Interpretation Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test

Interpretation Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test

Beitragvon Heribert » Di 7. Okt 2014, 19:04

Liebes Forum,

ich habe eine Frage bzgl. der Auswertung und Interpretation meiner Daten. Ich habe zwei unabhängige Stichproben: Gruppe 1 (n=19) und Gruppe 2 (n=4) und würde gerne prüfen, ob diese Stichproben homogen zueinander sind.

Die Daten haben lediglich den Wert 1 (Interesse) oder 0 (kein Interesse).

Das sieht dann so aus:

Wert / Gruppe:
,00 1
1,00 1
,00 1
1,00 2
,00 1
1,00 1
1,00 1
1,00 1
,001 1
1,00 1
1,00 1
,00 1
1,00 1
,00 1
1,00 1
,00 1
1,00 1
,00 1
1,00 1
1,00 1
,00 2
,00 2
1,00 2

Da die Werte nicht normalverteilt sind, würde ich gerne den Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test in SPSS durchführen. Der Mean für Gruppe beträgt 12,16, für Gruppe 2 11,25. Die Mean difference ist daher +,91. Außerdem bekomme ich u.a. die Werte Z (-,283) und die exakte Signifikanz (,845). Da ,845 > ,05 stelle ich fest, dass die beiden Stichproben nicht signifikant unterschiedlich sind, sodass ich davon ausgehe, dass etwa gleich starkes Interesse besteht.

Wäre der Mean positiv und signifikant, würde ich interpretieren, dass Gruppe 1 ein höheres Interesse als Gruppe 2 hat. Wäre der Mean negativ und signifikant, würde ich interpretieren, dass das Interesse der Gruppe 1 weniger Stark ist als das der Gruppe 2.

Frage 1: Stimmen meine Interpretation?
Frage 2: Ist Z Wert für die Ergebnisdarstellung wichtig? Ich würde derzeit einfach nur den MD z.B. +.91* oder so angeben.
Frage 3: Ich habe beim Levene Test eine Signifikanz von ,763 (also > 0.1) was ja eigentlich auf eine Normalverteilung schließen lässt. Wenn ich aber z.B. durch den Shaprio-Wilk oder Skewness-Kurtosis Test bekomme ich raus, das die Stichprobe nicht Normalverteilt ist. Was stimmt nun also? Was mache ich falsch?

Vielen Dank!

Grüße H.
Heribert
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Re: Interpretation Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test

Beitragvon bele » Mi 8. Okt 2014, 12:27

Dass ein Testverfahren Normalverteilung nicht ausschließt bedeutet nicht, dass da Normalverteilung ist. Wenn die Werte immer nur 1 und 0 annehmen, dann kann da nichts normalverteilt sein. Wenn Gruppe 2 tatsächlich nur durch 4 Messungen vertreten ist, dann kannst Du aus einem nicht-signifikanten Ergebnis gar nichts schließen.

LG,
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Re: Interpretation Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test

Beitragvon PonderStibbons » Mi 8. Okt 2014, 12:32

Ich habe zwei unabhängige Stichproben: Gruppe 1 (n=19) und Gruppe 2 (n=4) und würde gerne prüfen, ob diese Stichproben homogen zueinander sind.
Die Daten haben lediglich den Wert 1 (Interesse) oder 0 (kein Interesse).

Das sind zwei kategoriale Merkmale, demnach Kreuztabelle
mit Fisher's exact test.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Interpretation Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test

Beitragvon Heribert » Mi 8. Okt 2014, 13:19

Hallo,

vielen Dank für die raschen Antworten. Habe mir den vorgeschlagenen Fisher's exact Test angeschaut und in SPSS ausprobiert.

Nun eine Frage zur Ergebnisdarstellung: Könnte ich nun die Mean Difference nehmen und dann jeweils sagen ob signifikant oder nicht signifikant (betest durch Fisher) bzw. bei +/- auf ein gesteigertes oder verringertes Interesse im Vergleich zur anderen Gruppe schließen?

Danke!

Grüße H.
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Re: Interpretation Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test

Beitragvon PonderStibbons » Mi 8. Okt 2014, 15:02

Könnte ich nun die Mean Difference nehmen

Keine Mittelwertdifferenz. Da Interesse/kein Interesse wie bereits
gesagt ein kategoriales Merkmal ist, geht es um relative Häufigkeiten
(z.B. % Interesse in Gruppe1 versus % Interesse in Gruppe 2).
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Re: Interpretation Wilcoxon-Mann-Whitney-U-Test

Beitragvon Heribert » Do 9. Okt 2014, 16:10

Vielen Dank!
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