von Mika » Do 28. Jul 2011, 16:33
Bei einer MANOVA untersuchst du den Gesamteffekt (multivariater Effekt) einer (oder mehrerer) UV auf ein Bündel theoretisch zusammenhängender (statistisch: hoch korrelierender) AVs. Damit vermeidet man u.a. Zufallsbefunde, aber natürlich sollte das untersuchte Bündel auch theoretisch Sinn machen, sonst ist dein multivariater Effekt nicht interpretierbar. Nun sollte eigentlich in den meisten Fällen bei einem sig. multivariaten Effekt auch zumindest ein univariater Effekt herauskommen. Diese "Einzeltests" (univariate Tests) werden bei der MANOVA m.W. automatisch mit ausgegeben.
Wenn Du jetzt aber, so wie es klingt, "per Hand" noch zusätzlich einzelne ANOVAs gerechnet hast (dich also nicht auf den MANOVA output bzgl. der univariaten Tests beziehst), so ist bei "missings" auf deinen AVs zu beachten, dass sich die Größe der Stichprobe im Vergleich zur MANOVA ändert (falls du nicht mit nem SPSS missing Verfahren rechnest). Sie sollte bei den einzelnen ANOVAs größer sein (da nicht listwise gelöscht wird wie bei einer MANOVA) und das kann dann zu anderen Ergebnissen führen.
Falls das nicht der Grund ist, würde ich bei erheblichen Unterschieden zwischen den univariaten Signifikanztests mir doch mal Gedanken machen, ob ich die UVs wirklich als einheitliches Bündel untersuchen will.
LG
Mika