STATISTIK-FORUM.de

[Kovu]

Hi @ all,

ich schreibe gerade eine Arbeit und soll dafür Daten in SPSS auswerten. SPSS an sich bereitet mir keine Probleme, bzw keine die sich nicht googlen lassen
Ich habe allerdings einige Frage bezüglich dem Sinn meiner Auswertungsmethoden.
Zunächst einmal ein paar Infos zur Arbeit/Fragebogen:
Die Umfrage gliedert sich in fünf verschiedene Bereiche, die jeweils aus ein oder mehreren Fragen bestehen. Aus den Teilnehmern habe ich anhand eines Merkmales zwei Fokusgruppen gebildet und will nun den Unterschied/ bzw. die Auswirkung untersuchen.

Hier sind meine (vorläufigen ) Fragen:
1. Einige der Fragebögen sind nur teilweise ausgefüllt worden. Nehme ich diese komplett raus oder benutze ich die verwertbaren Daten?
2. Ich gleiche den allgemeinen Mittelwert mit den, der jeweiligen Fokusgruppen ab und sehe ob sich eine Tendenz erkennen lässt. Ist das der richtige Weg um einen Unterschied festzustellen?
3.Bezüglich einer Korrelationsanalyse: Einige der Bereiche werden durch mehrere Fragen abgedeckt, gibt es eine Möglichkeit einen großen Korrelationstest für zwei Bereiche anzustellen oder muss ich jede Frage einzeln gegenüberstellen?
4. Falls ich bereits anhand des Mittelwertvergleiches sehe, dass grundsätzlich ein zu kleiner Unterschied besteht um statistisch relevant zu sein, benötige ich logischerweise keine Korrelationsanalyse mehr, oder?

Ich hoffe die Fragen sind verständlich und ihr könnt mir weiterhelfen, habe schon sehr viel gegoogelt. Leider sagt einem das Internet immer nur was möglich ist und nicht das was wirklich sinnvoll ist :/
Tausend Dank schon mal für eure Hilfe!
Liebe Grüße,
Kovu

[Albrecht]

"1. Einige der Fragebögen sind nur teilweise ausgefüllt worden. Nehme ich diese komplett raus oder benutze ich die verwertbaren Daten? "
Die Frage ist sehr komplex. Es gibt manche Autoren, die sagen, dass wenn nicht mehr als 10% fehlen, dann kann man diese aussortieren. Wenn es mehr sind, wird es kompliziert.
"2. Ich gleiche den allgemeinen Mittelwert mit den, der jeweiligen Fokusgruppen ab und sehe ob sich eine Tendenz erkennen lässt. Ist das der richtige Weg um einen Unterschied festzustellen?"
Hm, verstehe nicht, was damit gemeint ist.
"3.Bezüglich einer Korrelationsanalyse: Einige der Bereiche werden durch mehrere Fragen abgedeckt, gibt es eine Möglichkeit einen großen Korrelationstest für zwei Bereiche anzustellen oder muss ich jede Frage einzeln gegenüberstellen?"
Es gibt auch Möglichkeiten Variablen zusammenzufassen, zu Skalen. Dann kann man die beiden Skalen miteinander korrelieren lassen.
"Falls ich bereits anhand des Mittelwertvergleiches sehe, dass grundsätzlich ein zu kleiner Unterschied besteht um statistisch relevant zu sein, benötige ich logischerweise keine Korrelationsanalyse mehr, oder?"
Nein, das eine hat mit dem anderen kaum zu tun.

[Kovu]

Hi Albrecht,
danke für deine Antwort.
Die Frage ist sehr komplex. Es gibt manche Autoren, die sagen, dass wenn nicht mehr als 10% fehlen, dann kann man diese aussortieren. Wenn es mehr sind, wird es kompliziert.
Hm alles klar, ich denke ich nehme sie dann mit rein (wenn sich die Experten hier sowieso nicht einig sind ), glaube nicht, dass es die Aussagekraft beeinflussen wird.
Hm, verstehe nicht, was damit gemeint ist.
War auch komisch formuliert, habe ich aber schon anderweitig klären können danke
Es gibt auch Möglichkeiten Variablen zusammenzufassen, zu Skalen. Dann kann man die beiden Skalen miteinander korrelieren lassen.
Auf sowas hatte ich gehofft, danke dir
Nein, das eine hat mit dem anderen kaum zu tun.
kk, dann muss ich das wohl trotzdem machen
Danke schon mal für deine Antworten, falls mir noch was einfällt wo ich mir nicht sicher bin, wäre ich hier nochmal über Hilfe dankbar
Liebe Grüße,
Kovu

[Kovu]

Hallo,
ich hätte noch einmal eine kurze Frage.
Ich führe gerade eine einfache, lineare Regressionsanalyse zwischen zwei Variablen durch. Wenn ich die abhängige und die unabhängige Variable vertausche bekomme ich für R² jeweils denselben Wert raus. Da ich davon ausgehe, dass dies nicht der Normalfall ist.
Woran liegt das und wie ist es zu interpretieren? Hoffe ihr könnt mir helfen.
Danke schon mal!
Liebe Grüße,
Kovu

[PonderStibbons]

Da ich davon ausgehe, dass dies nicht der Normalfall ist.

Nein, da ist kein Problem. Du darfst nicht nur davon ausgehen, dass es der Normalfall
ist -- es ist sogar zwangsläufig und immer so. Lies einen einführenden Text zur
eibfachen linearen Regression und ihrer Beziehung zur (Pearson-) Korrelation.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Kovu]

Okay, dann hab ich mich wohl getäuscht danke für die super schnelle Antwort!
Schönen Abend und gute Nacht!
Liebe Grüße,
Kovu

[Kovu]

Hey@all,
eine letzte Frage hätte ich nun doch noch.
Ich habe nun verschiedene R² Werte herausbekommen, darf ich diese in der Interpretation addieren um dann eine Aussage a la zu machen: Wenn man sich Item 2 (R² 3%), Item 3 (R² 9%) und Item 4 ( R² 15%) ansieht, kann man zu 27% vorhersagen wie sich Item 5 verhält. Oder ist dies nicht legitim? Es handelt sich bei meiner Regressionsanalyse auch nur um eine einfache, lineare.
Tausend Dank schonmal für eure Hilfe!
Liebe Grüße,
Kovu

[PonderStibbons]

Oder ist dies nicht legitim?

Nein. Wenn die Prädiktoren korreliert sind ("überlappen")
steckt teilweise dieselbe Information in diesen und würde
mehrfach einfließen. Bespw. bei Vorhersage von Intelligenz
durch Bildungsschicht ders Vaters, Bildungsschicht der
Mutter, Einkommen der Eltern überlappen die drei
Prädiktoren sehr stark. Man könnte bei einem solchen
Vorgehen auf Varianzaufklärungen > 100% kommen,
was unsinnig wäre. Du müsstest also eine multiple
Regression mit Vorhersage durch alle Prädiktoren rechnen.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Kovu]

Mhm, macht Sinn wo du es sagt. Gut, dann werde ich wohl für einige Items noch eine multiple Regressionanalyse durchführen müssen.
Danke für die Hilfe!
Liebe Grüße,
Kovu