Gruppengrösse bei ANOVA

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Gruppengrösse bei ANOVA

Beitragvon Babsy » Di 18. Feb 2014, 12:55

Hallo ihr Lieben,

ich brauche eure Hilfe, weil ich mir bei meinem Problem nicht sicher bin...also, folgendes ist der Fall:
Ich habe 4 Gruppen getestet: eine junge und eine alte Altersgruppe, und innerhalb dieser beiden eine Experimental- und eine Kontrollgruppe. Die Stichprobengröße bei den beiden jungen Gruppen ist N=12, bei den beiden alten Gruppen N=14. Damit darf ich ja eine ANOVA mit Messwiederholung rechnen, weil N < 10 ist, richtig?
Jetzt habe ich mir aber die Daten etwas genauer angeschaut und festgestellt, dass die Leistung abhängig ist von einem bestimmten Merkmal. Also habe ich diese 4 Gruppen nochmal nach der "Güte" dieses Merkmals eingeteilt. Nun ist das N dieser 8 Untergruppen < 10. Kann ich dann immer noch eine ANOVA mit Messwiederholung rechnen? Ich habe es mal getan, und als Faktoren die Gruppenzuteilung, das Alter und die Güte angegeben. Der HE Alter und der HE Güte werden signifikant, ebenfalls die 3-fach-Interaktion. Wenn ich die post hoc auflöse, sehe ich, dass die alten Probanden in der Experimentalgruppe mit dem Merkmal "schlechte Güte" sich signifikant von allen anderen Untergruppen unterscheiden.
Jetzt die Frage: kann es sein, dass die Statistik durch die geringe Gruppengröße verzerrt wird? Oder kann ich die ANOVA trotzdem rechnen? Wenn nicht, gibt es eine Alternative?

Ich hoffe, das war verständlich und freue mich über jede Hilfe :)

Liebe Grüsse,
Babsy.
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Re: Gruppengrösse bei ANOVA

Beitragvon PonderStibbons » Di 18. Feb 2014, 13:29

Jetzt habe ich mir aber die Daten etwas genauer angeschaut und festgestellt, dass die Leistung abhängig ist von einem bestimmten Merkmal.

Wenn man einen halbwegs komplexen Datensatz mit vielen Probandenmerkmalen
durchschaut, wird sich sowas, zufallsbedingt, eigentlich immer finden. Das Problem
ist dann, dass man das nicht mehr gescheit testen kann, weil eben etwas getestet
wird, das man sich wegen seiner Auffälligkeit rausgepickt hat, und nicht etwas, das
man sich vorher schon überlegt hatte.

Leider swird verschwiegen, worum es in der Studie geht, aber wenn ein
Merkmal bei einer so kleinen Stichprobe derart wichtig erscheint, dann sollte es sich,
sofern es sich nicht um Zufall handelt, ein Merkmal sein, von dem man das schon
im Vorhinein wusste.

Also habe ich diese 4 Gruppen nochmal nach der "Güte" dieses Merkmals eingeteilt.

Das "also" verstehe ich noch nicht recht. Wozu soll das (abgesehen
vom obengenannten Problem) denn gut sein?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Gruppengrösse bei ANOVA

Beitragvon Babsy » Di 18. Feb 2014, 15:50

Hallo PonderStibbons,

vielen Dank für deine schnelle Antwort!
Es geht um folgendes: die Probanden sollten eine Bestimmte motorische Bewegung erlernen. Bei dieser Bewegung wurde eine Transformation eingeführt. Frühere Studien haben gezeigt, dass das Erlernen von Transformationen abhängig ist vom Wissen, was über diese Transformation erwirben wird. Und dieses Wissen kann entweder gut sein oder schlecht sein. Das meine ich mit "Güte". Und ich hatte mir natürlich schon vorher überlegt, ob man einen Zusammenhang findet. Allerdings weiss man vorher nicht, ob und welche Probanden gutes oder schlechtes Wissen erwerben. Es hat sich jetzt gezeigt, dass das Wissen in der Güte variiert. Also habe ich die Probanden dementsprechend eingeteilt.
Kann ich nun die ANOVA rechnen, wenn das N bei den verschiedenen Untergruppen < 10 ist?

Liebe Grüsse,
Babsy.
Babsy
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Re: Gruppengrösse bei ANOVA

Beitragvon PonderStibbons » Mi 19. Feb 2014, 10:21

Ich kenne die Faustregel, dass n pro Zelle >= 8 sein sollte,
aber kleine Fallzahlen haben meines Wissens hauptsächlich das
Problem geringer power und der mangelnden Möglichkeit
abzuschätzen, ob andere Voraussetzungen erfüllt sind. Es
hindert nicht grundsätzlich die Durchführung, zumal wenn
die Zellen einigermaßen ähnlich besetzt sind. Dein Gesamt-N
zumindest beträgt 52, das ist nicht dramatisch.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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