :roll:

Vielen Dank
dawenzi
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Re: Wilcoxon Test mit gepaarter Stichprobe

Beitragvon PonderStibbons » So 8. Sep 2013, 12:44

Da das ganze ja nicht interveallskalliert ist, nehme ich den Wilcoxon Test.

Der setzt ebenfalls Intervallskalenniveau voraus,
aber für Deine Skala ist er wohl verwendbar.
In der Literatur steht jedoch, man nehme diesen test nur für nicht-normalverteilte Variablen.

Falls da tatsächlich steht "nur", dann schmeiß das Buch weg.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Wilcoxon Test mit gepaarter Stichprobe

Beitragvon dawenzi » So 8. Sep 2013, 15:43

danke schonmal für den Hinweis.
Weisst du ggf., ob der Wilcoxon Test bestimmte Kriterien erfüllt haben muss, bevor man den anwenden soll?

Ich hätte noch ein andere Frage:
Beim Vergleich der vorher/nachher-Messungen wollte ich noch prüfen, ob das Geschlecht als Kontrollvariable in den Unterschied hineinspielt. Weißt du wie ich das am besten mache?
Ich habe mir überlegt, das ganze 3x zu rechnen, 1x für die gesamte Stichprobe, und 1x Männer und 1x für Frauen. Dann vergleiche ich die männer vs frauen Ergebnisse (hier müsste ich wieder signifikanztests machen oder? Also ob das geschlecht einen signifikanten Einfluss ausübt.., wie würde das dann funktionieren? ^^) Fragen über fragen.. :roll:
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Re: Wilcoxon Test mit gepaarter Stichprobe

Beitragvon PonderStibbons » So 8. Sep 2013, 17:43

Weisst du ggf., ob der Wilcoxon Test bestimmte Kriterien erfüllt haben muss, bevor man den anwenden soll?

Da müsste ich bei wikipedia oder einer der vielen anderen
Netz- oder Papierquellen abschreiben.
Beim Vergleich der vorher/nachher-Messungen wollte ich noch prüfen, ob das Geschlecht als Kontrollvariable in den Unterschied hineinspielt. Weißt du wie ich das am besten mache?

Was meint "hineinspielt"? Ob die Differenz prä zu post je nach Geschlecht
unterschiedlich ausfällt? Dann wäre Geschlecht aber keine Kontrollvariable,
sondern ein Moderator.
Ich habe mir überlegt, das ganze 3x zu rechnen, 1x für die gesamte Stichprobe, und 1x Männer und 1x für Frauen. Dann vergleiche ich die männer vs frauen Ergebnisse

Das geht so nicht. Das muss man schon direkt testen.

Entweder Du betrachtest die Messungen als intevallskaliert, dann kannst Du
eine Messwiederholungs-Varanzanalyse mit zusätzlich dem Gruppierungsfaktor
Geschlecht rechnen. Oder Du betrachtest sie als ordinal, dann kannst Du
zumindest je Proband/in feststellen, ob der Wert hoch oder runter gegangen
oder gleich geblieben ist, und das kann man wiederum als abhängige Variable
für den Geschlechtervergleich nutzen (U-Test).

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Wilcoxon Test mit gepaarter Stichprobe

Beitragvon dawenzi » Mo 9. Sep 2013, 10:41

hm.. Danke für deinen Rat.
Also ich würde das ganze schon als ordinal behandeln. Es gibt auch noch eine weitere ordinalskallierte Variable (Werbeskepsis), dessen moderierende Wirkung (getrennt von Geschlecht) ich einfließen lassen möchte. Diese Variable nimmt Ausprägungen von 1-5 an.
Kann man das im Wilcoxon Test berücksichtigen?

Danke schonmal!
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Re: Wilcoxon Test mit gepaarter Stichprobe

Beitragvon PonderStibbons » Mo 9. Sep 2013, 11:27

Kann man das im Wilcoxon Test berücksichtigen?

Nein.

Du kannst die Veränderungen als neue Variable benutzen und Werbeskepsis
damit in Beziehung setzen (eventuell Korrelation, oder Chi²Test).
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Re: Wilcoxon Test mit gepaarter Stichprobe

Beitragvon dawenzi » Mo 9. Sep 2013, 14:27

Alles klar, dann würde sich doch eine Spearman Korrelation anbieten oder?
ich habe Werbeskepsis (Ordinal 1-5) und die Abstände zwischen den 2 Messpunkten (Ausprägung 0-6)

Wenn ich dann diese Korrelation berechnet habe, weißt du ob ich die in das Ergebnis vom Wilcoxon Test einfließen lassen kann? Also angenommen ich bekomme eine positive Korrelation raus -> je höher die Werbeskepsis, desto weniger Abstand zwischen den Messpunkten, dann müsste man ja versuchen, damit das Ergebnis aus dem Wilcoxon Test zu relativieren oder?
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Re: Wilcoxon Test mit gepaarter Stichprobe

Beitragvon PonderStibbons » Mo 9. Sep 2013, 15:01

Leider ist mir nicht klar, was Du mit relativieren und einfließen lassen in Bezug
auf das Ergebnis des Wilcoxon Tests genau meinst.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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