STATISTIK-FORUM.de

[annuket]

Hallo
für meine Bachelorabeit habe ich einen fertigen Fragebogen erhalten. Diesen muss ich nun auswerten.
Es wird untersucht als wie "fair" drei Hersteller von Kleidung eingeschätzt werden.

Frage: Werden die Hersteller bezüglich der Fairness unterschiedlich eingeschätzt?

Hierzu stehen mir verschiedene Items, die nach folgendem Muster formuliert sind zur Verfügung:
- Hersteller A (B,C) produziert Kleidung in Fabriken in denen arbeitrechtliche Bedingungen umgangen werden.
- Hersteller A(B,C) ist bereits wegen schlechter Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern bekannt.
Die Aussagen wurden auf einer 7-stufigen Skala (1=stimme voll und ganz zu, 7= stimme ganz und gar nicht zu) bewertet.

Wie kann ich die Frage sinnvoll mit einem statistischem Test beantworten?
Ich habe leider keine Ahnung von Statistik. Ich habe bis jetzt nur Häufigkeiten berechnet. Hier sieht man, dass einen Unterschied gibt. Aber da es ja eine Skala ist und nicht nur ja-nein, muss man doch bestimmt noch einen besseren Test machen können, nur welchen?

Vielen Dank für eure Hilfe!

[PonderStibbons]

Wie kann ich die Frage sinnvoll mit einem statistischem Test beantworten?

Soll das Item für Item geschehen (wie viele sind es?),
oder werden Items zusammengefasst? Und wie groß
ist die Stichprobe?

Ich habe leider keine Ahnung von Statistik.

Dann wirkt es etwas überraschend, mit Statistik eine
Studienabschlussarbeit zu schreiben.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[bele]

Und während Du auf Antwort auf Deine Antwort an PonderStibbons wartest kannst Du _nach_ Beantwortung seiner Fragen mal googlen, was ein p-Wert (auch: Irrtumswahrscheinlichkeit, was ein Quade-Test und was ein Wilcoxon-Rangsummentest (auch: Mann-Whitney-U-Test) ist.

LG,
Bernhard

[PonderStibbons]

was ein Wilcoxon-Rangsummentest (auch: Mann-Whitney-U-Test) ist.

Sah mir allerdings mehr nach abhängigen Messungen aus.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[bele]

Mein Fehler: Gedanklich betrachte ich den Vorzeichen-Rangtest immer als "Rangsummentest für verbundene Stichproben". Du hast natürlich Recht.

LG,
Bernhard

[annuket]

Danke an euch!

Also es soll Item für Item geschehen.
Es sind 20 Items und ich habe 134 Teilnehmer. Es haben aber nicht alle alle Fragen beantwortet.

Meine Arbeit ist hauptsächlich eine Literturrecherche. Die Auswertung des Fragebogens ist nur das "Sahnehäubchen".
Es werden keine wahnsinnig komplizierten Dinge erwartet, weil sie wissen, dass wir bisher keine Erfahrung haben.
Um jetzt auf diesem Anfängerniveau zu bleiben: Könnte ich einfach einen Mittelwertvergleich machen?

Vielen Dank

[PonderStibbons]

Mit einer 7-stufigen ordinalen Skala kann man vermutlich
Mittelwertvergleiche anstellen, ohne allzu viel falsch zu
machen.

Vorteilhaft wäre es, für jede der 20 Fragen erst einen
globalen Test zu rechnen, der alle 3 Firmen simultan
hinsichtlich des jeweiligen Items vergleicht. Das wären
hier Varianzanalysen mit Messwiederholungen,
(Inner-Subjekt-Faktor, a.k.a. Messwiederholungsfaktor
wäre hier "Hersteller" mit 3 Ausprägungen).

Bei der schließenden Statistik wird häufig ein Schwellenwert
p < 0,05 genommen, um einen Effekt als signifikant
anzusehen. Da es hier gleich 20 Analysen sind, sollte
man das etwas strenger ansetzen (p < 0,01), um die
Gefahr von Zufalls-Signifikanzen zu verringern.

Ergibt sich aus dieser Varianzanalyse, dass die
3 Unternehmen nicht gleich auf einem Item beurteilt
wurden, kann man dann die 3 Unternehmen noch
paarweise vergleichen (mit t-Tests für abhängige
Stichproben, Bonferroni-korrigierter Schwellenwert
für "Signifikanz" jeweils p < 0,0166).

Mit freundlichen Grüßen

P.

[annuket]

Vielen Dank. Das ist eine tolle Antwort mit der ich gut weiterarbeiten kann.