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[Minie]

Hallo,

leider komme ich nicht weiter, vielleicht kann mir hier jemand helfen.

Ich habe die Variable1 "wahrgenommene Beziehung" und 4 verschiedene Gruppen (N gesamt=124). Ich wollte mit ANOVA testen, ob sich die 4 Gruppen in der Variable "wahrgenommene Beziehung" unterscheiden. Jetzt ist die Variable 1 nicht normalverteilt. Nach der LOG Transformation immer noch nicht.

Kann ich einen anderen Test benutzen, oder wie gehe ich jetzt vor?
Danke.

[PonderStibbons]

Nanu, wer hat Dir weisgemacht, für eine ANOVA
müsste die AV normalverteilt sein? Steht dieser
Quatsch immer noch in irgendwelchen Skripten?

a) die tatsächliche traditionelle Forderung ist, dass die Werte innerhalb einer Zelle "normalverteilt" sein sollten (oder genau gesagt: aus "normalverteilten" Grundgesamtheiten stammen sollen).
b) bzw. die einfacherere Forderung an die Varianzanalyse (als speziellem Fall des allgemeinen linearen Modells) ist, dass die Vorhersagefehler (Residuen) "normalverteilt" sein sollten
c) sollte die Stichprobe groß genug sein (irgendwas ab 30-50 Fällen), stellt der zentrale Grenzwertsatz sicher, dass die Gültigkeit des Signifikanztests auch bei "nicht-normalen" Residuen gewährleistet ist. Du hat N=124.


Mit freundlichen Grüßen

P.

[Minie]

Vielen Dank für die schnelle Antwort.
Tatsächlich habe ich es in meinen Unterlagen so stehen. Kolomogorov-Smirnov Test darf nicht signifikant werden, wird er bei mir allerdings (ohne und mit log Transformation).
Der K-S mit den Residuen wird auch signifikant. p = .01
Ich bin immer noch etwas verunsichert, was sollte ich in meiner Arbeit berichten?
Das K-S Test signifikant wurde, ich aber wegen dem zentralen Grenzwertsatz trotzdem ANOVA gerechnet habe?

[PonderStibbons]

Tatsächlich habe ich es in meinen Unterlagen so stehen. Kolomogorov-Smirnov Test darf nicht signifikant werden,

Ja, das ist der nächste Unfug, der sich nicht ausrotten lässt.
Bei kleinen Stichproben ist er nicht sensitiv genug, er zeigt
also oft keine Abweichung von der Normalverteilung an, selbst
wenn eine besteht. Bei großen Stichproben ist er zu sensitiv
und reagiert schon auf praktisch unerhebliche Abweichungen.

Das K-S Test signifikant wurde, ich aber wegen dem zentralen Grenzwertsatz trotzdem ANOVA gerechnet habe?

Wie ist "wahrgenommene Beziehung" eigentlich gemessen?
Ist das überhaupt eine intervallskalierte Variable?

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Minie]

"wahrgenommene Beziehung" ist intervallskaliert, ja. Also nicht einfach nur Beziehung ja/nein, sondern anhand von 6 Items (1-5 score) errechnet.

[PonderStibbons]

Dann kannst Du eine einfaktorielle Varianzanalyse rechnen.
Wenn Du Erklärungsaufwand scheust (vermutlich haben
Deine Abnehmer nicht viel Ahnung), kannst Du auch den
H-Test machen, nur testet der eben keine Mittelwerte.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Minie]

Mein Professor wird das schon genau wissen wollen, hihi. Ich habe solche Erklärungen einfach noch in keinem paper gelesen.
Rechne ich dann trotzdem mit den log transformierten Daten oder mit den normalen? Bei den log transformierten Daten gibt halt dann die Angabe von Mittelwerten /SD wenig Sinn, oder?

Ich danke dir!

[PonderStibbons]

Mein Professor wird das schon genau wissen wollen, hihi.

Was wird der genau wissen wollen hihi? Warum Du einen H-Test nimmst?
Der wäre die althergebrachte Methode der Wahl, wenn mit der "Normalverteilung"
irgendwas schwierig zu werden verspricht.

Rechne ich dann trotzdem mit den log transformierten Daten oder mit den normalen?

Beim Kruskal-Wallis H-Test ist das egal. Bei der einfaktoriellen Varianzanalyse
mit den Daten wie gegeben, wozu transformieren. Zudem, wie soll man die
transformierten Werte gescheit interpretieren. "Der Mittelwert des Logarithmus
von XYZ unterscheidet sich zwischen den Gruppen", erklär sowas mal inhaltlich.

Allerdings weiß ich nicht, ob die Daten ausreichend exploriert wurden,
vor allem auf Ausreißer hin.

Mit freundlichen Grüßen

P.

[Minie]

Ok, danke. Das hat mir sehr geholfen.

Ja das wurden sie. Es gibt keine Ausreisser.