Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Beitragvon Ricola » Mo 24. Mär 2014, 16:03

Hallo!

Ich bin neu und hoffe, ihr könnt mir bei meinem Problem helfen, weil ich nicht so wirklich viel Ahnung von Statistik habe :oops:

Eine kurze Versuchsbeschreibung: es wurden über 5 Stunden Verhaltensdaten von Tieren aufgenommen. In der ersten Stunde erfolgte noch keine Kontamination (=Kontrolle), die vier Stunden danach sind die eigentliche Probe.

Welchen Test kann ich anwenden, wenn ich das Verhalten vor und nach der Kontamination (also abhängige Daten) bei unterschiedlicher Datenmenge (1h vs. 4h) vergleichen möchte?

Vielen Dank schon mal :D

LG
Ricola
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 8
Registriert: Mo 24. Mär 2014, 15:52
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Beitragvon bele » Mo 24. Mär 2014, 16:45

Das hängt ein wenig davon ab, was das für Daten sind. Zählst Du, wie oft etwas passiert oder wieviele Tiere in der gesamten Zeit etwas tun oder misst Du ein kontinuierliches Merkmal, jedes Tier einzeln oder ganze Gruppen, etc. Du musst schon etwas mehr erzählen, um welche Art von Daten es sich handelt. Durchschnittliche Laufgeschwindigkeit der Tiere würde man anders testen als Zahl der Besuche beim Futtertrog oder ein binären hat-sich-übergeben/hat-sich-nicht-übergeben.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5928
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 16
Danke bekommen: 1403 mal in 1389 Posts

Re: Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Beitragvon Ricola » Mo 24. Mär 2014, 17:59

Hallo Bernhard,

die Daten sind kontinuierlich, es wird die "Aktivität" eines jeden Tieres einzeln gemessen (das ganze läuft über Sensoren, die Spannungsänderungen registrieren).

Liebe Grüße
Julia
Ricola
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 8
Registriert: Mo 24. Mär 2014, 15:52
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Beitragvon bele » Mo 24. Mär 2014, 18:15

Aktivität wie in Leistung oder wie in Arbeit? Gemeint ist, welche Rolle es spielt, dass in einem Fall 1 Stunde, im anderen vier Stunden beobachtet wird. Im einfachsten Fall kannst Du in einem t-Test für verbundene Stichproben die durchschnittliche Aktivität der Tiere vor "Kontamination" mit der durchschnittlichen Aktivität nach "Kontamination" vergleichen.


LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5928
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 16
Danke bekommen: 1403 mal in 1389 Posts

Re: Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Beitragvon Ricola » Mo 24. Mär 2014, 19:38

Es geht darum zu untersuchen, ob sich die Aktivität der Tiere unter Einfluss der zugesetzten Chemikalien verändert. Die 4 Stunden sind durch das Gerät, mit dem gemessen wird, vorgegeben.

Den t-Test kann ich aber wahrscheinlich nur bei Normalverteilung anwenden, richtig? Meine Daten sind nur manchmal normalverteilt, geht das dann trotzdem? Oder soll ich dann lieber auf einen nichtparametrischen Test zurückgreifen?

LG
Ricola
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 8
Registriert: Mo 24. Mär 2014, 15:52
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Beitragvon PonderStibbons » Mo 24. Mär 2014, 20:40

Welche Zeitabschnitte möchtest Du denn vergleichen, die 1 Stunde
vorher mit der Gesamtzeit (4h) nachher? Oder werden die 4 Nachher-
Stunden getrennt betrachtet? Wie groß ist die Stichprobe? Und
was kann man sich konkret vorstellen unter "die Daten sind kontinuierlich,
es wird die "Aktivität" eines jeden Tieres einzeln gemessen (das ganze
läuft über Sensoren, die Spannungsänderungen registrieren).
" Es
ist für Außenstehende sehr schwer zu verstehen, wie die Daten beschaffen
sind und entsprechend welche Analysen sich anbieten.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11368
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts

Re: Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Beitragvon Ricola » Mo 24. Mär 2014, 22:46

Puh, ich hatte gehofft, euch damit verschonen zu können... :?

Pro Versuch werden die (im Wasser lebenden) Tiere jeweils einzeln in spezielle Messkammern gesetzt, die permanent Daten (die "Aktivität" in Form einer Spannungsänderung) aufnehmen und jede Sekunde als Amplitude der Aktivität abspeichern. Ich habe also pro Stunde und Tier 3600 Datenpunkte. Das ist einfach so, daran kann man auch nichts ändern. Die Tiere bekommen nun etwas Zeit, um sich zu beruhigen. Anschließend werden 1 Stunde lang Daten aufgenommen, die als Referenz (Kontrolle) dienen. Danach beginnt die Kontamination, die für 4 Stunden andauert. Dann ist hier fertig.

Ich habe bereits die 4 Stunden in vier einzelne Stunden zerlegt und jede Stunde mit der Kontrollstunde verglichen mit einem Wilcoxon-Test. Ich möchte aber trotzdem noch einmal alle Daten der 4 Stunden mit der einen Kontrollstunde vergleichen, um eine "Gesamtaussage" machen zu können, weil ich ja schlecht alle p-Werte der einzelnen Stunden einfach mitteln kann und dann irgendwie einen p-Wert für alle rausbekomm, der mir eine Signifikanz liefert oder eben auch nicht. Und da nunmal die Daten der 4 Stunden wesentlich umfangreicher sind, als die der einen Kontrollstunde und ich somit keinen Wilcoxon dafür nehmen kann, hatte ich gehofft, dass ihr da vielleicht noch eine Idee dazu habt.

Ich hoffe, es ist jetzt etwas besser zu verstehen ;)

Liebe Grüße
Ricola
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 8
Registriert: Mo 24. Mär 2014, 15:52
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Beitragvon bele » Mo 24. Mär 2014, 23:21

Pro Tier: Durchschnittliche Aktivität in der einen Stunde gegen die durchschnittliche Aktivität in den 4 Stunden mit Wilcoxon-Vorzeichentest.
Die große Zahl der Messpunkte in den 4 Stunden geht in der Mittelwertbildung unter.

Wie groß die Stichprobe ist, wie groß also die Zahl der Tiere, hast Du verschwiegen. Könnte interessant sein bei der Entscheidung zwischen t-Test und Wilcoxon-Test.

LG,
Bernhard
----
`Oh, you can't help that,' said the Cat: `we're all mad here. I'm mad. You're mad.'
`How do you know I'm mad?' said Alice.
`You must be,' said the Cat, `or you wouldn't have come here.'
(Lewis Carol, Alice in Wonderland)
bele
Schlaflos in Seattle
Schlaflos in Seattle
 
Beiträge: 5928
Registriert: Do 2. Jun 2011, 23:16
Danke gegeben: 16
Danke bekommen: 1403 mal in 1389 Posts

Re: Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Beitragvon PonderStibbons » Mo 24. Mär 2014, 23:31

Puh, ich hatte gehofft, euch damit verschonen zu können... :?

Tust Du ja auch. Du nennst wieder nicht die Zahl der Tiere und beschreibst
immer noch nicht, welches die abhängige Variable ist. Weswegen 2 Leute zum
wiederholten Mal nachfragen müssen. Ich rate demnach mal: die abhängige
Variable ist Zahl der Aktivitäten innert 1 Stunde. Sollte das so sein, könnten
die 4 Häufigkeiten eines Tieres über 4h gemittelt werden, um den prä-post-
Vergleich anzustellen. Ob das inhaltlich Sinn ergibt, kann ich nicht beurteilen.

Noch gutes Gelingen!

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11368
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts

Re: Vergleich unterschiedlicher Datenmengen

Beitragvon Ricola » Di 25. Mär 2014, 13:27

Hallo ihr beiden!

Danke erstmal für eure Antworten. Es tut mir leid, wenn ich noch nicht alle Fragen beantwortet habe, aber ich steig da gerade nicht so ganz durch.

Ponder, was ist denn eine abhängige Variable? Wenn du damit meinst "Tier bewegt sich viel/wenig/garnicht" dann kann ich das so direkt nicht beantworten. Ich bekomme Zahlen ausgespuckt, die die Amplitude ergeben. Das ganze Prinzip dahinter ist noch im Versuchsmodus und nicht ganz ausgereift, weswegen eine hohe Amplitude beispielsweise bedeuten kann, dass das Tier lange Strecken in der Kammer zurücklegt, oder aber sich einfach schnell bewegt. Deswegen auch "Aktivität" und nicht Geschwindigkeit oder Wegstrecke etc. Hieraus Kategorien für "viel" oder "wenig" zu bilden wird wohl etwas schwieriger. Das wird dann aber eine Sache für die Diskussion und soll euch nicht beschäftigen.

Ich habe pro Versuch 7 Tiere, davon eine Wiederholung, also 14 Tiere pro zugesetzter Chemikalie.

Liebe Grüße
Ricola
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 8
Registriert: Mo 24. Mär 2014, 15:52
Danke gegeben: 1
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Nächste

Zurück zu Allgemeine Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 8 Gäste