Alternative für Interaktion (ANOVA MW)

Alternative für Interaktion (ANOVA MW)

Beitragvon adrijana » Fr 30. Jan 2015, 11:39

Hallo,

ich möchte mich ganz kurz fassen, weil die ganzen Hintergrundinformationen für diese Frage von geringfügiger Relevanz sind:
Ich muss den nicht-parametrischen U-Mann-Whitney-Test wegen mangelnder Normalverteilung bei 2 Stichproben n1 < 30 und n2 < 30 rechnen. Es gibt eine abhängige Variable, die 2x gemessen wurde. Hierfür möchte eine ALternative für die Interaktion berechnen und habe daher die Differenz der Variable (T2 - T1) als Testvariable in den Test eingefügt und beide Gruppen als Faktoren. Ich möchte nun nun den Unterschied zwischen den Gruppen berechnen in Bezug auf den Unterschied der beiden Testzeitpunkte (also ob eine Gruppe stärkere Abweichung hat als die andere). Ist das so zulässig und vor allem richtig?

Lieben Dank im Voraus.....
adrijana
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Re: Alternative für Interaktion (ANOVA MW)

Beitragvon PonderStibbons » Fr 30. Jan 2015, 12:01

ich möchte mich ganz kurz fassen, weil die ganzen Hintergrundinformationen für diese Frage von geringfügiger Relevanz sind:

Das ist ja nun ein ziemlicher Irrtum. Hintergrundinformationen
sind bei praktischen statistischen Problemen unverzichtbar.
Ich muss den nicht-parametrischen U-Mann-Whitney-Test wegen mangelnder Normalverteilung bei 2 Stichproben n1 < 30 und n2 < 30 rechnen.

Das Gesamt-n sollte > 30 sein, nicht die der Gruppen.

Ist das so zulässig und vor allem richtig?

Kommt drauf an (Stichprobengröße, Untersuchungdesign
randomisiert versus nichtrandomisiert, experimentell
versus beobachtend, Art und Skala der Messungen, ggfl.
Baseline-Unterschiede der Gruppen) sind nicht bekannt.
Warum zum Beispiel keine Messwiederholungs-Varianzanalyse?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Alternative für Interaktion (ANOVA MW)

Beitragvon adrijana » Fr 30. Jan 2015, 12:12

Hallo,
ich hatte eine 2x2 ANOVA mit MW, jedoch liegen die Voraussetzungen für eine Varianzanalyse nicht vor - Normalverteilungstest nach Shapiro wurde signifikant. Ich kenne das nun so, dass in Bezug auf jede Gruppe (Teilstichprobe) n > 30 vorliegen sollte, damit ZGWS angenommen werden kann.
Woher haben Sie das, dass es sich auf die Gesamt-n bei einer ANOVA mit MW beziehen sollte?
Das Design ist randomisiert, experimentell und es gibt zwei Gruppenbedingungen.
Nun, ist die Vorgehensweise mit Mann-Whitney legitim?
Gruß
adrijana
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Re: Alternative für Interaktion (ANOVA MW)

Beitragvon PonderStibbons » Fr 30. Jan 2015, 13:30

ich hatte eine ANOVA mit MW, jedoch liegen die Voraussetzungen für eine Varianzanalyse nicht vor - Normalverteilungstest nach Shapiro wurde signifikant.

Ich weiß nicht, was da getestet wurde, aber Normalverteilung von
was auch immer ist für die Durchführung einer ANOVA in der Regel
unerheblich, solange keine Ausreißer vorliegen und die Stichprobe
nicht sehr klein ist.
Ich kenne das nun so, dass in Bezug auf jede Gruppe (Teilstichprobe) n > 30 vorliegen sollte, damit ZGWS angenommen werden kann.

Das ist unzutreffend.
Woher haben Sie das, dass es sich auf die Gesamt-n bei einer ANOVA mit MW beziehen sollte?

Es ging bei meiner Angabe um den t-Test.
Das Design ist randomisiert, experimentell und es gibt zwei Gruppenbedingungen.
Nun, ist die Vorgehensweise mit Mann-Whitney legitim?

Ich weiß nicht, was mit legitim gemeint ist. U-Test ist halt wenig sinnvoll
hier. Aber wenn in Kauf genommen wird, dass statistische power verloren
geht und der U-Test keine Mittelwerte testet, natürlich durchführbar.


Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Alternative für Interaktion (ANOVA MW)

Beitragvon adrijana » Fr 30. Jan 2015, 13:38

Lieben Dank,
also ich habe nochmals nachgelesen: in Bezug auf eine 2 x 2 Anova mit MW sollten in Bezug auf die Teilstichproben Normalverteilung vorliegen. Bei mir sind es n1 = 17 und n2 = 14 Probanden. Insgesamt wären das schon n = 31.
Dennoch zeigt auch der Shapiro-Test in Bezug auf beide Gruppen, dass keine NV vorliegt. Was habe ich dann für eine Wahl?
Ich würde nun gerne wissen, wie sich die beiden Gruppen über die Zeit (2 Messzeitpunkte) unterscheiden (also eigentlich die Interaktion). Was könnte ich stattdessen testen, wenn mein Mann-Whitney meine Mittelwertunterschiede nicht erfasst?

Zudem wurden die Levene-Test auch noch signifikant....

Lieben Dank im Voraus für eine Antwort.
adrijana
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Re: Alternative für Interaktion (ANOVA MW)

Beitragvon PonderStibbons » Fr 30. Jan 2015, 13:43

Was könnte ich stattdessen testen, wenn mein Mann-Whitney meine Mittelwertunterschiede nicht erfasst?

Da fast alle ignorieren, dass der U-Test keine Mittelwerte testet,
kannst Du ihn vielleicht trotzdem verwenden. Oder wie gesagt
den t-Test. Du kannst auch alle 3 Verfahren verwenden und schauen,
ob sie zum selben Ergebnis kommen. Als Prüfung der Robustheit der
Ergebnisse ist das an sich legitim.

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Alternative für Interaktion (ANOVA MW)

Beitragvon adrijana » Fr 30. Jan 2015, 15:41

Nochmals lieben Dank.
Ich habe alle drei Tests (ANOVA, t-test und nicht-parametrische Tests) gerechnet. Sie sind nahezu deckungsgleich. Ein wenig Sorge macht mir der U-Mann-Whitney-Test schon durch den Rangvergleich.
Nun würde ich dennoch gerne die Unterschiede der beiden Gruppen in Bezug auf die Zeitentwicklung (sozusagen Interaktion) separat erfassen. Da der t-test an sich robuster ist als die 2x2 ANOVA mit MW hätte ich hier die Differenz der Skalenmittelwerte (also DIfferenz = T2 - T1) als abhängige Variable eingesetzt und die Gruppen als UV (so wie oben bei u-Mann-Whitney). Damit soll der statistische Unterschied der Abweichungen der beiden Gruppen voneinander untersucht werden. Kann so die Interaktion auf t-Test Ebene nachgebildet werden?

LIeben Dank nochmals....
adrijana
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