Bivariate Korrelation

Bivariate Korrelation, partielle Korrelation und Rangkorrelation.

Bivariate Korrelation

Beitragvon fropy » Di 24. Sep 2013, 18:52

Hey, ich habe ein paar Fragen... ich bin gerade am herumprobieren und herumrechnen und da bin ich dann auf einige Unklarheiten gestoßen. Ich hoffe sehr, mir kann jemand helfen, weil es gerade so spanennd ist :)

Es geht in meiner Arbeit eigentlich um Religiosität und depressive Symptome (Gibt es einen negativen Zusammenhang?). Da es in Bezug auf depressive Symptome sowohl Alters- als auch Geschlechtsunterschiede gab und auch Altersunterschiede in einigen der Religiositätsvariablen auftraten, habe ich einfach mal jeweils für weibliche und männliche und junge und alte Jugendliche die Korrelation zwischen Religiosität und depressiven Symptomen berechnet (leider auch ohne signifikante Ergebnisse).

Mir ist nun eingefallen, dass ich mir auch den Migrationshintergrund genauer anschauen könnte... von den Jugendlichen mit Migrationshintergrund gehörten nämlich 99% einer Religionsgemeinschaft an gegenüber 72.1% der Jugendlichen ohne Migrationshintergrund (χ² = 31.126, p < .001). Ich habe dann weiter geschaut, ob sich Jugendliche mit Migrationshintergrund in der Religiosität von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund unterscheiden. Hierfür habe ich u-tests verwendet. Meine erste Frage hierzu ist: Die Stichproben sind tatsächlich doch sehr unterschiedlich groß (z.B. 187 Jugendliche ohne Migrationshintergrund gegenüber 99 Jugendlichen mit Migrationshintergrund). Ist es beim U-Test wichtig, dass die Stichproben ähnlich groß sind, oder ist dies egal?

Ich habe dann weiter geschaut, ob Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund sich in den Werten der Depressionsskala unterscheiden. Dies tun sie nicht!
Ist es trotzdem sinnvoll, wie bereits mit Geschlecht und Alter, eine Subgruppenanalyse (nennt man das so?) durchzuführen und sich die bivariaten Zusammenhänge zwischen Religiosität und depressiven Symptomen getrennt für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund anzuschauen? Also ich habe es einfach mal gemacht und keine signifikanten Zusammenhänge gefunden. Aber das wäre mir ja egal...würde es trotzdem gerne aufführen... bloß wichtig ist mir zu wissen, ob es überhaupt Sinn macht?

Ich hoffe sehr, ich habe mich verständlich ausgedrückt und bekomme bald eine Antwort. Ich finde diese Analysen gerade so spannend und fänds toll, wenn ich das auch so durchführen könnte! :)

Liebe Grüße
fropy
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Re: Bivariate Korrelation

Beitragvon strukturmarionette » Mi 25. Sep 2013, 00:26

Hi,

für brauchbare Hinweise wären zumindest erforderlich Angaben über:

- Operationalisierung Deiner Konstrukte
- (Teil-)Stichprobenumfange
- Skalenniveus aller Variablen

Gruß
S.
strukturmarionette
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Re: Bivariate Korrelation

Beitragvon fropy » Mi 25. Sep 2013, 08:18

Hi,
- also meine AV ist Depressivität (gemessen über einen Summenscore von 0 bis 60, wobei ein höherer Score auf eine stärker ausgeprägte Symptomatik hindeutet)

- Religiosität als UV wurde erfasst über 4 Fragen, die jeweils ordinalskaliert sind (Häufigkeit Gebet, Häufigkeit Gottesdienstbesuch --> jeweils 7
Antwortmöglichkeiten von 0 = "nie" bis 6 = "täglich" ; Wichtigkeit der Religion im Alltag, Wichtigkeit von Religion in der Erziehung --> jeweils 4 Antwortmöglichkeiten von 0 = "gar nicht" bis 3 = "sehr").

- Religionszugehörigkeit: Ja/Nein

- Migrationshintergrund: Ja/Nein

- Geschlecht: W/M

- Alter: "jung" = 12-14 Jahre, "alt" = 15-17 Jahre

- Der Stichprobenumfang insgesamt beträgt n = 292 (natürlich wurde nicht immer alles von allen vollständig ausgefüllt; hab jeweils die gültigen Daten verwendet).

Hoffe, das reicht so an Infos? :)
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Re: Bivariate Korrelation

Beitragvon PonderStibbons » Mi 25. Sep 2013, 09:30

(leider auch ohne signifikante Ergebnisse).

Das wäre bei dem Thema allemal ein interessantes Ergebnis.
Die Korrelation war, nehme ich an, die Spearman-Rangkorrelation.
Ist es beim U-Test wichtig, dass die Stichproben ähnlich groß sind, oder ist dies egal?

Im Allgemeinen sind unterschiedliche Gruppengrößen unbedenklich.
Ist es trotzdem sinnvoll, wie bereits mit Geschlecht und Alter, eine Subgruppenanalyse (nennt man das so?) durchzuführen und sich die bivariaten Zusammenhänge zwischen Religiosität und depressiven Symptomen getrennt für Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund anzuschauen?

Das ist jetzt eigentlich eine inhaltliche Frage, keine statistische.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Bivariate Korrelation

Beitragvon fropy » Mi 25. Sep 2013, 09:59

Ah, super :) Danke für die schnelle Antwort! Richtig, ich habe den Rankorrelationskoeffizienten von Spearman benutzt :)

Danke für die Info mit dem U-Test!

Achso, ich dachte, es sei vielleicht wichtig dafür, dass sich Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund in den Depressionswerten unterscheiden... also, dass es vielleicht aus rein statistischer Betrachtung nur dann sinnvoll ist weitere Analysen durchzuführen (z.B. hätte es ja möglich sein können, dass dann für die weiterführende Analyse gar keine signifikanten Ergebnisse möglich sind). Wenn sich z.B. die Jugendlichen nun weder in der Depressionssymptomatik noch in der Religiosität unterscheiden würden, hätte ich nicht überlegt da nochmal jeweils Zusammenhänge für beide Gruppen zu berechnen, weil ich davon ausgegangen wäre, dass dann auch keine Unterschiede in dem Zusammenhang der beiden Variablen bestehen... Da sich die Jugendlichen aber in der Religiosität unterscheiden, wäre es doch möglich gewesen, dass sich dann signifikante (negative) Zusammenhänge für die Gruppe der Jugendlichen mit Migrationshintergrund zeigen...

Aber wenn es tatsächlich eine inhaltliche Frage ist, dann kann ich es ja theoretisch machen. :)

Liebe Grüße
fropy
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