Ich hab zwar einen Datensatz mit zwei Prädiktoren, N=60 [...] aber es ist mehr eine grundsätzliche Frage, die ich mir stelle.
Ja, auch grundsätzlich darf man sich solche Fragen stellen. Bei ML Schätzern sollte man aber (ebenfalls grundsätzlich) nicht aus den Augen verlieren, dass alle Eigenschaften dieser auf Asymptotik beruhen. Ich würde unter 200 Fällen grundsätzlich vor ML Schätzungen warnen - bei 60 Fällen würde ich vermutlich sogar bei einem binären outcome ein LPM vorziehen.
Könntest du deine Aussage bezüglich des Standardfehlers noch genauer erläutern?
Da gibt es eigentlich nicht viel zu erläutern. Die Possionverteilung zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass der Mittelwert der Varianz gleicht. Passt man eine Poisson Regression an, sollte diese Bedingung erfüllt sein. Die Schätzung der b Koeffizienten sind allerdings nicht von dieser Bedingung abhängig (
http://blog.stata.com/2011/08/22/use-poisson-rather-than-regress-tell-a-friend/), wesshalb man lediglich die Standardfehler korrigieren sollte.
Ansonsten hat Bernhard recht. Wenn die Anzahl zu erreichender Fehler begrenzt ist, dann passt das Poissonmodell nicht wirklich. Man könnte über ein Tobit Modell nachdenken - allerdings nicht bei dieser Fallzahl.
Stata is an invented word, not an acronym, and should not appear with all letters capitalized: please write “Stata”, not “STATA”.