Cox Regression/ Andersen-Gill

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Cox Regression/ Andersen-Gill

Beitragvon M.Kohler » Di 16. Aug 2011, 12:59

Hallo.

Ich werte z.Zt. Daten im Rahmen meines Ph.d. Projektes aus.
Ich untersuche die Arzneimitteltreue (compliance) der Teilnehmer (n=721). Der Untersuchungszeitraum ist ein Jahr.
Aktuell versuche ich herauszubekommen, ob Patienten die weniger compliant ihre Tabletten einnehmen, früher/öfter ins das Krankenhaus müssen. Sobald ein Patient Kontakt zum Krankenhaus hat, endet seine Zeit im Projekt und seine compliance wird berechnet.

Hypothese: Patienten die in der Projektperiode ins Krankenhaus eingewiesen wurden, haben eine schlechtere compliance (höhere non-compliance).

Als Modell habe ich erst eine Cox Regression gewählt. Das Problem ist nur, dass ich mit der hazard ratio den Zeitraum NACH der Einweisung (nämlich die Chance für eine weitere Einweisung) beurteile. Das gleiche Problem scheine ich bei dem Andersen-Gill Modell zu haben.

Gibt es ein Modell mit dem ich einen simplen Vergleich der compliance zwischen den Teilnehmern die ins Krankenhaus eingewiesen wurden und denen die nicht eingewiesen wurden?

Hier ein Beispiel wie die Daten zusammenhängen:

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Re: Cox Regression/ Andersen-Gill

Beitragvon PonderStibbons » Di 16. Aug 2011, 13:08

Das Problem ist nur, dass ich mit der hazard ratio den Zeitraum NACH der Einweisung (nämlich die Chance für eine weitere Einweisung) beurteile.

Wie sollte das sein können, das die Beobachtungszeit für jeden Teilnehmer nach 1 Jahr (bei Patienten ohne Krankenhausaufenthalt) bzw. mit dem Zeitpunkt des Kontakts zum Krankenhaus endet? Für die Zeit nach der Einweisung existieren keine Daten mehr.

Gruß

P.
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Re: Cox Regression/ Andersen-Gill

Beitragvon M.Kohler » Di 16. Aug 2011, 13:47

PonderStibbons hat geschrieben:
Das Problem ist nur, dass ich mit der hazard ratio den Zeitraum NACH der Einweisung (nämlich die Chance für eine weitere Einweisung) beurteile.

Wie sollte das sein können, das die Beobachtungszeit für jeden Teilnehmer nach 1 Jahr (bei Patienten ohne Krankenhausaufenthalt) bzw. mit dem Zeitpunkt des Kontakts zum Krankenhaus endet? Für die Zeit nach der Einweisung existieren keine Daten mehr.

Gruß

P.


Gute Frage.
Wir haben die Compliance der einzelnen Teilnehmer für ein Jahr berechnet. Damit meine ich, dass wird für jeden Teilnehmer (der nicht im Krankenhaus war) wissen, ob er seine Tabletten über ein Jahr lang regelmäßig (compliant) eingenommen hat oder nicht. Bei den Patienten, die ins Krankenhaus eingewiesen wurden, kennen wir die compliance für den Tag der Krankenhausaufnahme.
Nun wollen wir wissen, ob die patienten mit Kontakt zum Krankenhaus eine schlechtere Compliance haben.
Eine Hazard Ratio (HR) sagt aber die Wahrscheinlichkeit voraus, mit welchem Risiko der Patient nach einer Einweisung wieder ins Krankenhaus aufgenommen wird.

Ich hoffe, ich habe deine Frage richtig verstanden.

VG
Kohler
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Re: Cox Regression/ Andersen-Gill

Beitragvon PonderStibbons » Di 16. Aug 2011, 14:17

Wir haben die Compliance der einzelnen Teilnehmer für ein Jahr berechnet. Damit meine ich, dass wird für jeden Teilnehmer (der nicht im Krankenhaus war) wissen, ob er seine Tabletten über ein Jahr lang regelmäßig (compliant) eingenommen hat oder nicht. Bei den Patienten, die ins Krankenhaus eingewiesen wurden, kennen wir die compliance für den Tag der Krankenhausaufnahme.

Nur für diesen einen Tag? Was ist denn das für ein Erhebungsdesign? Ich ging davon aus, eine Stichprobe wird beobachtet bis Tag 265 bzw. bis Krankenhaushausaufnahme, und für den individuellen Beobachtungszeitraum liegt die Compliance vor. Dies scheint aber nicht der Fall zu sein.
Eine Hazard Ratio (HR) sagt aber die Wahrscheinlichkeit voraus, mit welchem Risiko der Patient nach einer Einweisung wieder ins Krankenhaus aufgenommen wird.

Verstehe ich erneut nicht. Du hast geschrieben, die Studienteilnahme endet, wenn der Proband ins Krankenhaus aufgenommen wird. Da erkenne ich nicht, wo Daten NACH einer Krankenhausaufnahme herkommen.

Gruß

P.
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Re: Cox Regression/ Andersen-Gill

Beitragvon M.Kohler » Di 16. Aug 2011, 19:33

PonderStibbons hat geschrieben: Ich ging davon aus, eine Stichprobe wird beobachtet bis Tag 265 bzw. bis Krankenhaushausaufnahme, und für den individuellen Beobachtungszeitraum liegt die Compliance vor.



Deine Annahme ist richtig. Eine Stichprobe wird beobachtet bis Tag 365 bzw. bis Krankenhaushausaufnahme, und für den individuellen Beobachtungszeitraum liegt die Compliance vor.

Hast du einen Vorschlag, welches Modell ich wählen muss?

VG
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Re: Cox Regression/ Andersen-Gill

Beitragvon PonderStibbons » Di 16. Aug 2011, 21:38

Klingt nach einer ganz normalen Survival-Analyse bzw. Cox-Regression. Mit Überlebenszeit = Zeit bis Aufnahme oder Tag 365 (zensiert), als Prädiktor "Compliance" (wobei ich allerdings vermute, dass diese eigentlich auch zeitabhängig ist). Daher komme ich leider nicht dahinter, wo das Problem bei der Durchführung liegt.

Gruß

P.
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Re: Cox Regression/ Andersen-Gill

Beitragvon M.Kohler » Mi 17. Aug 2011, 00:36

Das ist absolut richtig.
Ich glaube das meine Unerfahrenheit und die damit verbundene Unsicherheit mit 'time-to-event' Analysen das Hauptproblem ist.
So wie Sie oben die Cox-Regression mit den Parametern aufgelistet haben (Überlebenszeit = Zeit bis Aufnahme oder Tag 365 (zensiert), als Prädiktor "Compliance"), habe ich die Analyse auch durchgeführt.
Das Ergebnis scheint richtig zu sein.

Eine letzte Frage:
Gibt es Einschränkungen das man den Prädiktor zum Beispiel logistisch oder kontinuierlich angeben muss?
"Compliance" (0 bis 100 prozent) ist kontinuierlich...

Vielen Dank für die Antworten.

Mit freundlichen Grüssen,
M.Kohler
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