Mediatoranalyse - Wie führe ich sie richtig durch?

Mediatoranalyse - Wie führe ich sie richtig durch?

Beitragvon Wiwi2000 » So 25. Jan 2015, 13:11

Hallo zusammen,

ich sitze gerade an dem finalen Fragebogen für meinen Versuch.

Ursprünglich hatte ich vermutet, dass A auf B wirkt und dieser Effekt durch die Variable M moderiert wird. Mein Fragebogen hatte somit 4 Abschnitte, die folgende Reihenfolge hatten:

1.) Demographie (Geschlecht, Alter, etc.)
2.) M
3.) A
4.) B

Diese Reihenfolge, also dass M vor A abgefragt wird, schien mir sehr sinnvoll, da eine Moderation ja voraussetzt, dass M von A unbeeinflusst ist. Nun kommen mir an dieser ersten Hypothese aber Zweifel. Vielmehr meine ich, dass man bei M durchaus auch für einen Mediatoreffekt argumentieren könnte.
"Kein Problem", dachte ich mir in meiner Blauäugigkeit. "Da gehst Du halt einfach hin und änderst das Design folgendermaßen:

1.) Demographie (Geschlecht, Alter, etc.)
2.) A
3.) M
4.) B

Nun würde also M nach A abgefragt.
Meine Gedanken dabei waren folgende: Wenn es sich bei M um einen Mediator handelt, dann kann ich dass einfach durch die Beziehung zwischen A und M identifizieren. Sofern es sich hingegen um einen Moderator handelt, werde ich keine signifikante Beziehung zwischen A und M vorfinden... und hätte dies auch geklärt.

Mein Betreuer sagte mir aber nun, dass es so einfach nicht ginge. Der Versuchsaufbau zum Nachweis eines Mediator und eines Moderators unterschieden sich stark. Um einen Mediator zu testen bräuchte ich das folgende Versuchsdesign:

1.) Demographie (Geschlecht, Alter, etc.)
2.) M
3.) A
4.) M
5.) B

Das heißt, ich müsste nicht nur den Wert von M nach dem Stimulus A ermitteln, sondern auch den Wert, den M vor dem Stimulus hat. Er nannte das "Post/Pre"-Deisgn. Ganz offen gesagt, erschließt sich mir genau das aber nicht.

Gibt es irgendwelche Bücher, in denen sich detailliert nachlesen lässt, wie der Versuchsaufbau zum Nachweis eines Moderators und wie der Versuchsaufbau zum Nachweis eines Mediator aussehen muss?
Alles, was ich bisher gefunden habe, waren statistische Aussagen zu den korrelativen Eigenschaften... aber diese Literatur gibt keine Auskunft darüber wie das Experimentaldesign aussehen sollte.

Ich dachte, ich könnte mit einem Versuchsdesign mir beide Möglichkeiten offen halten!?
Bin etwas verunsichert.

Viele Grüße und vielen Dank für Eure Hilfe,

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