Fragen zu einer Unabhängigkeitsanalyse

Fragen zu einer Unabhängigkeitsanalyse

Beitragvon XEZ51 » Do 24. Jul 2014, 08:20

Hallo,

Zur Zeit bin ich bei der statistischen Auswertung einer Freilanderhebung die ich vor ein paar Wochen in Zuge meines Studiums durchführen musste. Ich habe mir dazu schon einige Gedanken gemacht, bin mir allerdings nicht sicher ob die gewählte Methode legitim ist und ob meine Interpretation soweit stimmt. Vielleicht kann mir einer von euch dabei helfen.

Bei der Freilandarbeit ging es darum den Einfluss von Gehölzstrukturen an Weinbergen auf verschiedene Tiergruppen zu untersuchen. Ich möchte dabei die Frage beantworten ob das Vorliegen einer Gehölzstruktur einen Einfluss auf die Häufigkeit einer Ameisen-Schildlaus-Symbiose hat. Dazu wollte ich einen Signifikanztest auf Unabhängigkeit durchführen. Meine Wahl fielauf einen Chi^2-Test oder einen exakten Test nach Fisher. Merkmal A ist dabei "Randstruktur", Merkmal B "Symbiose". Hier meine Merkmalskombinationen und deren Häufigkeit in der 2x2-Kontigenztabelle:
a (Gehölz "ja" + Symbiose "ja") = 3
b (Gehölz "nein" + Symbiose "ja")= 3
c (Gehölz "ja" + Symbiose "nein") =76
d (Gehölz "nein" + Symbiose "nein")=61

Da die Erwartungswerte von den Feldern a und b kleiner als 5 waren, wählte ich den exakten Test nach Fisher. Die Arbeitshypothese lautet: Das Merkmal "Symbiose" ist (positiv) abhängig vom Merkmal "Gehölz". Folgende p-Werte hab ich bei der Berechnung erhalten:
Left : p-value = 0.5552598428872871
Right : p-value = 0.7532643400985377
2-Tail : p-value = 1

Da ich eine positive abhängigkeit in der Arbeitshypothese angenommen hatte, vermute ich, dass ich den "right-p-value" verwenden muss. Unabhängig davon sind alle p-values größer als mein angenommenes Signifikanzniveau (= 5%) und nicht nur der "right-p-value". Also kann ich die Nullhypothese nicht verwerfen, d.h. ich muss von einer Unabhängigkeit der Merkmale ausgehen. Stimmt meine Durchführung und Interpretation soweit? Schon einmal Danke für die Antworten.

Liebe Grüße
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Re: Fragen zu einer Unabhängigkeitsanalyse

Beitragvon PonderStibbons » Do 24. Jul 2014, 09:09

Sieht alles völlig o.k. aus.

Nur eine Kleinigkeit (für die Zukunft):
Da ich eine positive abhängigkeit in der Arbeitshypothese angenommen hatte, vermute ich, dass ich den "right-p-value" verwenden muss.

Sehr viele Arbeitshypothesen vermuten eine Richtung eines
Effekts, dennoch gibt es nur selten einseitige Signifikanztests.
Aus wissenschaftlicher und auch methodischer Sicht sind
einseitige Tests oft heikel, im Zweifel teste man zweiseitig.
http://www.uni-graz.at/ilona.papousek/t ... s/faq.html
FAQ #3

Mit freundlichen Grüßen

P.

P.S.
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Re: Fragen zu einer Unabhängigkeitsanalyse

Beitragvon XEZ51 » Do 24. Jul 2014, 10:09

Vielen Dank für die schnelle Antwort! Macht es dann vielleicht Sinn die Hypothese so zu formulieren, dass keine einseitige Abhängigkeit vermutet wird? Vllt in entwa so: Die Häufigkeit von Aphidophilie (=Ameisen-Schildlaus-Symbiose) ist abhängig vom Vorhandensein einer Gehölz-Randstruktur.
Viele Grüße
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Re: Fragen zu einer Unabhängigkeitsanalyse

Beitragvon PonderStibbons » Do 24. Jul 2014, 10:35

Es ging mir nur um die Anmerkung, dass eine gerichtete
Hypothese (sowas ist unproblematisch, belasse es also
ruhig dabei) ohne weiteres durch einen zweiseitigen Test
geprüft werden kann, also nicht zwingend einen
einseitigen Test erfordert (welcher nicht unproblematisch
ist).

Mit freundlichen Grüßen

P.
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