Abhängige Stichprobe OHNE Messwiederholung? verwirrend!

Fragen, die sich auf kein spezielles Verfahren beziehen.

Abhängige Stichprobe OHNE Messwiederholung? verwirrend!

Beitragvon unicat » Do 5. Feb 2015, 03:34

Liebe Teilnehmer,

mich plagt eine Frage, die ich trotz Lesen und Recherche noch nicht sicher für mich beantworten konnte. Hilfe zu dieser offensichtlich trivialen Frage wäre großartig!

Ausgangslage:
- survey, n=550
- Filterfrage: Waren Sie schon mal im Museum XYZ? ja, nein
--> Falls nein, weiter mit dem nächsten Themenblock
--> Falls ja: Wie oft waren Sie insgesamt dort? 1 x, 2-4 x, mehr als 5 x
--> Falls ja: Wann waren Sie zuletzt dort? letzten Monat, während der letzten 2-6 Monate, vor mehr als 6 Monaten

Ich möchte die Variable "Besuch", "Besuchshäufigkeit", und "Letzter Besuch" als UVs nutzen, und testen, inwieweit die verschiedenen Ausprägungen einen Einfluss auf verschiedene, metrisch skalierte AVs haben - diese beziehen sich jedoch alle auf ein übergreifendes Thema, die "Besucher-Marke-Beziehung".

Lange Rede, kurzer Sinn - meine Fragen:
1. Da, die Gruppen "Besuchshäufigkeit" und "Letzter Besuch" Teilmengen der Gruppe "Besuch" sind (nur die, die auch da waren können über Häufigkeit etc. Auskunft geben) bin ich mir unschlüssig ob ich eine unabhängige oder eine abhängige Stichprobe habe. Bisher konnte ich nur über abhängige Stichproben lesen, die über eine Zeitreihenmessung entstanden sind (hier nicht der Fall).

2. Meine Idee war, eine MANOVA zu verwenden - spricht etwas dagegen? Mit welchem Test kann ich nicht nur Testen ob verschiedene Gruppen sich unterscheiden, sondern in welcher Kombination von Ausprägungen der Effekt auf die AVs am größten ist?

Ich bin sehr dankbar über Eure Gedanken und Hinweise - auch ein wenig gespannt, nachdem ich mir den Kopf zerbrochen habe.
Vielen Dank im Voraus!
unicat
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Re: Abhängige Stichprobe OHNE Messwiederholung? verwirrend!

Beitragvon PonderStibbons » Do 5. Feb 2015, 09:47

Lange Rede, kurzer Sinn - meine Fragen:
1. Da, die Gruppen "Besuchshäufigkeit" und "Letzter Besuch" Teilmengen der Gruppe "Besuch" sind (nur die, die auch da waren können über Häufigkeit etc. Auskunft geben) bin ich mir unschlüssig ob ich eine unabhängige oder eine abhängige Stichprobe habe.

Weder-noch. Du hast eine Stichprobe n=550 und davon nochmal eine Substichprobe
(Besuch ja). "Ja/nein" und "Besuchshäufigkeit" kannst Du allerdings zusammenfassen
(nie, einmal, 2-4x, mehr als 5x [wobei sich fragt, wo die Leute bleiben, die
genau 5x da waren]).
Meine Idee war, eine MANOVA zu verwenden - spricht etwas dagegen?

MANOVAs sind sinnvoll, wenn die abhängigen Variablen gemeisam ein
hypothetisches Konstrukt operationalisieren, also nicht die einzelnen
Variablen interessieren. Deiner Beschreibung ist nicht zu entnehmen,
dass das hier der Fall wäre.
Mit welchem Test kann ich nicht nur Testen ob verschiedene Gruppen sich unterscheiden, sondern in welcher Kombination von Ausprägungen der Effekt auf die AVs am größten ist?

Was meinst Du damit? Wie die Variablen Besuchshäufigkeit und letzter Besuch
gemeinsam auf die abhängigen Variablen wirken?

Mit freundlichen Grüßen

P.
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Re: Abhängige Stichprobe OHNE Messwiederholung? verwirrend!

Beitragvon unicat » Do 5. Feb 2015, 12:10

Vielen Dank für das schnelle und interessante Feedback!

Weder-noch. Du hast eine Stichprobe n=550 und davon nochmal eine Substichprobe
(Besuch ja). "Ja/nein" und "Besuchshäufigkeit" kannst Du allerdings zusammenfassen
(nie, einmal, 2-4x, mehr als 5x [wobei sich fragt, wo die Leute bleiben, die
genau 5x da waren]).


Okay, gute Idee, die beiden Variablen zusammenzulegen. Dann bleibt mir ein Subsample, das über zwei Variablen "Besuchshäufigkeit" und "Letzter Besuch" beschrieben wird. Die 5er sind natürlich mit abgefragt , war gestern Nacht beim Tippen nicht mehr 100% konzentriert.

MANOVAs sind sinnvoll, wenn die abhängigen Variablen gemeisam ein
hypothetisches Konstrukt operationalisieren, also nicht die einzelnen
Variablen interessieren. Deiner Beschreibung ist nicht zu entnehmen,
dass das hier der Fall wäre.


Ich habe wohl beide Fälle hier: Ein übergreifendes Konstrukt (Marke-Besucher-Beziehung), gemessen anhand mehrerer Intervall-skalierter AVs und weitere Intervall-skalierte AVs, die für sich alleine stehen. Wenn ich Dich also richtig verstehe, kann ich für die AVs, die zu dem übergreifenden Konstrukt gehören, eine MANOVA durchführen, um zu sehen, ob sich die Gruppen (Besuchshäufigkeit und letzter Besuch) unterscheiden. Ist eine MANOVA, die unabhängige Samples voraussetzt für die Anwendung eines Subsamples geeignet? Oder muss es eine bestimmte Form der MANOVA sein?

Mit welchem Test kann ich nicht nur Testen ob verschiedene Gruppen sich unterscheiden, sondern in welcher Kombination von Ausprägungen der Effekt auf die AVs am größten ist?

Was meinst Du damit? Wie die Variablen Besuchshäufigkeit und letzter Besuch
gemeinsam auf die abhängigen Variablen wirken?


Mit der MANOVA kann ich nur Gruppenunterschiede testen. Wenn ich mir hingegen die Frage stelle, welche Besucherstruktur den größten positiven Effekt auf die Marke-Besucher Beziehung hat, komme ich damit nicht weiter. Sprich: Ist der Einfluss auf die AVs größer, wenn jemand z.B. nur 1x, dafür aber innerhalb des letzten Monats da war, oder ist der Zusammenhang größer wenn jemand mehrmals da war, der letzte Besuch jedoch schon über ein halbes Jahr her ist.


Über ein weiteres Feedback würde ich mich super freuen. Danke, danke, danke.
VG
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Re: Abhängige Stichprobe OHNE Messwiederholung? verwirrend!

Beitragvon PonderStibbons » Do 5. Feb 2015, 12:45

Anscheinend geht es darum, mit den Besuchern eine zweifaktorielle
Varianzanalyse durchzuführen (Faktoren Häufigkeit und Letzter Besuch).
Ob es sonderlich aussichtsreich ist, spezielle Kombinationen identifizieren
zu wollen, bei denen die Ausprägungen der AVs(s) besonders hoch sind,
kann ich nicht beurteilen. Das liefe auf paarweise Vergleiche der 9
möglichen Kombinationen hinaus, also potenziell 36 Verggleiche.
VG

wtf

Mit freundlichen Grüßen

P.
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