ich muss im Rahmen meiner Masterarbeit (Bereich Health Geography) eine Reihe von bivariaten Analysen machen und habe hierbei einige Probleme bei der Interpretation bzw. einige Fragen.
Ich habe als Beispiel eine gerichtete Hypothese H(A1): "Je besser das Handwaschverhalten desto geringer sind die gesundheitsbedingten Fehlzeiten"
AV. Variable: Gesundheitsbedingte Fehlzeiten, ordinal (1 = once per week, 2 = once per month, 3 =..., 4 = ...)
UV: Handwaschverhalten nach Toilettennutzung (1 = never, 2 = seldom, 3 = mostly = 4 = usually)
Die Sichprobengröße ist n=985. Da beide Variablen ordinalsklaliert sind, habe ich neben einer Kreuztabelle Kendall-tau c berechnen lassen. Hier habe ich jedoch Probleme bei der Interpretation.
Hier der SPSS Output:
![Bild](http://www.fotos-hochladen.net/uploads/kendall9rnek1s7uy.jpg)
Die Kreuztabelle zeigt ja Ergebnisse entgegen des vermuteten Zusammenhangs. Ich verstehe allerdings nicht genau wie der Kendall tau-c Wert grundsätzlich zu interpretieren ist bzw. zu formulieren ist.
Bedeutet das negative Vorzeichen, dass eine Erhöhung des Wertes der UV tendentiell zu einer Abnahme des Wertes der AV führt (Ergo: Häufigeres Händewaschen führt zu häufigeren gesundheitsbedingten Fehlzeiten?). Bin mir aber nicht sicher ob ich hier grundlegend falsch liege, was die Formulierung anbelangt.
Darüber hinaus habe ich noch einige weitere Fragen:
1. Ist es zulässig den Chi-Quadrat-Test anzuführen, auch wenn beide Variablen ordinal skaliert sind? (Ich würde in der Arbeit nur darauf verweisen, dass der Test hochsignifikant ist und die Variablen damit nicht unabhängig sind).
2. Gehe ich recht in der Annahme, dass sich bei der Umkodierung einer oder beider Variablen (1 wird 4, 4 wird 1 usw.) der Kendall tau Wert nicht verändert, wohl aber das Vorzeichen?
3. Die AV hatte ursprünglich auch noch eine 5. Antwortmöglichkeit "don´t know"...ich hab die Fälle von der Analyse ausgeschlossen, weil ich nicht weiß, inwiefern die Inklusion den Korrelationskoeffizienten verändert. Ist das plausibel?
4. Wenn ich - theoretisch begründet - die AV dichotomisiere (eine Gruppe mit Fehlzeiten von einmal pro Woche oder häufiger; diese Gruppe interessiert mich am meisten versus eine zweite Gruppe mit Fehlzeiten von einmal pro Monat oder weniger), könnte ich dann trotzdem noch ordinale Zusammenhangsmaße nutzen, oder müsste ich auf nominale Maße zurückgreifen?
Vielen Dank!
Christoph