ANOVA & "post hoc" t- Tests

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ANOVA & "post hoc" t- Tests

Beitragvon sanna » Sa 27. Aug 2011, 10:46

Als Anweisung für meine Diplomarbeit, wurde ich aufgefordert, Ergebnisse meiner ANOVAs durch t- tests weiter aufzuschlüsseln.
Nun habe ich aber nur ANOVAs (Messwiederholung) mit 2 Faktoren zu je zwei Stufen (Faktor 1: Gruppe 1 vs. Gruppe 2; Faktor 2: Leistung vorher vs. Leistung nachher). Bei Haupteffekten bringen mir die t-tests meines Erachtens ja gar nichts, weil ich ohnehin weiß wo die Unterschiede sind. Ist das statistisch überhaupt zulässig? Lässt sich das dann irgendwie interpretieren, wenn ein Haupteffekt vorliegt (im sinne eines Leistungsanstieges) und dann ev. nur der t-test für eine Gruppe signifikant wird? (Habe von weiteren t-tests bei Haupteffekten einer 2x2 Anova jetzt aber auch schon in wissenschaftlichen Artikeln gelesen, deswegen die Frage)...
Bei Interaktionen verstehe ich die t-tests ja noch....

Liebe Grüße,
Sanna
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Re: ANOVA & "post hoc" t- Tests

Beitragvon strukturmarionette » Sa 27. Aug 2011, 11:31

Hi,

sicher ist das zulässig; zwei zusätzliche T-Tests für gepaarte Stichproben lassen sich doch zusätzlich zu dem einen (signifikanten?) Haupteffekt dazuinterpretieren.
Etwas fies könnte es werden, wenn ´die´ noch so etwas wie Bonferroni-Korekturen verlangen...

S.
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Re: ANOVA & "post hoc" t- Tests

Beitragvon sanna » Sa 27. Aug 2011, 18:51

Okay und wie interpretiere ich es, wenn der t- test für Gruppe 1 signifikant wird und der t- test für Gruppe 2 nicht? (ja ich habe einen signifikanten Haupteffekt)
Wenn ich sage, dass der Anstieg größer für die eine Gruppe war als für die andere, dann ist das so ja nicht richtig, da ich ja eine Interaktion hätte, wenn tatsächlich eine unterschiedliche Veränderung vorliegt oder?
Ich verstehe auch den Sinn von ANOVAs nicht, wenn ich bei einer 2x2 ANOVA wiederum t-tests nachrechne, wenn etwas signifikant wird. Dann brauche ich doch ohnehin nur t-tests... Mir würde es helfen, wenn ich ein Beispiel für eine Interpretation haben könnte (mit signifikantem Haupteffekt und dann einem sign. t- test und einem nicht sign. t-test)! :)

Und ja - es wird eine Korrektur verlangt :(
sanna
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Re: ANOVA & "post hoc" t- Tests

Beitragvon strukturmarionette » Sa 27. Aug 2011, 20:17

Hi,

puh, exakt korrekt kann ich darauf nicht antworten; das könnten die die Mathematiker oder Mathematikerinnen hier im Forum , die auch die Formeln dazu im Kopf haben, tun.

Mein Versuch hierzu aber:
wenn der t- test für Gruppe 1 signifikant wird und der t- test für Gruppe 2 nicht? (ja ich habe einen signifikanten Haupteffekt)
Wenn die ANOVA einen Haupteffekt ausweist, schließt das unterschiedliche Ausprägungen (Veränderungen) doch nicht aus.

dass der Anstieg größer für die eine Gruppe war als für die andere, dann ist das so ja nicht richtig, da ich ja eine Interaktion hätte, wenn tatsächlich eine unterschiedliche Veränderung vorliegt oder?
Interaktion bei ANOVA bdeutet ja nur, dass die Ausprägungen (Stufen) des einen Faktors sich in Abhängigkeit von den Stufen eines anderen Fakotors verändern.
Verschiedene ´Anstiege´ sind somit sind ausgeschlossen.

Ein verdeutlichendes Praxisbeispiel habe ich leider nicht.

Letzendlich sind aber immer auch die Theorie und die daraus resultierenden Fragestellungen relevant.

Und ja - es wird eine Korrektur verlangt
Hierzu habe ich auch noch eine Frage in diesem Forum offen. (!)
(Scheint wenig Anregungsgehalt für eine Antwort zu haben.)

Bei der Alpha-Fehler-Niveau Korrektur gibt es aber wohl so etwas wie die ´Gemäßigten´; diese korrigieren ´bereichsspezifisch´.
Eine Extremposition ist, dass alle Sigfnifikantests einer Untersuchung (eines Datensatzes) zu berücksichtigen sind (Mit Ausnahme von Signifikanztests auf NV).

S.
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Re: ANOVA & "post hoc" t- Tests

Beitragvon sanna » So 28. Aug 2011, 11:52

Ok, danke! D.h. ich kann schon korrekterweise schreiben, es zeigt sich generell ein Leistungsanstieg, aber wie nachfolgende Analysen zeigen, erweist sich dieser für Gruppe 1 als stärker als für Gruppe 2 (ohne dass ich eben eine signifikante Interaktion hab...)

Ich habe dann noch eine Analyse wo ich einen Haupteffekt habe, beide t-tests nacher aber nicht signifikant. Kann ich da dann von einem leichten Anstieg sprechen, oder wie ist das dann zu interpretieren? (bzw. soll so eine Nicht- signifikanz dann überhaupt interpretiert werden- überhaupt habe ich eine sehr kleine Stichprobe)

Vielen Dank für die Hilfe!
sanna
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Re: ANOVA & "post hoc" t- Tests

Beitragvon strukturmarionette » Mo 29. Aug 2011, 00:52

Hi nochmal,

hierzu:

Ich habe dann noch eine Analyse wo ich einen Haupteffekt habe, beide t-tests nacher aber nicht signifikant. Kann ich da dann von einem leichten Anstieg sprechen, oder wie ist das dann zu interpretieren? (bzw. soll so eine Nicht- signifikanz dann überhaupt interpretiert werden- überhaupt habe ich eine sehr kleine Stichprobe)


Ja klar, einen kleinen Anstieg aufgrund der (empirischen) Stichprobenwerte, die aber mittels Signifikanztest als zufällig zu kennzeichnen sind.

Ein p-Wert beim T-Test wird umso kleiner:
- je größer die Stichprobe
- je größer die Differenz der Messwerte
- je kleiner die Varianz
(um nochmals zu zeigen, das ein Sign-Wert u.a. immer in Zusammenhang mit diesen drei Angaben darzustellen und ggfs. zu interpretieren ist.)

S.
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