Fragen zur Art meiner Stichproben (n>750)

Fragen zur Planung einer Untersuchung oder eines Projekts.

Fragen zur Art meiner Stichproben (n>750)

Beitragvon Daniel. » Di 15. Apr 2014, 00:01

Guten Abend zusammen,

für meine Abschlussarbeit habe ich auf einer Website zwei interaktive Umfragen gestartet. Besucher der Seite wurden direkt auf dieser mit einer Art Popup eingeladen und konnten sofort teilnehmen. Die Darstellung des Popups wurde zufällig ausgelost. Ich konnte mir also nicht aussuchen, wer nun Teil nimmt und wer nicht. Um welche Art von Stichprobe handelt es sich dabei?

Seit heute liegen die Ergebnisse vor: Untersuchung 1 mit einer Stichprobe von n=761 vor und bei Untersuchung 2 eine Stichprobe von n=822. Diese sind voneinander unabhängig. Aufgrund der Art der Rekrutierung ist es nun so, dass die Mehrheit der Teilnehmer Frauen im Alter von >40 Jahren sind, was auch der Zielgruppe der Website entspricht. Trotzdem befinden sich im Sample auch Männer und jüngere Teilnehmer.

Nun wäre es an dieser Stelle sicher falsch aufgrund dieser Stichprobe auf bspw. "alle Deutschen" zu schließen, da die Probe diesbezüglich sicher nicht ausreichend repräsentativ ist, oder? Ich könnte aber (was auch relevant wäre) auf die Zielgruppe des Unternehmens schließen, richtig? Denn die wäre ja im Sample entsprechend mehrheitlich vertreten und somit repräsentativ. Frage dazu: Was mache ich dann mit den Probanden, die nicht ins Sample passen? Bei der Analyse weglassen und mir nur die Daten der Zielgruppe vornehmen? Oder kann ich auch die Daten aller Teilnehmer für die Auswertung hinsichtlich Signifikanz, etc. nutzen?

Ich würde mich an dieser Stelle über eure Unterstützung freuen :-)

Gruß
Daniel
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Re: Fragen zur Art meiner Stichproben (n>750)

Beitragvon strukturmarionette » Di 15. Apr 2014, 07:46

Hi,

Besucher der Seite wurden direkt auf dieser mit einer Art Popup eingeladen und konnten sofort teilnehmen. Die Darstellung des Popups wurde zufällig ausgelost. Ich konnte mir also nicht aussuchen, wer nun Teil nimmt und wer nicht.


Das PopUp scheint überflüssig. Einen Einfluss auf das 'Aussuchen' der Pbn hättest Du auch ohne PopUp nicht gehabt.
Vielleicht sind PopUps eher dazu geeignet, bestimmte Rückschlüsse auf die Teilnahme bzw. die teilnehmenden Probanden zu ziehen.
Sicherlich gibt irgendwo (Reklame-)Forschungen darüber, welcher 'Typ' von Surfern /Surferinnen ausgerechnet auf diese nervlichen PopUps reagieren und dann auch noch bei einer dabei angebotenen Umfrage mitmachen.

Welchen Sinn haben diese PopUps bei Dir?

Ich könnte aber (was auch relevant wäre) auf die Zielgruppe des Unternehmens schließen, richtig? Denn die wäre ja im Sample entsprechend mehrheitlich vertreten und somit repräsentativ.


Wieso das?

Was ist denn Deine Zielgruppe bzw. -population?

Gruß
S.
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Re: Fragen zur Art meiner Stichproben (n>750)

Beitragvon Daniel. » Di 15. Apr 2014, 08:35

Guten Morgen strukturmarionette,

dank dir für deine Hilfe!

Sorry, wenn das nicht deutlich rüber kam: Das Popup beinhaltete den Einladungstext für zufällig ausgeloste Besucher. Auf diesem Popup erklärte ich den Grund für die Untersuchung. Außerdem beinhaltete das Popup den Button für die Teilnahme selbst, den die Besucher dann klickten, um zur Umfrage zu gelangen. Daher war das Popup für mich ein Mittel zum Zweck: Die Einladung der Probanden. Ich hoffe, es wird jetzt klar, was der Sinn des Popups war.

Warum ich auf die Zielgruppe schließen könnte? Meine Argumentation: Das Unternehmen hat sich klar eine ZielkundIN definiert. Dies geschieht über Alter (ab > 40) und über das Geschlecht (weiblich). Bei der Abfrage soziodemografischer Daten vor der Untersuchung frage ich diese Merkmale ab. Ich sehe in den vorhandenen Daten, dass die überwiegende Mehrheit bei Untersuchung 1 + 2 diesen Merkmalen entsprechen. Die festgelegte Zielkundin hat also auch mehrheitlich an der Untersuchung teilgenommen und mir entsprechende Ergebnisse geliefert. Daher könnte ich nun aus dieser Stichprobe auf die Zielkundin schließen.

Was meinst du?

Gruß
Daniel
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Re: Fragen zur Art meiner Stichproben (n>750)

Beitragvon strukturmarionette » Di 15. Apr 2014, 09:31

Hi,

ob die Stichproben repräsentativ sind, weiß ich nicht.
Wenn man aus Deiner Stichprbe aber den Umfang der von Dir genannten Teilstichprobenumfänge zugrundelegt, lassen sich damit gewiss alle möglichen inferenzstatistischen Verfahren durchführen.
Hilfreich ist manchmal, wenn man nicht auf 'Repräsentativität' fokussiert, sondern eher auf Konzepte von Zufälligkeit oder (einfachen) Zufallsstichproben zurückgreift.
(in etwa: Jede einzelne Pbn der Zielpopulation hat dabei die Möglichkeit bzw. die gleiche Teilnahmewahrscheinlichkeit, um in die Stichproben zu gelangen.)

Bei Deiner Vorgehensweise schließt Du zumindest vorab alle Pbn aus, die grundsätzlich auf keine PopUps eingehen und diese wegklicken. Das dürfte die große Mehrheit aller Frauen über 40 sein.

Gruß
S.
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Re: Fragen zur Art meiner Stichproben (n>750)

Beitragvon Daniel. » Di 15. Apr 2014, 10:12

Hallo strukturmarionette,

widersprechen meine Ergebnisse nicht der Annahme, dass die Mehrheit der Frauen über 40 nicht auf Popups eingehen? Die Mehrheit der Teilnehmer in dem Test fallen ja in diese Gruppe und sind demnach auch auf das Popup eingegangen. Sonst hätten sie nicht am Test teilnehmen können.

Was mich an dieser Stelle noch interessiert:

Grundsätzlch habe ich die Statistik als Mittel verstanden, um von einer Stichprobe auf eine Grundgesamtheit zu schließen. Soll ich für meine Berechnungen nun die gesamte Stichprobe inkl. Männer und jüngere Altersgruppen heranziehen oder schließe ich diese Merkmale völlig aus und nutze nur die Visionskundin mit n=500 (ungefähr)? Bei Letzterem könnte ich dann auch nur Rückschlüsse über die gesamte Menge an Visionskundinnen ziehen. Wäre es denn eine starke Verunreinigung, wenn ich die gesamte Stichprobe nutze und trotzdem auf die VK schließe?

Gruß
Daniel
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Re: Fragen zur Art meiner Stichproben (n>750)

Beitragvon PonderStibbons » Di 15. Apr 2014, 10:15

Solche Fragen lasssen sich womöglich beantworten, wenn
mal die Fragestellung und ggfls. die geplanten Analysen
angegeben werden.

Mi freundlichen Grüßen

P.
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