Alphawertkumulierung bei abhängigen Test

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Alphawertkumulierung bei abhängigen Test

Beitragvon evko6688 » Fr 19. Dez 2014, 14:18

Hallo,

ich bin neu hier im Forum und habe gleich eine Frage ;) .

Ich habe zwei Personengruppen die über eine gemeinsame ID verknüpft sind. Für jeweils eine ID werden 2 Zeitsignale Person aus Gruppe1 und Person aus Gruppe2 gemessen. Aus den gemessenen Zeitsignalen werden mehr als 30 Parameter berechnet, die teilweise miteinander "korrelieren" (Pearson KKF >0.5, deshalb die "").

Nun soll geprüft werden ob zwischen den Parametern der Gruppe1 und den Parametern der Gruppe2 ein Zusammenhang besteht.

Dafür habe ich eine part. Korrelation (eine Störgröße musste noch eliminiert werden, Normalverteilung wurde getestet usw.) von allen Parametern der Gruppe1 gegen alle Parameter der Gruppe2 bestimmt. Die Korrelationskoeffizienten wurden mittels SPSS auf Signifikanz (0,05) geprüft.

Und nun kommt das eigentliche Problem:
Dadurch, dass mehr als 900 Korrelationskoeffizienten auf Signifikanz geprüft werden ergibt sich ein massives Multiples Testproblem. Ich bin jetzt auf der Suche nach einem Ansatz für eine geeignete Alpha-Wert-Adjustierung.

Eine erste Recherche hat mich über die Klassiker wie Bonferroni, Bonferroni-Holm, ... stolpern lassen.

Diese erscheinen mir aber nicht geeignet, da die bereits gefundenen Zusammenhänge schwach sind und eine zu konservative Alphawert-Adjustierung deshalb wahrscheinlich nicht zielführend wäre. Zudem berücksichtigen diese Verfahren die Zusammenhänge zwischen den Parametern nicht, welche die Alphaschwelle wieder etwas anheben könnten?

Hat jemand einen Tipp für mich?

Vielen lieben Dank.

Eva
evko6688
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 4
Registriert: Fr 19. Dez 2014, 14:00
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Alphawertkumulierung bei abhängigen Test

Beitragvon PonderStibbons » Fr 19. Dez 2014, 15:51

Ich habe zwei Personengruppen die über eine gemeinsame ID verknüpft sind. Für jeweils eine ID werden 2 Zeitsignale Person aus Gruppe1 und Person aus Gruppe2 gemessen. Aus den gemessenen Zeitsignalen werden mehr als 30 Parameter berechnet, die teilweise miteinander "korrelieren"

Um was geht es denn inhaltlich konkret?
Dadurch, dass mehr als 900 Korrelationskoeffizienten auf Signifikanz geprüft werden ergibt sich ein massives Multiples Testproblem. Ich bin jetzt auf der Suche nach einem Ansatz für eine geeignete Alpha-Wert-Adjustierung.

Wie groß ist denn die Stichprobe?
Diese erscheinen mir aber nicht geeignet, da die bereits gefundenen Zusammenhänge schwach sind und eine zu konservative Alphawert-Adjustierung deshalb wahrscheinlich nicht zielführend wäre.

Du hast also im schlimmsten anzunehmenden Fall einen Haufen
aus 900 zufälligen Zusammenhängen, von denen einige (5%?)
"inferenzstatistisch signifikant" sind. Was wäre dann nicht
zielführend daran, falsch-positive Ergebnisse zu elimineren?

Vermutlich ist es so extrem nicht der Fall, aber da der Sachverhalt,
um den es geht, nicht dargestellt ist, kann man sich keinen Reim
darauf machen, wie es zur Durchführung von 900 Einzeltests, bei
anscheinend unzureichender Stichprobengröße kommt, welche Effekte
realistisch zu erwarten wären, oder welche Konsequenzen sich aus
falsch-positiven versus falsch-negativen Aussagen ergeben können.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11368
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts

Re: Alphawertkumulierung bei abhängigen Test

Beitragvon evko6688 » Fr 19. Dez 2014, 17:26

Hallo,

Es geht um die Kopplungsanalyse von MEGs bei Schafen (Mutterschaf und fetales Schaf). Die Stichprobe ist verhältnismäßig groß (100 mutter-fetus-paare). Für die EEGS von Mutter und fetalem Schaf werden Parameter berechnet (ca. 30) und zwischen Mutterschaf und fetalem Schaf lineare Korrelationskoeffizienten berechnet.

Das Problem ist, dass man noch nicht weiß was rauskommen wird, d.h. welche Parameter zusammenhänge zeigen. Deshalb weiß man nicht welche fälschlicherweise signifikant zusammenhängen.

Ist das verständlicher? Vielen lieben Dank für die Hilfe.

MfG Eva
evko6688
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 4
Registriert: Fr 19. Dez 2014, 14:00
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Alphawertkumulierung bei abhängigen Test

Beitragvon PonderStibbons » Fr 19. Dez 2014, 23:07

(100 mutter-fetus-paare). Für die EEGS von Mutter und fetalem Schaf werden Parameter berechnet (ca. 30) und zwischen Mutterschaf und fetalem Schaf lineare Korrelationskoeffizienten berechnet.

Wie kommen dann 900 Korrelationen zustande?

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11368
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts

Re: Alphawertkumulierung bei abhängigen Test

Beitragvon evko6688 » Sa 20. Dez 2014, 13:50

Hallo,

Es wird jeder MEG-Parameter des mütterlichen Schafs gegen jeden des fetalen Schafs korreliert. Mit der "Eigenkorrelation" ergibt sich dann eine Korrelationsmatrix 30x30.

MfG Eva
evko6688
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 4
Registriert: Fr 19. Dez 2014, 14:00
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Alphawertkumulierung bei abhängigen Test

Beitragvon evko6688 » Sa 20. Dez 2014, 13:52

Hallo,

Ergänzung: Die Korrelation wird also über die Stichprobe und nicht über die Einzelmessung bestimmt. Alle Werte von MEG-Parameter 1 aller Mutterschafe gegen alle Werte von Parameter 1 aller fetalen Schafe.

MfG Eva
evko6688
Grünschnabel
Grünschnabel
 
Beiträge: 4
Registriert: Fr 19. Dez 2014, 14:00
Danke gegeben: 0
Danke bekommen: 0 mal in 0 Post

Re: Alphawertkumulierung bei abhängigen Test

Beitragvon PonderStibbons » Sa 20. Dez 2014, 23:55

Alles mit allem zu korrelieren, leuchtet mir nicht ein,
aber ich kenne den Hintergrund und Kontext nicht.
Die Zahl der Tests zu reduizieren wäre vielleicht
hilfreich.

Vielleicht kannst Du erstmal eine power-Analyse machen,
bei welchem alpha angesichts der realistisch
anzunehmenden Effektstärken noch eine halbwegs
brauchbare statistische power besteht.

Mit freundlichen Grüßen

P.
PonderStibbons
Foren-Unterstützer
Foren-Unterstützer
 
Beiträge: 11368
Registriert: Sa 4. Jun 2011, 15:04
Wohnort: Ruhrgebiet
Danke gegeben: 51
Danke bekommen: 2504 mal in 2488 Posts


Zurück zu Allgemeine Fragen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron