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[arcous]

Hallo,
ich hab da mal eine Frage zur Auswertung einer Studie, die wir in einem Seminar gemacht haben. Irgendwie stehe ich da gerade völlig auf dem Schlauch.

Kurz zum Aufbau der Studie:
Instrumentalschülern wurden zwei Tutorial-Videos gezeigt. Ein „gutes“ und ein „schlechtes“ Video. Jeweils nach Anschauen des Videos musste ein Fragebogen (identisch für beide Videos) zu diversen Aspekten wie Sympathie, Motivationsanregung etc.) ausgefüllt werden.

Die entsprechende Hypothese, mit der ich gerade nicht weiter komme, lautet:
Jüngere Schüler unterscheiden in ihrem Bewertungsurteil weniger stark zwischen gutem (V1) und schlechtem Video (V2) als ältere Schüler.
Alter in Jahren = UV / Bewertungsurteil der diversen Variablen für V1 und V2 = AV

Jetzt kann ich ja hergehen und überprüfen ob es einen Zusammenhang zwischen dem Alter und der Bewertung der einzelnen Aspekte gibt. (Gibt es signifikant nur für zwei Aspekte)
Das kann ich sowohl für das gute als auch für das schlechte Video machen und dann „händisch“ die Werte vergleichen.
ABER – wie kann ich berechnen ob sich der Zusammenhang zwischen Alter und Bewertung zwischen erstem und zweitem Video signifikant unterscheidet?

Ich bräuchte sowas wie eine Korrelation zwischen V1 und V2 plus der Variable Alter.
Ich habe auch versucht, mir das erstmal in einem Diagramm darstellen zu lassen, aber auch damit komme ich nicht weiter.

Ich habe das Gefühl es ist eigentlich ganz einfach, aber ich komm‘ um‘s verrecken nicht drauf. Oder hab ich irgendwie einen grundlegenden Logikfehler eingebaut?

Ihr habt doch sicher eine zündende Idee wie’s geht?

Wäre super, wenn mir da jemand einen Hinweis geben könnte.

Beste Grüße
arcous

[PonderStibbons]

Instrumentalschülern wurden zwei Tutorial-Videos gezeigt. Ein „gutes“ und ein „schlechtes“ Video. Jeweils nach Anschauen des Videos musste ein Fragebogen (identisch für beide Videos) zu diversen Aspekten wie Sympathie, Motivationsanregung etc.) ausgefüllt werden.

Alle haben beide Videos gesehen, oder waren es 2 getrennte Gruppen?
Wie ist die Zahl der Probanden? Skalenniveau der AV?

wie kann ich berechnen ob sich der Zusammenhang zwischen Alter und Bewertung zwischen erstem und zweitem Video signifikant unterscheidet?

Wechselwirkung Alter * Videotyp auf die AV.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[arcous]

Hallo,
danke für die Antwort.

Ja, alle haben beide Videos gesehen. Keine getrennten Gruppen!

Zahl der Probanden momentan 40. Weitere Erhebungungen geplant.

Skalenniveau der AV = ordinal

Welcher Test wäre das denn mit der Wechselwirkung???

Beste Grüße
arcous

[PonderStibbons]

Ja, alle haben beide Videos gesehen. Keine getrennten Gruppen!

Ist das wirklich nur ordinal? Bei einer intervallskalierten
abhängigen Variable wäre es eine Messwiederholungs-
Varianzanalyse (Innersubjektfaktor "Video") mit dem
zusätzlichen Prädiktor "Alter" und der Wechselwirkung
Video * Alter.

Wenn es tatsächlich ordinal ist, dann vielleicht eine
neue abhängige Variable bilden (dreistufig: Messwert
Video1 > Video2, Messwert Video1 = Video 2, Messwert
Video1 < Video2) und Korrelation mit Alter (kendall's tau
Koeffizient oder Spearman-Rangkorrelation).

Mit freundlichen Grüßen

P.

[arcous]

Die Videos mussten in jeweils 20 unterschiedlichen Aspekten bewertet werden.
Dies geschah mittels Schulnotensystem (1-6 / sehr gut - mangelhaft). Deswegen gehe ich von Ordinalniveau aus.

Mit der Messwiederholung habe ich es auch schon versucht. Wenn ich da aber in SPSS die 20 verschiedenen Bewertungskriterien auf einmal reinschmeise, bekomme ich bei der Definition im zweiten Schritt Probleme. Da gibt es dann viel mehr zu definierende Punkte als die 20 Variablen.

Und geht das überhaupt mit der Messwiederholung. Ich bin davon ausgegangen, dass man das nur macht, wenn zwischen der ersten und der zweiten Messung irgendein Stimulus stattgefunden hat. Aber dem war ja hier nicht so.

Das mit der Bildung der neuen Variable klingt auf jeden Fall gut. Allerdings verliere ich dabei ja die genaue 6stufige Abstufung der Variablen. Kann mir das nicht einen ziemlich Einfluss machen?

Beste Grüße
arcous

[PonderStibbons]

Mit der Messwiederholung habe ich es auch schon versucht. Wenn ich da aber in SPSS die 20 verschiedenen Bewertungskriterien auf einmal reinschmeise, bekomme ich bei der Definition im zweiten Schritt Probleme.

Der Messwiederholungsfaktor soll die 20 Stufen der abhängigen
Messungen umfassen? Was soll denn bezwecken? Erstmal solltest
Du der Einfachheit halber daran denken, jedes
Bewertungskriterium für sich auszuwerten. Außerdem sagst Du,
Du hast ordinale Variablen, dann ist die Varianzanalyse unzulässig.

Nebenbei wäre es ungewöhnlich, wenn alle 20 Merkmale
unabhängig voneinander sein sollten. Sollen da nicht mehrere
zu Dimensionswerten zusammengefasst werden? Oder ist
das bei dem Verfahren nicht vorgesehen?

Und geht das überhaupt mit der Messwiederholung. Ich bin davon ausgegangen, dass man das nur macht, wenn zwischen der ersten und der zweiten Messung irgendein Stimulus stattgefunden hat. Aber dem war ja hier nicht so.

Dieselben Probanden geben ihre 20 Bewertungen zweimal ab,
einmal unter der Bedingung "Video 1" und einmal unter der
Bedingung "Video 2". Das ist ein Messwiederholungsdesign.

Das mit der Bildung der neuen Variable klingt auf jeden Fall gut. Allerdings verliere ich dabei ja die genaue 6stufige Abstufung der Variablen. Kann mir das nicht einen ziemlich Einfluss machen?

Sicher, Aber wenn Du tatsächlich ordinale Variablen hast, bist Du
halt eingeschränkt, was die zulässigen Rechenoperationen
angeht. Ordinal heißt eben nur mehr oder weniger, da gibt
es keine Mittelwerte, Summen und dergleichen.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[arcous]

Nabend,

ich habe das nun mit der Bildung der neuen Variable gemacht. War eine ziemliche Arbeit diese neuen Variablen jeweils zu berechen. Ging aber über die Syntax einigermaßen gut zu machen.
Ergebnis = Kein signifikantes Ergebnis. Warum das so ist werden wir entsprechen zu interpretieren haben. Wir sind davon ausgegangen, dass die Bewertung der Videos starkt vom Alter abhängt, aber dem ist offensichtlich nicht so.

Nebenbei wäre es ungewöhnlich, wenn alle 20 Merkmale
unabhängig voneinander sein sollten. Sollen da nicht mehrere
zu Dimensionswerten zusammengefasst werden? Oder ist
das bei dem Verfahren nicht vorgesehen?

Doch, wir hatten sowieso vor zu schauen, ob das nicht einige Items zusammenfallen würden. Das Problem ist, dass dieses Feld noch sehr neu ist und es quasi keine Skalen gibt, die man als Vergleich heranziehen könnte.
Ich habe inzwischen eine Faktorenanalyse und eine anschließende Reliabilitätsanalyse der gefundenen Faktoren durchgeführt. Das sieht soweit ganz gut aus. Allerdings passen an manchen Stellen die Konstruktlogik und die gefundenen Faktoren nicht wirklich gut zusammen. Darüber hinaus gibt es einige Doppelladungen, wobei sich die "Ladungsstärken" (?) allerdings relativ starkt unterscheiden.
Cronbachs Alpha liegt jedenfalls immer mindestens über .08

Soweit erstmal.

Herzlichen Danks einstweilen für die Tips

arcous

[PonderStibbons]

Wir sind davon ausgegangen, dass die Bewertung der Videos starkt vom Alter abhängt, aber dem ist offensichtlich nicht so.

Vielleicht ist die gebildete Variable auch nicht gut geeignet, die Hypothese
Jüngere Schüler unterscheiden in ihrem Bewertungsurteil weniger stark zwischen gutem (V1) und schlechtem Video (V2) als ältere Schüler.
zu testen. Zumindest werden zwangsläufig Probanden, die stark
zwischen beiden Vdeos unterscheiden mit denjenigen in einen
Topf geworfen, die stark unterscheiden. Aber aufgrund der
ungünstig gewählten abhängigen Variablen wüsste ich keine
bessere Lösung.

Ich habe inzwischen eine Faktorenanalyse und eine anschließende Reliabilitätsanalyse der gefundenen Faktoren durchgeführt.

Mit ordinalen Variablen?

Mit freundlichen Grüßen

P.